Antworten auf Fragen

abhängig war, dazu war es noch zahlenmäßig gering. Unter solchen Bedingungen kann man nur überleben, indem man sich nicht auf äußeren, sondern inneren Schutz konzentriert. Die Auffassung, dass es einen einzigen Gott gibt, gestattete es, das Volk enger zusammenzuschließen, gewährleistete ein sehr hohes Niveau der Ethik und erhöhte die Überlebenschancen. Die Juden gelangten zum Monotheismus dreitausend Jahre früher als die Völker Europas. Und es ist natürlich, dass die Möglichkeiten der Entwicklung sowohl auf geistiger als auch materieller Ebene bei einem Menschen, der in den Genen die fünftausendjährige Erfahrung der Überwindung des Menschlichen und des Strebens zum Göttlichen trägt, höher sein kann als bei dem, der diesen Weg erst später gegangen ist. Doch hier handelt es sich um allgemeine Begriffe. Je mehr der Mensch in seiner Seele zu Gott und zur Liebe strebt, umso besser kann er gegenwärtig den zwei- bis fünftausendjährigen Weg in zehn bis fünfzehn Jahren zurücklegen.

Ich hatte große Probleme mit meinem Gesicht. Ich begann zu beten und Gott um Heilung zu bitten, und nach einiger Zeit war mein Gesicht vollkommen rein. Aber einige Monate später schmerzten die Gelenke sehr heftig, und diese Schmerzen bestehen immer noch. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen?

    Ich denke, wenn Sie aufmerksam meine Bücher lesen, können Sie ohne Konsultationen verstehen, was passiert ist. Die Geisteswerte haben viele Schichten. Die erste Ebene weist die höchste Dichte auf — das sind Beziehungen, Fähigkeiten, Intellekt und Schicksal. Die Abhängigkeit von Beziehungen ruft Eifersucht hervor. Die Überbewertung von Fähigkeiten, Intellekt und Wohlergehen verleitet den Menschen zur Selbstsucht. Der ersten Schicht liegt die zweite, feinere und umfassendere Schicht zugrunde. Das sind Ethik, Edelsinn, Träume, Ideale, Prinzipien und Ziele. Eben das, was im vierten Buch „Kontakt mit der Zukunft“ genannt wird. Wenn der Mensch auf Ideale orientiert ist, dann erhöht sich automatisch seine Abhängigkeit entweder von Beziehungen und Fähigkeiten oder er wird gleichzeitig eifersüchtig und stolz. Ich möchte nochmals betonen, dass Lebensunlust, Lossagung von der Liebe wegen Untreue, Unzufriedenheit mit der ganzen Welt, mit sich und dem eigenen Schicksal ebenfalls in Eifersucht und Selbstsucht zum Ausdruck kommen.
    Kommen wir auf die Fragestellerin zurück.
    Sie hatten eine erhöhte Abhängigkeit von Ethik, Edelsinn und Idealen. Da Sie nicht bereit waren, Reinigung durch die Menschen zu akzeptieren, wurde Ihnen Reinigung durch physische Probleme zuteil, durch Probleme mit dem Gesicht, mit Ihrem Aussehen — das ist eine Demütigung von Idealen. Im Prinzip ist es so, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn wir Gott ständig darum bitten und uns damit an Gott wenden. Alles hängt von unserer Reinheit, Harmonie und der Richtigkeit unserer Wünsche ab.
    Sie haben praktisch darum gebeten, dass die zu Ihrer Rettung dienende Krankheit geheilt wird. Da Sie aber eine gute Seele haben, wurde bei Ihnen einfach die eine Form der Reinigung durch eine andere ersetzt. Die Orientierung auf Ideale ist bei Ihnen hauptsächlich über die Beziehungen in Form von Eifersucht zutage getreten. Eifersucht wird durch Probleme mit den Gelenken blockiert. Wenn Sie es vermögen, Ihre Haltung zu allen menschlichen Werten zu ändern, dann wird sowohl Ihr Gesicht rein sein als auch der Schmerz in den Gelenken vergehen.

Haben Sie ein Rezept für ewiges Glück? Worin besteht es?

    Für uns alle besteht menschliches Glück darin, gesund und nicht allein zu sein, ein glückliches Schicksal zu haben, d.h. dass Unannehmlichkeiten nicht in Tragödien und Unglück ausarten, materielles Vermögen für die Verwirklichung der eigenen Wünsche vorhanden ist usw.
    Wenn man das alles verallgemeinert, dann ist einer der Hauptbestandteile des Glücks, dass man gegen Unglück gefeit ist. Früher sagte man: „Wenn Gott die Sünden verzeiht und den Weg weist, ist der Mensch, egal wer und wo er auch immer war, bereits glücklich.“ Und auf diese Frage hat schon Jesus Christus vor zweitausend Jahren geantwortet und gesagt: „Wer viel Liebe hat, dem wird viel vergeben werden.“
    In meine Sprechstunde kam wiederholt eine Frau. Sie wollte alles verstehen, holte eine Liste mit einhundertfünfzig Fragen hervor und stellte sie mir, wobei sie alles akkurat vermerkte. Bei der dritten Sitzung sagte ich ihr:
    „Ihre Fragen hindern Sie daran, sich