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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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scheint ja auch wieder.. “
    „Ja, sehr nett“, bestätigte Emma, „aber lass dich nicht täuschen. Dies ist der gefährlichste Abschnitt im Wald. Viele Leute sind von ihrer Reise hierher nie zurückg e kehrt.“
    „Ach?“ Anton blickte sich um. Gefährlich sah es hier nicht gerade aus. Eher wie in einem kitschig schönen Ze i chentrickfilm von Walt Disney. Eigentlich fehlten nur noch die singenden Kaninchen mit Gänseblümchen hinter den Ohren. Kopfschüttelnd folgte er Emma und Oskar, die bereits ein Stück vorgegangen waren.
    Nach einer Weile hörte der Kiesweg auf und ging in e i nen weichen, moosigen Waldboden über. Leicht wie Watte federten ihre Schritte über den Boden, und Anton genoss die milden Sonnenstrahlen, die ihm von oben ins Gesicht schienen.
    Sie passierten eine kleine Lichtung mit einer moosb e wachsenen Tempelruine und erreichten ein paar Biegu n gen später einen Teich mit wunderschönen Seerosen.
    „Wirklich nett!“, wiederholte Anton und betrachtete die Seerosen, die wie Papierschiffchen über die glitzernde Wasseroberfläche glitten. Mücken tanzten vor ihnen in der Sonne, und ein leiser Singsang erfüllte die Luft.
    „Hört ihr das?“ Emma hob die Hand ans Ohr. Sie ging ein paar Schritte das Ufer hinunter und blieb vor einem Baum stehen. Es war eine Trauerweide mit ausladenden Zweigen, die sich wie Bindfäden seitlich über das Wasser hinab beugten.
    „Der Baum der  verlorenen Gedanken“, flüsterte E m ma.
    Anton und Oskar folgten ihr und lauschten. Tatsäc h lich, eine leise Musik hing in der Luft. Ein feiner Gesang aus Worten und Sätzen, die aus den Ästen des Baumes hinunter zu klingen schienen. Die Strophen wirkten wah l los zusammen gewürfelt, doch zusammen klangen sie wie eine geheimnisvolle Weise, verheißungsvoll und zugleich vollkommen rätselhaft. Anton versuchte, den Text zu ve r stehen.
     
    „Schläft ein Lied in allen Dingen.
    Die da träumen fort und fort.
    Und die Welt hebt an zu singen,
    Triffst du nur das Zauberwort.“
     
    Fasziniert blickte er an den Zweigen empor und ve r nahm aus einer anderen Richtung eine weitere Stimme:
     
    „Gerettet ist das edle Glied
    Der Geisterwelt vom Bösen:
    Wer immer strebend sich bemüht,
    Den können wir erlösen“
     
    Verwirrt schaute Anton zu Emma und Oskar hinüber. „Wer ist denn wir? Und erlösen wovon?“ Doch kaum hatte er das gefragt, erklang auch schon das nächste Flü s tern, ein leiser Gesang, direkt neben ihm:
     
    „Alles Vergängliche
    Ist nur ein Gleichnis;
    Das Unzulängliche
    Hier wird’s Ereignis“
     
    Emma griff nach Antons Ärmel und zog ihn von dem Baum weg. „So genau darfst du nicht zuhören, das ist gefährlich!“
    Sie deutete mit dem Finger auf eine Stelle rechts neben dem Stamm.
    Anton erschrak, und ein Frösteln lief ihm über den R ü cken. Unter den herabhängenden Zweigen der Trauerwe i de lagen zwei Skelette. Halb zugewuchert von Moos und Gras, mit den Rückseiten gegen den Stamm gelehnt.
    „Der Baum ist sehr berühmt“, erklärte Emma, während sie den Uferweg zum Wald zurück gingen. „Er funktioniert wie ein Magnet. Unendlich viele Gedanken haben sich hier versammelt. Gedanken, die nie ganz zu Ende gedacht wurden. Wer länger verweilt, beginnt zu grübeln, vergisst alles um sich herum, und das kann böse enden…“
    Anton drehte sich um und warf einen letzten Blick z u rück auf die Trauerweide. Er hatte Mühe sich loszureißen. Eine seltsame Anziehungskraft ging von ihr aus. Als wü r den die herabhängenden Zweige mit unsichtbaren Fäden nach seinen Gedanken greifen. Geheimnisvoll verlockend hallten die Stimmen in seinen Ohren nach und fühlten sich an wie ein Versprechen.
    Ein Versprechen auf Antworten. Antworten zu einem Orchester voller Fragen, die, so unterschiedlich sie sein mochten, alle auf eine einzige Lösung hinauszulaufen schienen. Auf etwas Wesentliches und zugleich Einfaches. Auf eine Art Musik, wunderschön, aber unendlich seltsam. Und doch. Hier in der Nähe des Baums schien alles zum Greifen nahe. Als würde ein letztes Lauschen, ein letztes Innehalten, genügen, um die rätselhaften Strophen zu e i nem großen Ganzen zusammenzufügen. Zu einer simplen, vollkommenen Melodie.
     
    Sie ließen den Teich und den Baum hinter sich und folgten weiter dem Waldweg, bis sie nach einer Weile abermals vor einer Kreuzung standen.
    Davor prangte auf einer Stange ein rotumrandetes Dreieck, das aussah wie ein Verkehrsschild. Nur die A b bildung darauf sah irgendwie

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