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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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offenbar, sich zu erinnern.
    »Mr. Adam?«
    Peter Adam sah Nakashima wieder an. »Wir müssen die ›Reinen Orte‹ finden. Die ›Reinen Orte‹ sind die Arche.«
    Und zum ersten Mal zeigte sich so etwas wie die Andeutung eines Lächelns bei Nakashima.

XLVI
    27. August 2013, Cerveteri, Italien
    E rst kam der Druck. Unerträglicher Druck. Wie eine Riesenfaust, die ihn zerquetschte und die Atome seines Körpers und auch jeden Gedanken und alles, was er gewesen war, zu einem winzigen Körnchen zusammenpresste. Peter spürte keinen Schmerz, nur eine entsetzliche Furcht, wie vor der Begegnung mit etwas, das für immer alles verändern würde. Kein Licht am Ende des Tunnels, kein alles durchdringender Friede, keine Engel, kein Gott. Nur Furcht, Dunkelheit, Leere. Für einen Augenblick. Dann ein harter Schlag wie nach einem tiefen Fall. Peter bekam nicht mit, wie die Hülle des Kokons aufplatzte und seinen Körper endlich freigab. Er hatte nur das Gefühl, in allerkleinste Stücke zerrissen zu werden, zu zersplittern wie dünnes Glas unter einem Hammer. Im nächsten Augenblick nahm er das Wasser wahr, das in die aufgeplatzte Hülle eindrang, und begann reflexhaft mit Armen und Beinen zu strampeln, durch die Dunkelheit nach oben – wo auch immer das war. Erst als er die Oberfläche des Wassers durchstieß und stöhnend Luft holte, spürte er, dass er tatsächlich lebte.
    Orientierungslos in der Dunkelheit und in größter Angst, von irgendeiner Kraft zurück in die Tiefe gezogen zu werden, planschte er wie ein Ertrinkender im Wasser herum und versuchte zu schwimmen. Er schluckte Wasser. Es schmeckte brackig und faulig, aber gleichzeitig erfüllte ihn der eklige Geschmack mit der Gewissheit, zurück in einer vertrauten Welt zu sein. Einer Welt, in der er fühlte, schmeckte, roch, sah und hörte, in der er so empfand, wie er es sein Leben lang getan hatte. Keuchend planschte er weiter, bis er gegen etwas Hartes stieß. Seine Hände ertasteten rauen Stein, der sich vor ihm aus dem Wasser erhob, und dann – eine Kante! Eine Kante, an der man sich hochziehen konnte. Ihm reichte tatsächlich eine einfache Kante, um für den Moment glücklich zu sein.
    Zitternd zog er sich hinauf, rutschte ab, glitt zurück ins Wasser und versuchte es erneut. Bis er es schließlich schaffte, sich einen kleinen, steinernen Sims hinaufzuziehen, wo er kraftlos liegenblieb.
    Nach einer Weile merkte er, dass er nicht alleine war. Irgendwo neben ihm zog sich Nikolas aus dem Wasser, ebenfalls keuchend und Wasser hustend.
    »Niko?«
    »Ja.«
    »Wo sind wir?«
    »Keine Ahnung.«
    Seine Augen, geblendet von der Helligkeit des Kokons zuvor, gewöhnten sich nur langsam um. Aber je mehr sich Peter beruhigte, desto mehr nahm er nach und nach Konturen seiner Umgebung wahr. Eine Wand vor ihm, der Sims auf dem sie lagen, die Oberfläche des Wasser, in der sich Restlicht von irgendwoher spiegelte und erkennen ließ, dass sie sich in einer großen rechteckigen Kammer mit einer flachen Steindecke befanden. Der Boden der Kammer war vollständig von Wasser bedeckt.
    »Links von dir!«, keuchte Nikolas.
    Als Peter sich umwandte, entdeckte er in der Steindecke einen kleinen Spalt, durch den etwas Licht sickerte. Er nahm auch einen schwachen Luftzug wahr. Peter richtete sich auf dem Sims auf, trat unter den Spalt, atmete die frische Luft ein, die nach Wildkräutern roch, und sah Sterne.
    »Zu hoch«, sagte er zu Nikolas. »Kommt man nicht dran.«
    Sein Bruder entdeckte schließlich einen schmalen Torbogen auf der anderen Seite der Kammer, dicht über der Wasseroberfläche. Einen anderen Ausgang gab es nicht. Peter musste sich überwinden, wieder ins Wasser zu steigen, sich den Sims entlangzuhangeln und unter dem Türsturz durchzuschwimmen. Doch als sie auf der anderen Seite wieder auftauchten, entdeckten sie eine steinerne Treppe, die aus dem Wasser hinauf zu einem trapezförmigen Ausgang führte, der mit zwei Holzbalken kreuzweise versperrt war. Mondlicht flutete in die Kammer. Als sie sich an den Balken vorbei ins Freie gequetscht hatten, sahen sie, dass sie sich auf einem offenen Gelände mit verstreuten, gedrungenen Erdhügeln befanden, die Peter an Hobbitbehausungen erinnerten. Alte Pinien ragten ringsherum in den Nachthimmel. Trampelpfade führten um die Hügel herum, in denen Peter im Mondlicht nun Hügelgräber erkannte, da sie kreisrund und sehr akkurat aus grobem Stein gemauert waren. Jedes dieser Gräber hatte eine runde Kappe aus Erde, bewachsen mit

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