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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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berauben?«
    »Genau«, erwiderte Ron. »Sie hat gesagt, es sei ein toller Spaß gewesen. Ein Jux. Zum Brüllen komisch.«
    »Ein Glück, dass das nur eine Regionalshow ist«, sagte Bree mit schwacher Stimme. Bonnie Morrissey war eine jener rundlichen, rosawangigen, silberhaarigen, besonders hübschen Frauen, die im Süden wie Pilze aus der Erde zu schießen schienen. Sie sah wie Paula Deens kleine Schwester aus. In ihrer um sieben Uhr morgens ausgestrahlten Talkshow wurde allerlei Klatsch und Tratsch breitgetreten, der bisweilen sogar ans Unanständige grenzte. »Aber diese Show sieht sich doch niemand an«, meinte Bree. »Cordy zum Beispiel hat sie nicht gesehen. Sonst hätte sie etwas gesagt. Sogar eine Menge .«
    »Unsere kleine Prinzessin hat den Zuschauern mitgeteilt, sie verstehe gar nicht, warum um die Sache solch ein Wirbel gemacht werde. Und …«, Ron beugte sich mit ernster Miene vor, » … sie behauptet, sie habe einen Vertrag als Model in Aussicht. In L. A. Irgendwann im Laufe der Woche will sie zu Vorstellungsgesprächen dorthin.«
    »Sie ist gegen Kaution draußen«, entgegnete Bree verärgert. »Was um alles in der Welt denkt sich dieses idiotische Mädchen eigentlich?«
    Das Telefon klingelte. Lavinia hob ab und sagte: »Beaufort & Compagnie. Wenn Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich an uns.« Dann hörte sie eine Weile zu. »Aha. Tatsächlich?«, sagte sie, um bestürzt hinzuzufügen: »Ist ja schlimm, Schätzchen. Im Gerichtsgebäude oder im Gefängnis?«
    Bree presste die Zähne zusammen.
    »Im Büro des Sheriffs. Machen Sie sich mal keine Sorgen. Ms. Beaufort kommt sofort zu Ihnen.« Sie drückteden Hörer gegen die flache Brust und lächelte Bree strahlend an. »Tja, ich kann Ihnen verraten, wer sich diese Frühstücksshow ansieht. Die Polizei. Bei der ist Lindsey nämlich gerade.«
    »Sie ist im Gefängnis?« Bree presste sich die Hände gegen den Kopf. »Verdammt noch mal.«
    Lavinia schwenkte das Telefon hin und her. »Wollen Sie mit Mrs. Chandler sprechen?«
    »Klar.« Bree streckte die Hand aus. »Carrie-Alice?«, sagte sie in den Hörer.
    Carrie-Alices Stimme klang gleichgültig und gleichzeitig müde. »Die Polizei sagt, sie habe durch diese Eskapade heute Morgen gegen die Auflagen der Freilassung verstoßen. Haben Sie die Show gesehen?«
    »Noch nicht. Ich werde mir vom Sender eine Kopie kommen lassen.« Sie sah zu Ron hin und gab ihm ein Zeichen mit den Augenbrauen. Er nickte und wieselte aus dem Büro. »Wo hat man sie denn festgesetzt?«
    Bree hatte in ihrem Büro zwei Telefonanschlüsse. Der Techniker von der Telefongesellschaft hatte sie davon überzeugt, dass es manche Anrufer extrem nervte, wenn sie das Besetztzeichen hörten. In diesem Augenblick leuchtete der rote Knopf des zweiten Anschlusses auf. Ron verschwendete keine Zeit.
    »In einer Arrestzelle, zusammen mit anderen Jugendlichen.« Carrie-Alice machte eine Pause, um dann zweifelnd hinzuzufügen: »Dort scheint sie jedenfalls einigermaßen sicher zu sein.«
    Ron schlüpfte ins Büro zurück und drückte Bree einen pinkfarbenen Notizzettel in die Hand. Irritiert las sie, was er auf den Zettel gekritzelt hatte.
    Hartley Williams auf Leitung 2.
    Eine der Freundinnen, mit denen Lindsey auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums gewesen war. Interessant. Bree hob den Zeigefinger, um Ron zu bedeuten, dass sie sich gleich darum kümmern werde, und sagte ins Telefon: »Soll ich zu Ihnen kommen, Carrie-Alice?«
    »Ich habe George angerufen«, erwiderte Carrie-Alice.
    Bree brauchte einen Moment, bis der Groschen bei ihr fiel. »Sie meinen Ihren Sohn?«
    »Ja. Er wohnt in Ames. Meine beiden älteren Kinder wohnen dort. Er arbeitet außerhalb der Zentrale. Katherine ist Lehrerin.« Sie riss sich zusammen. »Aber ich schweife ab, Entschuldigung. Jedenfalls wird George heute noch herfliegen. Wann , das hängt von seinem Terminkalender ab. Ehrlich gesagt bin ich nicht sonderlich erpicht darauf, Lindsey wieder zu Hause zu haben, bevor er ankommt. Wäre es schlimm, wenn wir sie ein bisschen schmoren ließen?«
    »Das müssen Sie entscheiden«, gab Bree unverbindlich zurück. »Ich würde allerdings nicht wollen, dass sie die Nacht dort verbringt. Ich werde alles für die neue Anklageerhebung in die Wege leiten. Ich nehme auch an, dass sie in der Arrestzelle des Sheriffs einigermaßen sicher ist. Wo sind Sie jetzt?«
    »Zu Hause«, sagte Carrie-Alice kurz angebunden. »Die Polizei hat sie vor ein paar Minuten abgeholt.«
    Der Knopf des

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