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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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getan!?
    Seine Augen brannten. Entweder vom Wind oder den Kontakt linsen, an die er sich erst gewöhnten musste. Jacobs Blut benetzte den Asphalt. So viel Blut. Blut, das ihm unter die Sohlen seiner Stiefel floss. Erschrocken wich er zurück. Es schien, als ob die rote Suppe versuchte ihn einzukesseln.
    Carmen. Sie hatte ihn nicht erkannt. Nein, unmöglich! Wie auch? Man würde niemals auf den Gedanken kommen, den hageren alten Mann neben das flinke mordende Monster zu stellen.
    Der Rattenfänger schaute nicht zurück, als er über das Blut hin weg stieg. Es blieb still um ihn herum. Einzig das penetrante Sum men der Straßenlaterne begleitete seine Schritte.
    Als ihn plötzlich die liebliche Stimme ereilte, in die er sich damals so verliebt hatte. Doch, was er da zu hören bekam, versetzte ihm einen regelrechten Stich ins Herz.
    »Andrew? Bist du das?«
     
    *
     
    »Er hat das Mädchen gerettet. Er scheint einer von den Guten zu sein.«
    Jeff, der das Geschehen nur verbal mitverfolgen konnte, nickte langsam.
    »Das ist gut, oder!?«
    »Na ja, die Typen sind tot. Schwer zu sagen.« Roxy hockte neben Jeff auf dem Dach eines gegenüberliegenden Hochhauses. Durch Zufall entdeckten sie das Mädchen, das von den beiden Kerlen angesprochen und bedrängt wurde. Gerade, als sie dazwischen gehen wollten, erschien dieser Möchtegernsuperheld auf der Bildfläche. Kaum danach begann auch schon das Gemetzel.
    »Er ist kein Profi«, stellte Roxy fest. Ihre Zunge glitt über das Lippenpiercing. »Aber wie ein Anfänger sieht er mir auch nicht aus. Womöglich ein Auftragskiller, der im Namen der Mafia han delt, aber nur wenig Erfahrung vorweisen kann? Vielleicht schul deten diese beiden Idioten irgendwem Geld!?«
    »Wäre möglich.« Dennoch hielt Jeff dies eher für ausgeschlossen. Es musste etwas anderes dahinter stecken. »Was macht er jetzt?«
    »Nichts.« Sie hob die Schultern. »Steht nur herum und glotzt. Wahrscheinlich will er sich noch etwas an seinem Werk ergöt zen.«
    »Oder er muss erst realisieren, was er überhaupt getan hat.«
    Jeff blieb Roxys kritischer Gesichtsausdruck verborgen. »Wovon quatschst du überhaupt?«
    »Ich quatsche davon, dass er das hier wahrscheinlich zum ersten mal getan hat.«
    Nur zögernd wusste Roxy, auf was Jeff hinaus wollte. »Du meinst, womöglich ein angehender Serienkiller!?« Ihre ohnehin großen Augen weiteten sich noch mehr.
    »Möglich ist es allemal.«
    »Scheiße«, murmelte Roxy. Erneut fuhr ihre Zunge über den Mundschmuck. »Sollen wir ihn erledigen?«
    »Lebt das Mädchen noch?«
    »Ja.«
    »Dann gibt es hierfür keinen Anlass. Die richtigen wurden be straft. Wenn auch auf eine eigenwillige wie auch übertriebene Art und Weise.«
    »Also, können wir jetzt verschwinden!?« Roxy stand bereits auf ihren Beinen, jeden Moment bereit, los zu rennen. »Mir knurrt nämlich schon seit Stunden der Magen.«
    »Na, meinetwegen.« Ächzend erhob sich Jeff. In aufrechter Po sition, richtete er noch seinen Rücken. »Verdammte Knochen!«
    »Sollen wir nachsehen, ob der Italiener an der Ecke wieder einige Pizzastücke weg geworfen hat!? Oder doch lieber zum Chinesen?«
    Jeff war es vollkommen gleich, wohin sie essen gingen. Haupt sache überhaupt etwas zwischen die Zähne. Was für andere selbstverständlich war, artete bei Jeff und Roxy beinahe schon in einer regelrechten Jagd aus. Waren sie nun mal nicht die einzigen Obdachlosen in der Stadt und die frei herumlaufenden Tiere woll ten schließlich auch etwas zu fressen haben.
    »Mir egal! Aber bloß nicht zum Mexikaner. Das überlebt mein Magen nur schwer.«
    »Kichernd nahm sie Jeffs Hand, um ihn zur Feuerleiter zu führen, nicht ohne jedoch noch einen letzten Blick auf das Geschehen zu werfen.
    »Hey, der Typ verschwindet.«
    »Umso besser. Dann wird er das Mädchen wohl in Ruhe lassen.«
    Roxy nickte nachdenklich. Jeff und sie machten kleine Schritte, weswegen sie noch eine Weile lang hinunter blicken konnte. Mit einem Mal merkte Jeff, wie Roxy stehen blieb.
    »Was ist?« Sorge schwang in seiner Stimme mit.
    Roxy zögerte mit ihrer Antwort. Irgendwas musste geschehen sein.
    »Sag schon!«
    »Der Typ«, begann sie. »Er kehrt wieder zurück.«

14
     
     
     
     
    Bereits zwei Wochen später, durfte Claire das Krankenhaus wieder verlassen.
    Sie trug einige geprellte Rippen, unzählige Hämatome und Platzwunden davon. Der behandelnde Arzt meinte noch, dass sie ein wahres »Glückskind« sei. Nicht jede Frau überlebe einen solch brutalen

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