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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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in wel cher die Frau saß.
    »Bitte.« Eine in ebenfalls schwarz gehüllte Hand deutete auf den Platz. »Setzen Sie sich.«
    »Sie sind auch alleine hier?«, fragte Jack, noch bevor er ihrer Bitte nachkam.
    »Keine Angst.« Ein weiteres Lachen. »Niemand wird Ihnen des wegen böse sein.«
    Wieder musste er an den tobenden Scheich denken, verbannte diesen aber sogleich aus seinen Gedanken.
    »Na dann.«
    Es sah beinahe grotesk aus, wie Jacks massive Gestalt auf dem vergleichsweise winzig kleinen Stuhl aussah. Es wirkte wie ein Riese, der sich auf dem Frisierstuhl Barbies niedergelassen hatte. Unschlüssig blickte er sich um. Starrte ihn der ausländische Typ übertrieben lange an!?
    Du siehst Gespenster!
    »Kommen Sie öfter hier her?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich.« Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Kaffee inzwischen auf seinem alten Platz aus kühlte. »Und Sie?«
    Wie gern hätte er ihr Gesicht gesehen. In seiner vollen Schönheit. Einzig die Augen ließen sich erahnen. Er glaubte zu sehen, dass sich Fältchen um die Augenwinkel bildete. Sie musste an scheinend lächeln.
    »Ich bin jeden Tag hier.«
    »Wow«, entfuhr es ihm. Sehnsüchtig starrte er auf ihre Tasse, doch als er bemerkte, dass sich in ihrer bloß Tee befand, schwand sein Neid. »Sie scheinen eine Menge Zeit zu haben, oder!?«
    Er lachte, da es ein Scherz sein sollte, doch erst im Nachhinein wurde ihm die Doppeldeutigkeit seiner Worte bewusst.
    »Tut mir leid. Das war blöd gewesen.« Herr Gott, sie war bei Weitem nicht die erste Frau, der er gegenüber saß. Dennoch machte sie ihn nervös. Womöglich lag es an ihrer ruhigen Art. Während er wie ein kleines Kind auf der Sitzfläche herum rutsch te, wirkte sie wie die vernünftige Mutter. Schließlich musste einer von beiden die Ruhe bewahren.
    Dann fiel ihm auch ein, dass dies das erste richtige Gespräch mit einer Frau, außer Claire, seit etlichen Jahren war.
    Claire. Schon wieder musste er an sie denken.
    »Stimmt was nicht?«
    Sein Gegenüber musste es wohl auch bemerkt haben. Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite, ohne dabei den Rest ihres Körpers zu regen.
    »Nein.« Jack winkte ab. »Es ist alles in Ordnung. Bloß ...«
    »Sie wirken abwesend, …« Erneut begann sie zu lachen. »Verzeihung, aber ich weiß noch gar nicht Ihren Namen.«
    »Jack.«
    »Zafira.«
    »Ein schöner Name.« Er meinte es auch, wie er es sagte.
    »Danke.« Erstmals, dass er sie geniert erlebte. »Der Name kommt aus dem Arabischen. Er bedeutet die Siegreiche .«
    »Die Siegreiche«, hauchte er mit einem gewissen Erstaunen in der Stimme. »Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, was mein Name bedeutet.«
    »Nun, in meinem Land spielt die Namensgebung eine große Rolle. Man sagt, dass ein Name über die spätere Persönlichkeit eines Menschen entscheidet.«
    »Dann waren Sie also siegreich gewesen!?«
    Erneut glaubte er sie lächeln sehen zu können.
    »Sagen wir, ich bin es noch nicht gewesen.«
     

20
     
     
     
     
    Seit einigen Tagen fühlte sich Claire wieder sicher. Auch wenn sie allein durch die Nacht schritt. Es war eine klare Nacht und Nebel schien nicht in Sicht zu sein. Ein beruhigender Gedanke.
    Die Turmuhr der Kirche, die auf dem Marktplatz stand, schlug zur vollen Stunde. Es war nun 22.00 Uhr. Dennoch wollte sie noch nicht nach Hause gehen. Dort erwartete sie nur wieder das viel zu große Bett, in dem sie sich noch einsamer als sonst fühlte. Lieber spazierte sie noch ein wenig umher. Zwar auch allein, doch tröstete sie die Tatsache, dass sie ab und an doch noch einem an deren Menschen begegnete. Hier ein paar angetrunkene Schüler, da ein verwahrloster Mann, der Selbstgespräche führte.
    Frischer Wind kam auf. Wehte das lange Haar und den Mantel auf. Wie gut, dass sie sich doch noch für eine Jeans entschieden hatte. Ein Rock wäre ihr bei diesem Wetter eher ungelegen ge kommen. Sie schloss die Augen. Atmete die verschiedenen Aro men der Großstadt ein. Und heute roch es ausnahmsweise ange nehm. Eine spezielle Note aus Moschus und Holz. Etwas herb. Wie ein kreierter Männerduft.
    Die Augen öffneten sich wieder. Sie fühlte trotz der Sicherheit eine undefinierbare Übelkeit. Als das Klopfen hinzukam, wurde diese Übelkeit nur noch stärker.
    Die Lider sanken nieder, während Claire tief Luft nahm.
    Erst dann drehte sie sich um.
     
    *
     
    »Beeindruckend!« Anders war es nicht zu beschreiben. Jack stand in dem Wohnzimmer Zafiras. Die Wände, ein Farbenspiel aus verschiedenen

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