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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lampe ein, richtete den Strahl in die Dunkelheit und genau dorthin, wo ich das Geräusch vernommen hatte.
    Ich traf ihn.
    Der Lampenkegel blieb praktisch auf der Schnauze des unheimlichen Tieres kleben, und bevor der Schakal reagieren konnte, warf ich das Kreuz.
    Zwar drehte das Tier noch ab, aber es entging dem Treffer nicht. Mein Kruzifix fiel genau auf dessen Rücken und hakte sich im Fell fest. Was nun folgte, war makaber, gleichzeitig auch faszinierend. Das Tier stand für einen Moment wie zu einem Eisblock erstarrt. Es begann zu zittern, öffnete sein Maul noch weiter, und im nächsten Augenblick drang ein Schreien aus seiner Kehle, wie ich es noch nie zuvor vernommen hatte. Es war ein gewaltiger Ur-oder Todesschrei, den der Schakal mir entgegenheulte, und das gesamte Museum schien davon ausgefüllt zu sein. Grauenhaft.
    Ich stand starr auf der Stelle und schaute zu, wie der unheimliche Mörder verging.
    Plötzlich umtanzten ihn Blitze wie ein Mantel. Er riß noch den Kopf in die Höhe, und im nächsten Augenblick hüllte ihn ein kaltes grünes Feuer ein, das ihn radikal vernichtete.
    Der Schakal wurde zu Staub. Vor mir befand sich nur mehr ein Häufchen Asche. Mehr war von ihm nicht zurückgeblieben. Das Kreuz lag daneben, wobei sich das Glühen des Allsehenden Auges allmählich abschwächte und das Kruzifix schließlich wieder so aussah wie zuvor. Alles war normal.
    Bis auf den Toten und den vernichteten Schakal, das Sinnbild des Gottes Anubis.
    Ich stand für einen Moment starr und dachte nach. Eigentlich hatte ich es nicht ernst genommen, als Ferguson anrief und von seltsamen Geräuschen sprach. Ich war auch nur hingefahren, weil ich an diesem Abend wirklich nichts vorhatte, und jetzt steckte ich inmitten einer brandheißen Sache, die sich möglicherweise zu einem wahren Flammenherd ausdehnen konnte.
    Tief holte ich Luft. Vielleicht hätte mir Ferguson mehr sagen können, leider konnte er nicht mehr reden. Es half nichts, dieser Fall mußte vorerst seinen normalen Gang nehmen, deshalb ging ich in das kleine Büro, das dem Museum angeschlossen war und entdeckte dort auch ein schwarzlackiertes Telefon auf dem Schreibtisch.
    Gern hätte ich meinen alten Freund und Spezi Chiefinspektor Tanner an den Tatort zitiert, doch dieser Bereich, in dem der Mord geschehen war, fiel nicht in sein Revier.
    Überlaut vernahm ich den Summton in der engen Kabine. Es roch nach Essen und Schweiß.
    Mit knappen Worten bestellte ich die Mordkommission her. Ihr Chef lag zu Hause mit einer Grippe im Bett. Der Stellvertreter kannte mich nicht. Seine Stimme klang dienstgeil und forsch. Der Mann versprach, so rasch wie möglich zu kommen.
    Ich ging wieder an den Tatort zurück. Nur hatte ich keine Lust, weiterhin im Dunkeln zu bleiben und suchte nach dem zentralen Lichtschalter. Als ich ihn herumgedreht hatte, flammte in allen Räumen die Beleuchtung auf. Helligkeit, die in den Augen schmerzte, füllte jedes Zimmer aus.
    In aller Ruhe konnte ich mir die einzelnen Ausstellungsstücke betrachten. Es waren Nachbildungen alter Masken, Inschriften und Figuren. In jedem Raum stand auch eine Sonne, das Zeichen des obersten Gottes Re, eben des Sonnengottes.
    Sehr genau schaute ich mir die einzelnen Dinge an. Allerdings entdeckte ich nirgendwo einen Beweis, der auf etwas Schwarzmagisches hingedeutet hätte. Und dennoch lebte oder hatte diese Abbildung des Gottes Anubis gelebt.
    Wie war das möglich?
    Der Begriff von der Laus, die man sich in den Pelz gesetzt hatte, fiel mir ein. Alle anderen Gegenstände waren normal, nur dieser eine nicht. Wie kam das?
    Wer hatte sie hergeschafft?
    Das war die zentrale Frage. Ich mußte mir darüber klarwerden. Meiner Ansicht nach war sie aus Ägypten gekommen, und dieser Spur wollte ich nachgehen.
    Die Wartezeit verkürzte ich mir, indem ich eine Zigarette rauchte. Die Stille im Gebäude war fast fühlbar. Sie lag auf und über mir wie eine große Glocke. Erst jetzt spürte ich die Wärme, die sich in dem Raum ausgebreitet hatte. Die Innenflächen meiner Hände fühlten sich feucht an, und ich wurde das Gefühl nicht los, nicht allein in diesem Komplex zu sein.
    In einem Standaschenbecher drückte ich meine Zigarette aus. Danach durchwanderte ich noch einmal sämtliche Räume. Gedämpft klangen meine Schritte. Ich horchte, war gespannt und auch innerlich erregt, aber ich hörte nichts, das mich hätte beunruhigen können. Dennoch glaubte ich fest daran, daß irgend etwas in der Nähe lauerte, das eventuell zu

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