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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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in Gefahr war, befanden sie sich doch mitten in einem gut besuchten Theater. Bevor das Stück begann, musste sie sich im Saal unbedingt umsehen, ob sie bekannte Gesichter entdeckte.
    Sie drehte sich zur Seite und beobachtete die anderen Besucher, als sie plötzlich eine Berührung am Ellbogen spürte. Erschrocken drehte sie sich um, wobei sie zugleich feststellte, dass Rochford sie verwundert ansah. Er und Lady Althea waren offenbar langsamer geworden, sodass sie nun wieder alle beisammen waren.
    „Abermals in Gedanken versunken, Lady Haughston?“, fragte er und lächelte sie flüchtig an.
    „Oh … ich … ähm.“ Sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. „Ich bitte um Entschuldigung. Ich scheine heute Abend mit meinem Kopf wirklich ganz woanders zu sein.“
    Sie betraten das Theater. Der Duke war nun neben ihr, während sich Lady Althea einige Schritte vor ihnen befand. Als sie die elegante Loge des Dukes erreichten, manövrierte Francesca es so, dass Althea zwischen ihr und Rochford saß. Um den beiden eine ungestörte Unterhaltung zu ermöglichen, griff sie nach ihrem Opernglas und begann, sich die anderen Theaterbesucher anzuschauen.
    Dort war Mrs Everson mit ihrem Mann und den beiden Töchtern. Ihnen könnte sie später in der Pause einen Besuch abstatten, auch wenn das keine allzu verlockende Aussicht war. Sie nahm das Opernglas runter und nickte den Eversons vorsichtshalber zu, danach setzte sie ihre Suche fort. Hätte sie doch bloß Sir Lucien dazu überredet, heute Abend herzukommen, dann wäre ihr eine angenehme Unterhaltung mit ihm gewiss gewesen.
    Während sie weitersuchte, ereilte sie auf einmal jenes sonderbare und unerklärliche Gefühl, beobachtet zu werden. Wieder ließ sie das Opernglas sinken und sah sich suchend um, zuerst bei den Logen, dann im Parkett.
    Ein erstickter Schrei kam ihr über die Lippen, als ihr Blick auf einen Mann fiel, der im Mittelgang stand und zu ihr nach oben sah. Unwillkürlich hielt sie ihren Fächer fester umschlossen.
    „Francesca? Was ist los?“, hörte sie Rochford sagen, der sich vorbeugte und ihren Augen folgte. „Beim Teufel!“, zischte er. „Perkins!“
    Der Mann, der bemerkt hatte, dass er Francescas Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, setzte zu einer spöttischen Verbeugung an. Sie wandte sich ab, ohne ihm zuzunicken, und lehnte sich auf ihrem Platz nach hinten. „Was hat er denn hier zu suchen?“, fragte sie aufgebracht.
    „Wer?“, wollte Lady Althea wissen und sah nach unten ins Parkett.
    „Galen Perkins“, antwortete Rochford.
    „Ich glaube nicht, dass mir dieser Name etwas sagt.“
    „Das muss er auch nicht“, versichert Francesca ihr. „Er war jahrelang außer Landes.“
    „Er ist durch und durch ein Schurke“, fügte Rochford an und warf einen flüchtigen Seitenblick in Francescas Richtung.
    Er wusste, dass Perkins einst einer der Spießgesellen ihres Ehemannes war. Obwohl er einem unbedeutenderen Zweig einer angesehenen Familie entstammte, hatte er sich alle Mühe gegeben, deren Namen zu beschmutzen. Er war ein Spieler und Trinker, der Lord Haughston auf vielen wilden Streifzügen durch die Etablissements der Stadt begleitet hatte. Francesca bekam eine Gänsehaut, als sie daran zurückdachte, wie er trotz seiner Freundschaft zu Andrew versucht hatte, sich ihr mit eindeutigen Absichten zu nähern.
    „Wieso ist er zurück in London?“, wunderte sich Francesca und erklärte Althea gleich darauf: „Er musste auf den Kontinent fliehen, nachdem er in einem Duell einen Mann getötet hatte.“
    Althea riss erschrocken die Augen auf. „Oh, nein. Wer war der Unglückliche?“
    „Avery Bagshaw. Der Sohn von Sir Gerald“, ließ der Duke sie wissen. „Da Sir Gerald vor Kurzem verstorben ist, hält er eine Rückkehr wohl für unbedenklich. Nachdem Sir Gerald nun nicht mehr die Behörden drängen kann, ihn festzunehmen, ist nicht zu erwarten, dass irgendjemand sonst gegen ihn vorgehen wird. Das Ganze liegt sieben oder acht Jahre zurück, außerdem wird in solchen Angelegenheiten gerne mal ein Auge zugedrückt.“
    „Also, ich werde dafür sorgen, dass er von niemandem empfangen wird“, verkündete Althea entschieden das, was sie offenbar für die schlimmste Strafe überhaupt hielt.
    „Das wird auch niemand wollen“, pflichtete Francesca ihr bei. Es war ein schrecklicher Gedanke, dass dieser Mann sich wieder unbehelligt in der Stadt bewegen durfte, aber wenigstens hatte sie mit ihm nichts mehr zu tun. Da Andrew tot war, gab es

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