Antrag nach Mitternacht
sich auf dem Bettpfosten ab. Plötzlich schob er einen Finger in den Halsausschnitt ihres Nachtgewands und riss es mit einem Ruck bis zu ihrer Taille auf.
Francesca holte mit ihren gefesselten Füßen nach ihm aus, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Er taumelte zur Seite und stürzte gegen den Waschtisch.
Die Niedertracht in seinen Augen verwandelte sich in reinen Hass, während er sich aufrichtete und mit hoch erhobener Hand auf sie losstürmte, um sie zu schlagen.
In diesem Moment stieß etwas gegen die Zimmertür. Perkins drehte sich um und erschrak, als auf einmal die Tür aufflog und Rochford in den Raum stürmte.
19. KAPITEL
Mit zwei ausholenden Schritten hatte Rochford das Zimmer durchquert, da landete seine Faust auch schon einen Treffer am Kinn des anderen Mannes. Perkins wurde gegen die Wand neben dem Bett geschleudert, wo er zu Boden sank. Noch während er sich aufzurappeln versuchte, packte der Duke ihn am Hemdkragen und riss ihn nach vorn, machte einen Schritt zur Seite und ließ den Mann mit voller Wucht gegen die andere Wand rennen. Von dort prallte er ab, taumelte ein oder zwei Schritte weit und fiel der Länge nach hin.
Rochford drehte sich zu Francesca um. „Mein Gott, geht es dir gut?“
Behutsam zog er ihr aufgerissenes Nachthemd zusammen, um ihre nackte Haut zu bedecken, danach löste er den Knebel.
„Sinclair! Oh, Sinclair!“ Sie kämpfte gegen ihre Tränen an. „Gott sei Dank, du bist hier! Aber … wie hast du mich gefunden?“
Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann öffnete er den Knoten am Bettpfosten. Hinter Rochford drehte sich Perkins schwerfällig auf die Seite und schaffte es mit viel Mühe, wieder aufzustehen. Schwankend stand er da, griff unter sein Hemd und holte ein Messer hervor.
„Nein! Sinclair, pass auf!“, rief sie.
Der drehte sich sofort um und sah Perkins mit der Waffe in der Hand auf sich zukommen. Mühelos wich er ihm aus. Danach schlug er ihn, nachdem er ihn zu fassen bekommen hatte, mit solcher Wucht gegen den Bettpfosten, dass zu hören war, wie Knochen brachen. Perkins schrie auf und ließ das Messer los, während Rochford ihn abermals am Kragen packte. Zwei Fausthiebe landeten im Gesicht seines Gegenübers.
Perkins hielt sich nur noch auf den Beinen, weil Rochford ihn am Hemdkragen festhielt. Nun drehte der ihm den unversehrten Arm auf den Rücken und rammte Perkins mit dem Gesicht gegen die Wand.
„Nein, nein! Hören Sie auf! Sie haben mir schon den Arm gebrochen“, protestierte Perkins unter Schmerzen.
„Sie können von Glück reden, wenn dies das Einzige ist, was ich Ihnen antue“, erwiderte Rochford schroff. „Für Ihre Dreistigkeit, Lady Haughston auch nur anzufassen, sollte ich Ihnen jeden einzelnen Knochen in Ihrem jämmerlichen Körper brechen.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, stieß er Perkins erneut gegen die Wand. „Sie sind nichts weiter als Abschaum, und ich wünschte, ich hätte schon letztes Mal Ihrer Existenz ein Ende bereitet.“
„Ich hab nichts getan. Fragen Sie sie! Fragen Sie sie! Ich hab sie nicht angerührt, ich schwör’s.“
„Sinclair, töte ihn nicht“, warf Francesca hastig ein. „Es stimmt, er hatte noch keine Gelegenheit, mir etwas anzutun.“
Rochford machte eine verbissene Miene und knurrte: „Dann seien Sie Ihrem Schöpfer dafür dankbar, denn ansonsten hätte ich Sie einen sehr langwierigen Tod sterben lassen. So werden Sie ins Gefängnis wandern, und ich werde alles daransetzen, Sie für den Mord an Avery Bagshaw vor Gericht zu stellen.“
Zwar murmelte Perkins irgendetwas, das seinen Widerstand zum Ausdruck bringen sollte, doch Rochford ignorierte ihn und schob ihn aus dem Zimmer in den Flur, wo sich eine kleine Gruppe versammelt hatte, die das Geschehen mit großem Interesse verfolgte.
„Gastwirt, nehmen Sie diesen Mann mit, und fesseln Sie ihn.“ Er überließ Perkins dem großen Mann, der in der ersten Reihe stand.
Als der Wirt widersprechen wollte, warf Rochford ihm jenen stechenden Blick zu, für den er zu Recht bekannt war, und erklärte: „Falls Sie nicht die nächste Zeit im Gefängnis sitzen wollen, weil Sie einem Kriminellen Unterschlupf gewährt haben, dann sollten Sie meine Anweisung befolgen und den Magistrat kommen lassen.“
Seinen Worten folgte betretenes Schweigen. Rochford ging schließlich zurück ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Da der Riegel bei seinem Eindringen herausgebrochen war, stellte er einen Stuhl davor, um die
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