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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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durch.«
    »Hartley, ich bin Lindseys Rechtsanwältin, das heißt, dass man mir so ziemlich alles anvertrauen kann, ohne dass ich es weitersage.«
    Hartley sah Bree erwartungsvoll an.
    »Nehmt ihr irgendwelche Drogen?«
    Hartley schob die Unterlippe vor. »Auf keinen Fall! Mein Vater ist Richter , wissen Sie!«
    »Und was ist mit anderen … Vorfällen dieser Art?«
    »Sie meinen, ob wir schon mal was geklaut haben?« Hartley kratzte sich ungezwungen die Achselhöhle. »Also ich nicht. Und Madison auch nicht. Aber Lindsey … « Sie machte eine Geste, die »Kann sein« ausdrückte. »Aber die ist ja auch durchgeknallt. Psychotisch, wissen Sie.«
    Bree dachte einen Moment über diese aus dem Ärmel geschüttelte Diagnose nach. Dann fragte sie: »Können Sie mir Beispiele nennen, die das bestätigen, Hartley?«
    Hartley blickte in ihren Milchshake. »Eigentlich nicht. Jedenfalls sind mir keine bekannt. Sie sollten mal mit Madison sprechen. Das sollten Sie wirklich tun.«
    »Wie ist es mit Freunden?«, bohrte Bree weiter. »Hat Lindsey mit jemandem regelmäßig Dates?«
    »Dates.« Hartley runzelte die Stirn. »Tja, es gibt Typen, mit denen man rummacht, und Typen, die einem gestohlen bleiben können, aber Dates? Meine Güte. Lin hat mit Typen nichts als Pech gehabt. Wissen Sie, was Sie machen sollten? Sie sollten … «
    » … mit Madison sprechen«, ergänzte Bree. »In Ordnung.« Sie nahm ihre Aktentasche an sich und stand auf. »Hartley, wenn Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, das mir bei Lindseys Verteidigung helfen könnte, würden Sie mich dann bitte unter dieser Nummer anrufen?« Sie hielt ihr eine ihrer Visitenkarten hin. Hartley nahm sie und studierte sie aufmerksam.
    »Klar.« Sie sah zu Bree hoch und blickte sie offen und ehrlich an. »Ich helf Ihnen gern. Und wissen Sie auch, warum? Weil Lindsey eine meiner besten Freundinnen ist.«

Unter faulen Äpfeln gibt’s nicht viel Wahl.
William Shakespeare, Der Widerspenstigen Zähmung
    »Was haben Sie sich bloß dabei gedacht? Glauben Sie denn wirklich, Sie könnten es sich leisten, der Justiz derart ins Gesicht zu spucken? Was soll das Geschwätz über Los Angeles? Über einen Vertrag als Model? Sie sind gegen Kaution freigelassen worden und müssen sich nach wie vor wegen all dieser Anklagepunkte vor Gericht verantworten. Meine Güte, Mädchen«, sagte Bree in freundlichem, wenn auch energischem Ton.
    Lindsey blickte zum Autofenster hinaus und zuckte die Achseln. Sie waren auf der Rückfahrt zum Anwesen der Chandlers auf Tybee Island. Es war eine langwierige Angelegenheit gewesen, Lindsey aus dem Gefängnis zu holen und durchzusetzen, dass sie wieder der Aufsicht ihrer Mutter unterstellt wurde. Außerdem hatte Bree das ewige Achselzucken allmählich satt. Einzelne Teile der endlosen Unterhandlungen gingen ihr immer wieder im Kopf herum.
    Seine Ehren, Jugendrichter Tyree Washington: »Gibt eseinen Grund, warum dieses Gericht Ihnen glauben sollte, dass Sie Ihr Zuhause fortan nicht zu verlassen gedenken, Miss Chandler? «
    Lindsey: (zuckt die Achseln).
    Bezirksstaatsanwältin Cordelia Lucille Eastburn: »Euer Ehren, ich beantrage, dass die Beschuldigte, die keinerlei Reue zeigt, bis zur Verhandlung eine elektronische Fußfessel tragen muss!«
    Lindsey: (zuckt die Achseln).
    Carrie-Alice Chandler: »Lindsey, wenn dein Vater das wüsste, er würde sich im Grab umdrehen! «
    Lindsey: (zuckt die Achseln).
    Shirley Chavez, Mutter des Opfers: »Euer Ehren, meine Tochter und ich vergeben Miss Chandler von ganzem Herzen. Wir haben nichts dagegen einzuwenden, dass sie nach Hause zurückkehrt. Wir ziehen die Anzeige zurück, Euer Ehren. Niemand ist zu Schaden gekommen, und meine Sophie hat ihr Geld ja auch wieder. «
    Lindsey: »Ihr könnt mich alle mal. «
    Mutterschaft, beschloss Bree, war etwas, das sie noch sehr lange vor sich herschieben würde.
    »Scheuert es ein bisschen?«, fragte Bree mit einem gewissen Mitgefühl.
    Lindsey warf einen Blick auf die elektronische Fußfessel, die den unteren Teil ihrer sonnengebräunten, glattrasierten Wade umspannte, und zuckte die Achseln.
    »Wenn Sie noch ein einziges Mal die Achseln zucken«, sagte Bree, »bekomme ich einen Tobsuchtsanfall. Und wenn Sie wieder sagen, ich solle mich ins Knie ficken, halte ich an, hole meine Waschsachen aus der Sporttasche und säubere Ihren Mund mit Seife.« Sie wandteden Blick einen Moment lang von der Straße ab und lächelte Lindsey an. »Nur als freundliche kleine

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