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Antonias Wille

Antonias Wille

Titel: Antonias Wille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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mögen … Aber was ist mit dir?« Ihr Herz klopfte plötzlich noch heftiger. Du lieber Himmel, woher hatte sie nur den Mut genommen, solch eine Frage zu stellen?
    Statt einer Erwiderung schaute Zacharias sie nur an. Dann nahm er Rosanna sanft in seine Arme. »Das weißt du doch!«, antwortete er rau.
    Sie schmiegte sich an seinen Nacken. Seine Nähe tat so gut! Sein Haar fühlte sich viel fester an, als sie geglaubt hatte. Und er roch so wunderbar …
    Sie verharrten in der Umarmung, und es erschien Rosanna wie eine Ewigkeit. Dann rückte Zacharias von Rosanna ab. Seine Augen suchten im Halbdunkel ihren Blick, hielten ihn fest. Er neigte seinen Kopf zu ihr und küsste sie. Bartstoppeln kratzten an ihrer Wange. Sie spürte sein Herz, das hart gegen ihre Brust schlug. Sein Atem war so nah … Zaghaft öffnete sie ihre Lippen ein wenig und erschrak, als seine Zunge spielerisch über die ihre fuhr. Ein Kribbeln, wie sie es bisher noch nie erlebt hatte, machte sich in ihrem Bauch breit. Es war einfach unfassbar schön! Rosanna löste ihre Lippen von seinen, sah Zacharias liebevoll an und schmiegte sich dann noch näher an ihn. Er lächelte selig. Als er erst ein Bein und dann das zweite aufs Bett legte, machte sie ihm bereitwillig Platz. Wie einen Fächer breitete er ihre Haare auf dem Laken aus. »Du bist so wunderschön!«, flüsterte er und küsste sie erneut. Auf die Stirn, auf ihre geschlossenen Augenlider, auf den Mund. Hungrig drängte sich sein Leib an den ihren. Rosanna hatte keine Angst, als sie seine Männlichkeit anihrem Schenkel spürte. Zacharias begehrte sie, das war das Wichtigste! Zwischen ihren Beinen wurde es warm und feucht, und sie begann unruhig auf der alten Strohmatratze hin und her zu rutschen. Ihre Hände strichen über seinen Rücken. Als seine Hand unter ihr Nachthemd schlüpfte, zuckte sie nur kurz zusammen. Doch sein Kuss sagte ihr, dass alles seine Richtigkeit hatte. In Rosannas Innerem erschollen Jubelchöre. So war es also, wenn man einen Mann liebte!
    Zacharias’ Hand wanderte ihren Bauch hinab, seine Finger gruben sich ein wenig zu fest in ihr Haar.
    Plötzlich lag er auf ihr und stöhnte. Sein Knie drängte zwischen ihre Beine.
    Rosanna riss die Augen auf.
    Das wohlige Schauern wich einem großen Schrecken.
    Um Himmels willen, was taten sie hier eigentlich?
    Jeden Moment konnte die Tür aufgehen und …
    Resolut stemmte Rosanna ihre Arme gegen Zacharias’ Brust.
    Â»Aufhören, bitte! Du musst jetzt gehen …«

Zacharias kam immer wieder in meine Kammer. Tagsüber träumte ich von seinen Berührungen, seinen zärtlichen Worten, und nachts konnte ich dann beides genießen. Er herzte mich so innig, dass ich mir manchmal vorkam wie eine wertvolle Puppe. Aber wir unterhielten uns auch. Immer wieder musste ich ihn dabei ermahnen, leise zu reden – allein der Gedanke, dass seine kraftvolle Stimme seine Eltern wecken könnte, ließ mich zu Eis erstarren. Franziska bekam zwar nichts mit, dafür jedoch Simone. Eines Nachts, Zacharias war gerade erst zu mir gekommen, huschte sie in meine Kammer. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie stand einfach nur da und starrte uns an, als könne sie nicht glauben, was sie sah. »Geh sofort wieder in deine Kammer!«, sagte Zacharias zu ihr, in einem Ton, den ich nicht gutheißen konnte. Er klang verächtlich und sehr bestimmt. Simone trollte sich, doch am nächsten Tag und auch an den darauf folgenden ging sie mir aus dem Weg und sprach kein Wort mit mir. Dabei verfolgte mich ihr vorwurfsvoller Blick auf Schritt und Tritt. Ich hatte solche Angst, dass sie uns verraten würde! Als sie mir einmal in der Waschküche nicht ausweichen konnte, nutzte ich die Gelegenheit und versuchte, ihr meine Gefühle für ihren Bruder zu beschreiben. Aber wie sollte ich etwas schildern, wofür ich selbst keine rechte Erklärung fand? Ich wusste nur, dass ich noch nie für einen Menschen so empfunden hatte.
    Â»Wie kannst du überhaupt noch einem Mann vertrauen, nach dem, was im letzten Herbst geschehen ist? Wie kannst du nur?«, fragte Simone mich schließlich. »Du hast doch gesehen, was das Schwein mir antun wollte! Glaubst du, Zacharias ist auch nur einen Deut besser?«
    Natürlich glaubte ich das! Wie konnte sie ihren Bruder mit diesem niederträchtigen

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