Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
Vom Netzwerk:
Rot- und Beigetönen, schienen unendlich hoch zu sein. Beherrscht wurde der Raum von einer teuer aussehenden Sitzgarnitur, auf der mindestens eine Großfamilie Platz gefunden hätte. Für noch mehr Komfort sorgten Kissen in allen möglichen Größen. Einige waren mit Satin bezogen, andere mit Samt. Man che waren mit Pailletten verziert gewesen, andere wiederum mit aufwendigen Stickereien. Auf dem niedrigen Couchtisch stand eine kleine Vase in der Holzstäbchen lagen, welche einen ange nehmen Vanilleduft verströmten.
    Er ging auf die Längsseite der Couch zu. Da Jack keine Schuhe trug, spürte er den weichen Perserteppich durch den Stoff seiner Socken hindurch. Zafira hatte ihn vor Betreten der Wohnung dar um gebeten, doch bitte die Schuhe auszuziehen. Andere Länder, andere Sitten, weswegen er der Bitte unaufgefordert nachgekom men war.
    »Nimm doch bitte Platz.« Zafiras Hinweis erwies sich als völlig unnötig, da Jack bereits saß. »Möchtest du vielleicht Tee oder einen Kaffee?«
    »Ich wette ihr trinkt in eurem Land ausschließlich Tee.«
    Wieder lachte sie. Es hatte eine beruhigende Wirkung. »Nicht ausschließlich, doch ziemlich oft. Ich habe einige Raritäten in meinem Küchenschrank. Wenn du dich vielleicht überraschen lassen möchtest?«
    Seine monströsen Schultern zuckten. »Was habe ich schon zu verlieren!? So lange du mir kein Gift unter mischst.«
    »Keine Sorge.« Zafira zwinkerte unter dem Augenschleier. »Dies mache ich nur bei Gästen, die keinen Humor besitzen.«
     
    *
     
    »Hast du mich vermisst?«
    Claire wich unwillkürlich zurück. Sie erschrak, aber schrie sie nicht auf. Nur die Luft blieb ihr für einen Moment lang weg.
    »Ich muss zugeben, ich habe dich vermisst.« Keller knöpfte seinen Mantel auf. Der Wind zerrte an diesem, bauschte ihn auf. Die schwarze Krawatte, die er um den Hals trug, wehte an seinem Ge sicht vorbei. Noch stand er im Dunkeln. Doch dann trat er in den Lichtkegel der Straßenlaterne. »Ich weiß allerdings nicht, ob ich heute so nett wie neulich sein werde.«
    Der Mantel landete auf dem Boden, wo er sogleich vom Sturm mit gezogen wurde. Keller schien dies nicht im Geringsten zu stören. Mit freudiger Erwartung besah er die zitternde Claire.
    Diese verfluchte sich in Gedanken bereits selbst. Sie hätte eben doch vorsichtiger sein müssen. Doch hingen ihre Gedanken mo mentan ganz woanders, weswegen sie das Klopfen schier überhör te. Doch nun war es wieder da. Fraß sich durch das Ohr in ihr Hirn hinein.
    Keller, der im schwarzen Anzug wie der Tod persönlich wirkte, rieb sich bereits die Hände vor Spannung. Womöglich rührte es auch nur von der Kälte her.
    »Heute wohnte ich bereits einer Beerdigung bei. Unter Umstän den folgt die nächste ja schon bald.«
    Sie versuchte weg zu rennen, doch versagten ihre Glieder. In ihrem Kopf begann es zu dröhnen. Der Wind erschwerte ihr die ohnehin schon spärliche Sicht. Auch wenn heute kein Nebel über der Stadt lag, Claires Chancen standen mehr als schlecht aus die sem Treffen lebend heraus zu kommen. Außerdem behinderten sie die Blessuren aus dem letzten Kampf mit Keller noch etwas. Ihre Hand fuhr zu den Rippen, die plötzlich zu schmerzen began nen. Dazu kam diese verdammte Übelkeit. Am liebsten hätte sie geradewegs auf den Boden erbrochen.
    »Das ist es, was ich besonders liebe«, sagte er. Sein einst gutmü tiges Gesicht nahm diabolische Züge an. »Wenn ihnen bewusst wird, in welcher Gefahr sie wirklich schweben. Wenn ihnen klar wird, das ist das Ende.«
    Das Ende. Das Ende so vieler Frauen. Claires Ende.
    Nein. Niemals!
    Die Bestie rüttelte an den Gitterstäben. Knurrte und brüllte. Spie Gift wie Galle. Die Bestie wollte raus. Sie wollte zerstören.
    Claire rief sie sich ins Bewusstsein. Die vielen Frauen, die unter dem Nebelfänger, unter Keller, zu leiden hatten. Die Wut drängte die Furcht beiseite. Sie ballte die Hände zu Fäusten, hob den Blick und schrie.
     
    *
     
    Zafira besaß eine beachtliche Sammlung an verschiedenen Düf ten, die ordentlich in verschiedenen Flakons nebeneinander ge reiht auf ihrer Kommode standen. Es durften sicherlich an die fünfzig Flaschen sein. Claire besaß gerade mal ein einziges Par fum. Das, das sie von Jack geschenkt bekam, kurz nachdem sie zu sammen gekommen waren.
    »Das sieht ja aus wie in einer Parfümerie.« Jack kam nicht drum herum, eines der Fläschchen mit seiner Pranke zu umfassen. Es besaß eine ovale Form aus roséfarbenem Glas. Als Verschluss diente die

Weitere Kostenlose Bücher