Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
waren.«
»Du spinnst. Hörst du dir eigentlich auch mal selbst zu? Meine Frau und meine Tochter sind gestern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und du … sitzt hier und erzählst mir was von … Kollateralschäden?« Voller Zorn fegte Peter einen Stapel Unterlagen von Nikolas’ Schreibtisch.
»Beruhig dich, Peter, und hör einfach weiter zu«, sagte Nikolas leise. »Ich bitte dich. Ich weiß, es ist schwer, aber es ist sehr wichtig, dass du mir genau zuhörst.«
Peter richtete sich auf. Die Augen gerötet vor Wut und Tränen, zog er die Nase hoch.
»Mach schnell.« Seine Stimme klang rau. »Und dann suche ich mir ein Hotel.«
Nikolas atmete durch. »Ich führe ein zwar privilegiertes, aber einsames Leben. Selbst mit dir durfte ich all die Jahre nicht darüber sprechen. Zum Beispiel über diese unheimliche Gabe. Du hast sie auch, aber bei dir ist sie erst kürzlich … nun ja, ausgebrochen. Ich sehe Dinge. Das ist nichts wirklich Besonderes, viele Menschen haben so eine Gabe. Mich aber hat sie zum Inquisitor gemacht. Seit Jahren reise ich im Auftrag des Vatikans um die Welt und jage den Satan in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen.«
»Du meinst, du bist ein Exorzist?«
»Das auch. Aber vor allem trage ich Informationen über das Böse zusammen. Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass die Welt kurz vor dem Untergang steht?«
»Sofort.«
Nikolas lächelte jetzt. »Ja, klar. Aber damit meinen wir beide etwas völlig anderes. Ich meine wirklich den Untergang. Die Auslöschung allen Lebens auf Erden. Und mein Job ist es, das zu verhindern.«
»Herzlichen Glückwunsch, klingt nach einem Scheißjob, Niko. Aber vielleicht erklärst du mir endlich, was ich damit zu tun habe?«
Nikolas zögerte, knetete erneut seine Hände.
Hat er früher nicht gemacht.
Der Geruch von Baldrian und Lavendel im Raum wurde plötzlich intensiver, geradezu aufdringlich.
»Es war kein Unfall, Peter.«
Du hast es gewusst. Du hast es doch geträumt. Du hast alles die ganze Zeit gewusst!
Peter kämpfte gegen eine aufsteigende Übelkeit an. »Was sagst du da?«
»Flug UA966 ist gestern um 7.54 Uhr abgestürzt. Aber vierzehn Minuten vorher, um 7.40 Uhr, meldete NORAD, das Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando, den Abschuss einer Boden-Luft-Rakete vor der französischen Mittelmeerküste. Ich habe den Bericht vorliegen, NORAD hat die Flugbahn der Rakete getrackt. Es gibt keinen Zweifel, UA966 wurde abgeschossen.«
Peter würgte den Schmerz herunter, der ihm die Luft abschnitt, und kämpfte gegen das Zittern an.
»Woher … hast du solche Informationen?«
»Wie gesagt, wir sind gut vernetzt.«
»Also, du gehst von einem terroristischen Anschlag aus. Wer war das Ziel?«
Nikolas’ Gesicht wurde wieder hart.
»Ellen und Maya«, sagte er.
Und wieder wurde Peter von den Bildern aus seinem Traum überrollt. Sie liefen vor ihm ab wie ein furchtbarer, nie enden wollender Film. Das Chaos, die Schreie, die Panik von Ellen und Maya in ihren letzten Sekunden. Wimmernd krümmte sich Peter zusammen.
»Ich hab’s geträumt, Niko!«, presste er weinend hervor. »Ich hab alles gesehen. Ich hab gesehen, wie sie gestorben sind.«
»Ich weiß«, sagte Nikolas heiser. »Ich auch.«
Er zog eine Karte des Mittelmeers aus der Aktenhülle, breitete sie auf dem kleinen Beistelltisch vor ihnen aus und tippte auf eine Stelle vor der Küste Sardiniens, die er bereits mit einem Kreuz markiert hatte.
»Das ist die Absturzstelle. Und hier …« Er deutete auf ein weiteres Kreuz vor der französischen Mittelmeerküste. »… dreihundert Seemeilen weiter westlich, hat NORAD den Raketenabschuss lokalisiert. Ein paar Meilen vor Montpellier. Da gibt es eigentlich nichts. Außer – einem Felsen mit einem alten Fort, der nur auf wenigen Seekarten verzeichnet ist. Der Felsen trägt den Namen Île de Cuivre, die Kupferinsel.«
»Nie gehört.«
»Ich bisher auch nicht. Ein Kommando der französischen Streitkräfte hat das Fort gestern Nacht gestürmt und von oben bis unten durchsucht.«
»Und?«
»Nichts. Nicht mal die Spur einer Abschussvorrichtung.«
»Vielleicht ein Schiff, das in der Nähe lag.«
Nikolas zuckte mit den Schultern. »Ich sagte, sie haben keine Abschussvorrichtung gefunden. Sie haben aber etwas anderes gefunden. Eine Nachricht.«
Peters Magen verkrampfte sich unter dem Druck einer Vorahnung. Nikolas zog erneut etwas aus der Aktenhülle und legte es auf die Karte über das Kreuz vor
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