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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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künstlichem Licht umschloss.
    »Tut mir alles sehr leid«, sagte er. »Mrs. Trask sagt, Sie hätten Shirley Chavez heute Nachmittag aufgesucht. Sie scheint anzunehmen, dass Sie etwas über das Mordmotiv wissen könnten. Mir war allerdings nicht klar, dass sie so wütend auf Sie ist.«
    »Sie mochte Shirley.« Sascha schob seine warme Nase in ihre Hand, und sie legte ihm die Hand auf den Kopf. Es hatte etwas ungemein Beruhigendes, einen Hundekopf anzufassen, die Form des Schädels unter der Hand zu spüren. Bree streichelte Sascha und starrte zu Boden, um nicht in Richtung der Gestalt blicken zu müssen, die da zusammengekrümmt im Licht lag. »Missy hat das Recht, wütend zu sein. Sie hat erst vor wenigen Wochen ihren Mann verloren, also ist sie ohnehin ziemlich angeschlagen. Das hier ist nur noch eine weitere schreckliche Ungerechtigkeit. Wussten Sie, dass Charles Trask gestorben ist?«
    Hunter nickte. »Ist vom Pferd gefallen und hat sich das Genick gebrochen, als er mit seinem Pferd über einen Zaun setzte.« Dass so etwas passieren konnte, schien ihn ein wenig zu erstaunen. »Ich bin immer eine Stadtpflanze gewesen. Kann nicht nachvollziehen, welchen Reiz so was hat.«
    »Jagen kann ein gefährlicher Sport sein.«
    »Besonders die Fuchsjagd.«
    Hörte sie da einen missbilligenden Unterton in seiner Stimme? Bree blickte auf. »Einen lebendigen Fuchs jagen sie hier schon seit Jahren nicht mehr. Sie benutzen eine Schleppe.«
    Fragend zog Hunter die Augenbrauen hoch.
    »Das ist ein Beutel, der mit einer chemischen, nach Fuchs riechenden Substanz getränkt ist. Dem folgen die Hunde, statt … Sie versuchen gerade, mich abzulenken, nicht wahr?«
    »Ich würde gerne diesen Ausdruck aus Ihrem Gesicht vertreiben.«
    Bree sah erneut zu Boden. »Ich fühle mich wirklich für das hier verantwortlich, Hunter.«
    »Möchten Sie mir erzählen, warum?«
    Sie zögerte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. »Es gibt hier irgendeinen Zusammenhang. Mir ist nur noch nicht klar, welchen.«
    »Zusammenhang womit?«, fragte Hunter.
    Marlowe’s. Das Warenlager. Meine Tochter. Helfen Sie mir. Helfen Sie mir.
    »Mit dem Mord. Dem Mord an Probert Chandler. Und einigen Einbrüchen ins Lager von Marlowe’s am Highway 80.«
    Hunter presste die Lippen aufeinander, bis sie wie ein dünner Strich wirkten. »Was für Einbrüche?«
    »Ich hatte gehofft, das könnten Sie mir erzählen.« Sie beugte sich vor, um seinen Gesichtsausdruck besser zu erkennen.
    Hunters Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe keine Zeit für solche Spielchen«, presste er hervor.
    »Bei Ihnen sind keine Berichte über Einbrüche in das Warenlager von Marlowe’s eingegangen?«
    »Nein.« Er starrte sie forschend an. »Sie wissen etwas. Also raus mit der Sprache!«
    Er verheimlichte ihr nichts, dessen war sie sich sicher.»Shirley hat mir erzählt, bei Marlowe’s seien Paletten mit PSE gestohlen worden. Und dass das Unternehmen die ganze Sache vertuscht hat.«
    Hunter schwieg eine Weile. Sein Gesicht schien völlig ausdruckslos. Schließlich sagte er: »Darauf werden wir noch zurückkommen.«
    »Versprochen?«
    »Wenn Sie versprechen, mir umgehend alles, und zwar alles mitzuteilen, was Sie herausfinden.«
    »Klar. Allerdings müssen Sie mir ein bisschen Zeit lassen, um mit meinem eigenen Fall voranzukommen.«
    Hunter rieb sich den Nacken und starrte zum Nachthimmel hoch. Bree hörte, wie er mehrmals tief durchatmete. »Sie wollen mir doch wohl nicht ernsthaft vorschlagen, dass ich Ihretwegen eine Untersuchung gefährde? Oder dass ich vergesse, dass ich bei der Polizei von Chatham County arbeite?«
    »Natürlich nicht!« Brees Körper straffte sich streitlustig. Sie blickte sich um. »Können wir uns irgendwo hinsetzen?«
    »Ich bin hier erst mal fertig. Die Spurensicherung ist noch bei der Arbeit, und zwei meiner Leute nehmen die Aussagen der Arbeiter auf. Lassen Sie uns ins Büro gehen.« Er holte sein Handy heraus, teilte jemandem mit, wo er zu finden sei, und folgte Bree über den gepflasterten Hof zu dem alten Backsteingebäude. Jemand hatte in der Kaffeemaschine, die auf dem abgenutzten Aktenschrank aus Kiefernholz stand, frischen Kaffee gebrüht. Bree schenkte zwei Tassen Kaffee ein und wärmte sich an ihrer Tasse die Hände. Allmählich ließ der Schock, den sie erlitten hatte, nach. Sie setzte sich auf den Stuhl,der vor dem Schreibtisch stand, und versuchte, ihr Gehirn auf Touren zu bringen. »Lassen Sie mich mit dem anfangen, was ich mit Sicherheit weiß: Ein

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