Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
Vom Netzwerk:
gesaugt. Verschwanden darin wie nix und wurde zu Nichts zermalmt. Gleichzeitig strömte mit einem Knall Luft in das gewaltige Vakuum nach, das durch die Implosion entstand. Ich befand mich zwar nicht mehr im unmittelbaren Kernbereich der Implosion, aber der Luftdruck riss mich noch auf dem Corso Vittorio Emanuele II. von den Beinen, wirbelte mich mit dem Tesserakt herum und schleuderte mich quer über den Platz. Und das bei den Verbrennungen, die ich schon hatte. Ich brach mir die Hand und etliche Rippen. Aber ich überlebte auch das. Und mehr noch – ich bemerkte nach dem ersten Schrecken, dass der Tesserakt eine gewisse Wirkung auf mich hatte. Ich konnte fast zusehen, wie meine Brandwunden verheilten. Auch meine Knochenbrüche heilten bereits nach wenigen Tagen vollkommen. Und so ist es bis heute. Der Tesserakt achtet auf mich.«
    »Bist du … unsterblich?«, fragte der Junge.
    »Nein, bin ich nicht. Aber ich habe mehr Zeit von Gott bekommen als jeder andere von euch und all jene, die ich einst kannte und geliebt habe. Ich habe sie alle überlebt. Maria, ihre Söhne und deren Kinder und Enkel. Ich werde noch leben, wenn auch ihr alle schon tot seid, und eure Kinder und Enkel. Aber irgendwann werde auch ich sterben, daran kann selbst der Tesserakt nichts ändern.«
    Anselmo wickelte sich fester in seine Decke.
    »Es ist spät geworden. Aber ich bin ja auch schon fast fertig. Der Tesserakt war verschlossen, Peter Adam hatte die Bombe aus rotem Quecksilber gezündet und damit alle neun Amulette aktiviert. Wir hörten den Knall, aber in den ersten Stunden wussten wir nicht, was passiert war. Ob wir gerettet waren oder ob das Böse uns nun endgültig auslöschen würde. Wir konnten nur beten und hoffen, und das taten wir. Erst am nächsten Morgen, als wir verwundert feststellten, dass wir immer noch lebten, verstanden wir, dass die Welt nicht untergegangen war. Dass das Böse besiegt war. Nach und nach erhielten wir Gewissheit. Auch außerhalb der Reinen Orte hörten die Infektionen auf, und die Infizierten wurden gesund. Nachdem die ersten Kommunikationssysteme wieder arbeiteten, erhielten wir die gleichen guten Nachrichten auch aus anderen Teilen der Welt. Alle neun Pforten der Hölle hatten sich wieder verschlossen. Die Welt hatte sich völlig verändert – aber sie war nicht untergegangen. Zwar liefen immer noch Backies herum, und sechs Milliarden Menschen waren gestorben – doch die Menschheit selbst hatte überlebt. Die Apokalypse war vorbei. Wir konnten neu anfangen. Durften. Mussten. Auch die Kirche.«
    Er wollte weitererzählen, doch der Junge unterbrach ihn erneut.
    »Was wurde aus den ›Trägern des Lichts‹?«
    Anselmo spuckte aus. »Man weiß es nicht. Sie sind nie wieder aktiv geworden. Was aber nicht bedeutet, dass es sie nicht mehr gibt. Vielleicht haben sie sich aufgelöst und in alle Welt verstreut. Vielleicht treffen sie sich aber immer noch an geheimen Orten und beten ihre Dämonen an.«
    »Und die Konferenz ?«
    Anselmo seufzte. »Nachdem Nakashima mit seiner neuen Weltordnung gescheitert war und seinem zynischen Plan, mit Seths Hilfe die Weltbevölkerung um die Hälfte zu reduzieren, hing eine Gruppe von einigen Tausend ausgewählten Überlebenden auf Spitzbergen fest. Auf der arktischen Insel isoliert, gründeten sie dort eine Kolonie. Wie man hört, ist sie in den letzten dreihundert Jahren kaum gewachsen. Das Leben dort ist hart. Aber wo ist es das nicht.
    Das Einzige, was sich am Ende erfüllt hatte, war der große Plan der Mh’u. Vielleicht nicht ganz so, wie diese seltsamen Wesen es berechnet hatten, aber immerhin hatten sie die Welt gerettet. Unsere und jene andere parallele Welt, die wahrscheinlich nie erfahren hat, wie knapp sie der Apokalypse entgangen ist. Aber wer weiß das schon, ich war nie dort.«
    Anselmo sah den Jungen gereizt an. »War es das? Darf ich jetzt weitererzählen oder willst du mich und alle anderen lieber noch mit Fragen nerven, auf die ich keine Antwort habe?«
    Der Junge schüttelte stumm den Kopf. Aber Anselmo sah ihm an, dass er bald die eine Frage stellen würde. Die Frage, die ihn in manchen Nächten bis in seine Träume verfolgte. Er konnte förmlich zusehen, wie sich die Frage in dem Jungen bildete, heranreifte und bald aufplatzen würde.
    »Wo war ich stehengeblieben?«, knurrte er den Jungen an.
    »Auch die Kirche musste neu anfangen.«
    »Ganz genau. Nur zwei Kardinäle«, fuhr er fort, »Rybinski und Marconi, und ein kleiner Teil der Kurie hatten

Weitere Kostenlose Bücher