Antiheld - Thriller (German Edition)
sein eigenes lenkte, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Er bekam nichts von seiner Umwelt mit, da von beiden Seiten ein blonder Vorhang aus ihrem Haar seine Sicht stahl.
Knurrend blickte sie auf ihn hinab. Keller konterte mit einem Lächeln.
»Du bist eine ganz Wilde, was?« Seine Arme spannten sich an. Adern traten unter der Haut seiner Hände hervor. »Ich mag es auch wild.«
Seine Stirn schlug gegen ihre eigene. Benommen und verwirrt ließ sie von ihm ab, strich über die Fläche der Stirn. Sie sah ver wundet aus. Für den Moment. Dann aber fletschte das Biest die Zähne. Fauchte ihm entgegen.
»Schluss mit den Spielereien!« Diesmal benötigte sein Körper nicht so lange, um sich in den bekannten Nebelzustand zu verset zen.
Es geschah in Sekundenschnelle. So schnell, dass Claire keine Gegenwehr blieb. Der Nebel umringte sie von allen Seiten. Stahl ihr die Sicht, nahm ihr jegliche Bewegungsmöglichkeit. Das Biest trat zurück, ließ Claire den Vortritt. Sollte sie sich doch um den Nebelfänger kümmern. Das Biest verzichtete mit Vergnügen und das obwohl nun Claire eine der stärksten Gefühlsregungen über haupt verspürte.
Blanke Angst.
Ausnahmsweise versuchte sie das Biest festzuhalten. Sie wollte keineswegs auf dessen Stärke verzichten. Claire allein war hilflos ohne das Biest.
Kaum zu glauben, dass sie sich dies einmal eingestehen würde.
Der Nebel schien in jede einzelne ihrer Körperöffnungen einzu dringen. Er füllte sie aus, stemmte sich gegen ihre Knochen, die Haut, das Fleisch. Es begann zu brennen.
Wie Feuer.
Es brannte auf dem Rücken. Auf dem Bauch, ihrer Oberweite, dem Hals, dem Gesicht. Einfach überall.
Sie versuchte weg zu kriechen, doch saß sie unmittelbar auf ihr. Das Bügeleisen dampfte.
» Du kleines Miststück wagst es deine Hand gegen mich zu er heben!? «
Claire hörte das Zischen der heißen Platte des Bügeleisens als ihre Tante dieses gegen ihren entblößten Rücken drückte.
»Was denn?«
» Hast du etwa Schmerzen? «
Ihr Körper begann unter spastischen Zuckungen zu beben.
Sie heulte auf. Schrie zu Gott.
»Genau diese Melodie ist es, die mich so richtig auf Touren bringt«, hallte Kellers bösartige Stimme wider. »Wenn du weiter so schön für mich schreist, dann bringe ich es vielleicht schnell zu Ende.«
» Glaub ja nicht, dass es zu Ende ist. Ich mache so lange weiter, bis dir das elendige Grinsen vergeht. «
»Nein!« Claire warf den Kopf herum. Die Tränen benetzten nun ihr gesamtes Gesicht. »Bitte, lass mich gehen!«
Ihr Körper wurde immer wieder empor gehoben, um danach zu Boden zu prallen. Jedoch war es nicht der Schmerz, der sie so wei nen ließ. Es war wie damals. Diese schiere Ohnmacht, die jede Gegenwehr unmöglich gestaltete. Doch statt ihrer Tante mit dem Bügeleisen war es nun ein Mann aus Nebel.
Claire spürte, wie ihr Herz gegen die Brust hämmerte. So schnell und stark, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Wenn sie schon sterben musste, dann wäre ihr der jetzige Moment am liebsten gewesen.
»Habe ich schon deinen Willen gebrochen?«
Der Nebel sammelte sich vor ihrer Sicht. Gemächlich formte es wieder die Silhouette Kellers. Einige Augenblicke später erkannte sie sein grinsendes Antlitz.
»Wenn das der Fall sein sollte, dann weiß ich schon einige in teressante Spiele, denen wir uns noch widmen könnten.«
Er schien zu warten. Dass sie antwortete!? Claires Augen blickten starr gen Himmel. Es bedurfte ein wenig Anstrengung, bis sie ihm in seine eigenen sah.
*
Er hatte sich nicht gewehrt, als sie ihm den Pullover hoch ge schoben hatte. Auch nicht, als sie ihm die Hose wie auch seine Shorts hinunter zog, um seinen Schritt frei zu machen. Die Hände rieben seinen Bauch ein, fuhren hinunter, umfassten sein Glied.
Für einen Moment blieb ihm die Luft weg.
Trotzdem ließ er es geschehen.
Auch als sie anfing, ihn zu streicheln. Zu massieren. Dank des Öls gelang es ihr einwandfrei.
*
Keller saß über ihr. Was hatte er einmal zu ihr gemeint? Er ge nieße es, oben zu liegen.
Claire wusste, dies war ihr endgültiges Ende. Und doch empfand sie alles, nur keine Angst. Vielmehr eine seltsame Erleichterung. Gleich wäre es zu Ende. Gleich.
Keller umfasste ihr Kinn, rückte es in die entsprechende Rich tung. Sie sollte ihm in die Augen sehen. Im Moment seines Sieges wollte er ihre Furcht nicht nur spüren. Nein, er wollte sie auch se hen.
Ihr Ausdruck in den letzten Minuten ihres Daseins, sollte einer von
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