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Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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ägyptische Mythologie zurückgeht. Jaldabaoth wurde ohne Zustimmung des großen Schöpfergeistes von Sophia erschaffen. Als Sophia ihren Fehler bereut, verzeiht ihr der Geist und hilft ihr, den Löwenmann zu besiegen.«
    »Soso«, sagte die Ärztin amüsiert. »Ich bin also wieder schuld gewesen.«
    Die ganze Zeit sah sie ihn mit diesen grünen Augen unverwandt an. Laurenz hatte alle Mühe, sich zu konzentrieren.
    »Nun, wie immer entsteht das Üble aus dem Reinen. Das ist auch eine Form der Wandlung. Eine Art negativer eucharistischer Magie, wenn Sie so wollen.«
    »Als Protestantin und Ärztin hab ich’s nicht so mit Magie.«
    »Jedenfalls ist der Text interessant, weil er die Kraft des Menschen betont, sich selbst von dem Übel zu befreien.«
    Er kam sich plötzlich dämlich vor, ihr Vorträge zu halten, und wollte den Text wieder einstecken.
    »Ich will Sie nicht langweilen.«
    Sie schnitt ihm das Wort mit einer unwirschen Handbewegung ab. »Das sage ich Ihnen dann schon, wenn’s so weit ist. Was haben Sie sonst noch anzubieten?«
    Laurenz nestelte in seinen Papieren und zog eine andere Fotokopie heraus.
    »Ich lese Ihnen meine Lieblingsstelle vor. Einen Hymnus an die Pronoia des Alls. Eine gnostische Erlöserfigur, der erste Gedanke, der jungfräuliche Geist.«
    Ich nun - die vollkommene Pronoia des Alls - verwandelte mich in meinen Samen und ging zu der Größe der Finsternis, und ich hielt aus, bis ich in die Mitte des Gefängnisses ging. Und die Fundamente des Chaos wurden erschüttert. Und ich, ich verbarg mich vor ihnen wegen ihrer Schlechtigkeit, und sie erkannten mich nicht.
    Wiederum kehrte ich zurück zum zweiten Mal. Ich ging in die Mitte der Finsternis hinein und in die Innenseite der Unterwelt. Und die Fundamente des Chaos wurden erschüttert, damit sie auf die fallen, welche im Chaos sind, und sie zerstören.
    Und wiederum lief ich hinauf zu meiner Wurzel des Lichtes, damit sie nicht zerstört werde vor der Zeit. Zum dritten Male ging ich - das Licht, das existiert im Licht - in die Mitte der Finsternis, in die Mitte ihres Gefängnisses, welches das Gefängnis des Körpers ist.
    Und ich sagte: »Der, der hört, stehe auf von seinem tiefen Schlaf.«
    Und er weinte und vergoss Tränen und sagte: »Wer ist es, der meinen Namen ruft? Und woher ist diese Hoffnung zu mir gekommen, während ich in den Fesseln des Gefängnisses bin?«
    Und ich sprach: »Ich bin die Pronoia des reinen Lichtes. Stehe auf und erinnere dich, folge deiner Wurzelund hüte dich vor den Dämonen des Chaos und all denen, die dich umgarnen, und hüte dich vor dem tiefen Schlaf!«
    Und ich habe ihn erweckt und habe ihn gesiegelt durch das Licht des Wassers der neun Siegel, damit der Tod keine Macht habe über ihn von jetzt an. Und siehe, nun werde ich hinauf zum vollkommenen Äon gehen.
    »Das ist sehr schön«, sagte die Ärztin, sichtlich berührt, und zum ersten Mal, seit sie sich zu ihm gesetzt hatte, fiel alle spöttische Haltung von ihr ab. Laurenz war klar, dass er ein ausgewachsenes Herzensproblem bekommen würde.
    »Sie haben es mit der Apokalypse, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Tja … touché.«
    Aus dem Fernseher im Lokal plärrte die Übertragung der Messe in Brasilia, mit der Papst Johannes Paul II. gerade seine Brasilienreise eröffnete. Dr. Eichner wandte sich um, und Laurenz konnte für einen Moment in Ruhe ihren Nacken betrachten.
    »Hilft das bei der Karriere in der Kirche?«, fragte sie. »Ich meine, Experte für die Apokalypse zu sein?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Papst wird man damit wohl eher nicht.«
    »Wollen Sie denn Papst werden?«
    Sie schien die Frage völlig ernst zu meinen. Also verdiente sie eine ernsthafte Antwort.
    »Ja.«
    »Dann sollten Sie Ihr Steckenpferd nicht an die große Glocke hängen. Ich glaube, Sie werden ein guter Papst.«
    Sie sagte ›werden‹ und nicht ›wären‹. Laurenz fehlten die Worte.
    »Sind Sie Teil der päpstlichen Delegation?«
    »Nein. Ich bin rein privat hier. Ich arbeite an einem Buch über die Bedeutung alter Symbole.«
    »Und jetzt wollen Sie etwas über den Candomblé wissen.«
    »Ja, genau. Frau Brenner sagte mir, dass Sie schon länger in den Favelas oben arbeiten und mir eventuell ein Entree in ein Terreiro verschaffen könnten.«
    »Kann ich«, sagte sie. »Aber warum sollte ich? Franziskaner, Benediktiner, Karmeliter und Jesuiten haben die Geschichte dieses Landes mit Blut geschrieben!« Sie redete sich in Rage. »Der Candomblé war der spirituelle

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