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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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abfloss und auf den jungen Mann überging. Ein gutes Gefühl. Pater Anselmo schien es ebenfalls zu spüren. Er wollte noch etwas sagen, aber Peter schüttelte den Kopf.
    »Sie müssen jetzt gehen, Pater. Viel Glück.«
    Peter wartete, bis Anselmo das Pantheon wieder verlassen hatte, nahm den Koffer und kehrte zu seinem zweiten Ich zurück.
    »Du bist mir noch eine Antwort schuldig.«
    Der andere blickte zu ihm hinauf und streckte die rechte Hand aus. »Was? Mann, gib mir schon den Koffer!«
    Peter setzte sich mit dem Koffer auf die Bruchkante und starrte in die Tiefe. Das weiße Magma stand jetzt nur noch knapp hundert Meter unter dem Rand und stieg immer rascher, wie überkochende Milch.
    »Wir haben zwar alle Amulette, aber wir können nicht mehr alle neun Löcher verschließen.«
    »Doch!«, rief der andere. »Sie sind alle miteinander verbunden. Sobald ich die Amulette mit der Bombe in meiner Hand aktiviere, erwischt es alle gleichzeitig.«
    »Und vernichtet das Böse für alle Zeiten?«
    »Ja, natürlich! Und jetzt gib mir den verdammten Koffer!«
    Peter rührte sich nicht. »Du lügst.«
    Sein zweites Ich starrte ihn zu ihm hinauf.
    »Also gut«, keuchte er schließlich. »Wir können es nicht komplett vernichten. Aber ich kann es an einen Ort bringen, wo die Mh’u sich um den Rest kümmern. Das ist der Plan.«
    Peter nickte.
    Der Plan.
    »Und was wird aus Maya?«
    »Du kannst sie nicht zurückholen, Peter!«
    »Du weißt, dass es funktionieren kann! Du hast es selbst erlebt!«
    »Es ist zu riskant! Wir werden beide draufgehen. Gib mir den Koffer und verschwinde. Du wirst leben. Kümmere dich um Maria. … Und um unsere beiden Söhne.«
    Sie ist schwanger!
    Das hatte er sich die ganze Zeit gedacht.
    »Es sind Zwillinge. Sie hat es mir heute Nacht gesagt. Du musst dich um sie kümmern.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Es sind deine Söhne.«
    »GIB MIR JETZT DEN VERDAMMTEN KOFFER!«
    Peter erhob sich mit dem Koffer und sah in die Tiefe, wo die weiße Masse bereits das zerstörte Untergeschoss erfasst hatte. Das Leuchten war jetzt so hell, dass er kaum noch hineinsehen konnte. Im gleichen Augenblick spürte er, wie ihn etwas erreichte. Eine Art Signal. Ein Zeichen der Zuversicht aus Millionen von Stimmen.
    »Schaffst du sowieso nicht mit einer Hand«, sagte er.
    Und sprang in den Abgrund.
    Im Fallen sah er noch, dass auch sein zweites Ich die Bruchkante losließ und mit ihm hinabstürzte. Peter hatte erwartet, dass er auf der weißen Masse aufschlagen und langsam darin versinken würde wie in einem Sumpf. Aber er fiel einfach durch das leuchtende Weiß hindurch, immer weiter, endlos. Es gab kein Oben und Unten mehr, nur noch gleißendes Weiß. Aber in dem Weiß konnte Peter sein zweites Ich erkennen, das mit ihm fiel. Seine linke Hand strahlte ein blaues Licht ab, das immer intensiver wurde.
    Gemeinsam stürzten sie dem Nest des Bösen entgegen. Das Fallen fühlte sich langsam an, wie im Traum, wie eine Schaumflocke im Wind. Seltsamerweise empfand Peter keine Angst.
    Fühlst du überhaupt noch irgendetwas?
    Er zählte nach. Trauer, Wut, Entschlossenheit, Ungewissheit, der Schmerz, alles zurücklassen zu müssen – alles da. Aber keine Angst mehr. Die Angst war eine unnütz gewordene Haut, die er abgestreift und hinter sich gelassen hatte. Alles war ganz klar und richtig. Peter fühlte sich umhüllt von Zuversicht und Hoffnung. Und dann war da noch ein anderes Gefühl, sehr stark. Liebe. Sie füllte ihn aus, ganz und gar, und für einen Moment dachte er, dass sie ihn für immer in diesem Weiß halten würde.
    Aber er fiel weiter, den Koffer fest umklammert. Irgendwo in der Nähe leuchtete die Hand seines zweiten Ichs. Immer heller. Sie überstrahlte bald das Weiß ringsum und erfüllte alles mit einem milchigen, blassblauen Licht. Und sie fielen weiter, immer weiter. Das Letzte, was Peter sah, war ein Blitz aus reinstem Blau, der ihn durchdrang, der alles erfasste und auflöste.
    Und überall war Licht.

EPILOG
    13. November 2376, Adam-Wüste, Novaroma
    D ie Nacht war kalt geworden, das Feuer heruntergebrannt, und genug Holz, um es wieder anzufachen, gab es nicht. Der alte Mann hüllte sich fest in die muffige Filzdecke, die er immer bei sich trug.
    »War eine Riesenimplosion«, sagte er und sah den neugierigen Jungen dabei ein. »Implosion, nicht Explosion, verstehst du? Genauso verheerend, nur anders herum. Ein gewaltiger Schlag, und das Pantheon und alles im Umkreis von zweihundert Metern wurden in das Loch

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