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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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verkrampfte sich ihr Magen, und sie spürte, wie ihr Hals zu erröten begann. Sie wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte, da die Erinnerungen an den Abend zuvor auf sie einstürmten. In einem einzigen Augenblick verspürte sie die Verlegenheit beim Gedanken an den Kuss sowie den Schmerz angesichts der zornigen Worte, die er ihr vorgeworfen hatte, dem eigene Wut folgte.
    „Rochford. Ich … ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet. Ich … oh, Verzeihung.“ Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie noch Gäste hatte. „Darf ich vorstellen? Sir Alan Sherbourne und seine Tochter Miss Harriet Sherbourne. Sir Alan, der Duke of Rochford.“
    Zu ihrer Überraschung lächelte Sir Alan und entgegnete: „Vielen Dank, Lady Haughston, aber der Duke und ich kennen uns bereits. Es freut mich, Sie wiederzusehen.“
    „Sir Alan.“ Der Duke nickte dem Mann zu und erklärte Francesca: „Sir Alan und ich sind uns vor Kurzem bei Tattersall’s begegnet.“ Der Pferdemarkt wurde jeden Montag abgehalten und hatte sich zu einem beliebten Treffpunkt für Männer aller Schichten entwickelt.
    „Genau, und Seine Gnaden waren so freundlich, mir vom Kauf eines bestimmten Jagdhundes abzuraten, auf den ich ein Auge geworfen hatte.“
    „Ich kannte ihn bis dahin nicht, müssen Sie wissen. Es war ein gut aussehendes Tier, aber ohne Jagdtrieb.“ Der Duke drehte sich zu Harriet um. „Ich hatte bislang noch nicht das Vergnügen, Ihre Tochter kennenzulernen, Sir Alan.“ Er nickte ihr zu. „Miss Sherbourne.“
    Harriet, die den Duke recht unverhohlen angestarrt hatte, machte hastig einen Knicks, während sie errötete. „Es ist mir eine Ehre, Euer Gnaden.“
    Anschließend machten sich Sir Alan und seine Tochter auf den Weg, wobei er Francesca gegenüber nochmals betonte, wie dankbar er ihr war.
    „Eines Ihrer Projekte?“, fragte Rochford, nachdem die beiden das Haus verlassen hatten.
    „Ja, ich habe beschlossen, mich um Miss Sherbourne zu kümmern“, erwiderte Francesca ein wenig abweisend, da sie nicht so recht wusste, wie sie sich Rochford gegenüber verhalten sollte.
    Es war nicht anzunehmen, dass er hergekommen war, um sie weiter zu beschimpfen. Andererseits wollte sie auch nicht davon ausgehen, dass seine Wut so rasch verraucht war. Und selbst wenn das doch der Fall sein sollte, beabsichtigte sie nicht, kommentarlos über die Art und Weise hinwegzugehen, wie er am Abend zuvor mit ihr umgesprungen war.
    „Ich bin hier, um mich zu entschuldigen“, sprach er ohne weitere Vorrede. „Ich habe keine Erklärung für mein Verhalten am gestrigen Abend, und ich kann nur hoffen, dass Ihre Güte Sie dazu veranlassen wird, mir zu verzeihen.“
    „Mancher würde sagen, dass Appelle an meine Güte auf taube Ohren stoßen“, gab sie unwirsch zurück, auch wenn seine überraschende Entschuldigung auf sie eine entwaffnende Wirkung hatte.
    Er lächelte sie an. „Wer so etwas behauptet, der kennt Sie nicht.“
    „Ich wollte Sie nicht verärgern“, sagte sie. „Ich wollte meine Fehler wiedergutmachen, aber nicht einen weiteren Fehler begehen.“
    „Sie tragen keine Schuld an meiner Reaktion.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich fürchte, ich bin ein wenig überempfindlich, wenn das Thema Heirat zur Sprache kommt. Meine Großmutter hat mich viel zu oft darauf angesprochen, und das gilt auch für Tante Odelia.“
    „O weh. Ich wollte natürlich nicht hören, dass ich mich wie eine Großmutter oder eine Großtante benommen habe.“ Sie hatte keine Lust, weiterhin auf Rochford wütend zu sein. Und ganz bestimmt wollte sie nicht auch noch auf den Kuss zu sprechen kommen. Nein, es war in jedem Fall besser, den gestrigen Abend auf sich beruhen zu lassen.
    „Ich hoffe, Sie werden eine Kutschfahrt durch den Park als angemessenes Friedensangebot akzeptieren“, fuhr er fort. „Es ist heute ein wirklich reizender Maitag.“
    Und schon wieder hatte er sie überrascht. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal allein mit Rochford ausgefahren war. Obwohl … nun, in Wahrheit konnte sie sich sehr wohl daran erinnern. Es war in der Zeit gewesen, als sie noch verlobt waren. Darüber sollte sie jetzt besser auch nicht nachdenken. „Ja“, erwiderte sie und lächelte ihn an. „Das klingt herrlich.“
    Ein paar Minuten später half er ihr in seinen hohen Phaeton, ein modernes Gefährt, dessen Sitze sich so hoch über dem Boden befanden, dass Francesca beunruhigt gewesen wäre, wenn ein anderer als Rochford persönlich sich um die Pferde

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