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Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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von allen. So naheliegend und schlüssig sie auch war – Anselm weigerte sich, sie zu akzeptieren. Dies war der Papst . Der Mann, der ihm das Leben gerettet hatte. Der Mann, der eine Arche baute, um die Menschheit vor der vollständigen Auslöschung zu bewahren. Der Großmeister des Ordens vom heiligen Schwert. Ein Mann Gottes.
    Amal wandte sich zu Anselmo um, sein Gesicht jetzt aschgrau.
    »Das war der Papst, sagst du?«
    Anselmo nickte. Hielt es nicht mehr auf dem Stuhl aus, sprang auf, lief durch das kleine Büro, mit wachsender Panik.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße! So eine gottverdammte Scheiße!«
    Amal sah sich das Video erneut an.
    »Was sagt er da in die Kamera?«
    Anselmo sah hin. Amal ließ den Ausschnitt, in dem der Papst in die Überwachungskamera sprach, immer wieder vor- und zurücklaufen.
    »Warte«, sagte Anselmo und zog seinen USB-Stick aus der Tasche. »Ich hab ein Programm dafür.«
    Mit der russischen Mustererkennungssoftware ließen sich auch Lippenbewegungen in Sprache übersetzen. Mehr oder weniger. Nachdem Anselmo den Lippenbereich markiert hatte, gab das Programm jedenfalls keinen besonders verständlichen Satz aus.
    TAS IS MAN NAP
    Amal war ratlos. »Welche Sprache kann das sein?«
    »Deutsch«, vermutete Anselmo. »Aber mein Deutsch ist nicht gut genug, um den Satz zu deuten.«
    »Gib dir halt ein bisschen Mühe, Bruder!«
    »Halt mal kurz die Schnauze und lass mich nachdenken, ja?«
    Anselmo rief ein Online-Übersetzungsprogramm auf und versuchte, aus dem Satz schlau zu werden, stellte Konsonanten und Vokale um, die die Software möglicherweise falsch interpretiert hatte. Die ersten beiden Worte waren noch einfach: ›Das ist‹. Sie passten am besten zu den Lippenbewegungen. Das nächste Wort war etwas schwieriger. Den Lippenbewegungen nach konnten mehrere deutsche Worte sinnvoll sein: ›Mann‹, ›mein‹, vielleicht auch ›Bein‹ oder ›Bann‹, Anselmo war sich nicht sicher und kam mit seinem Deutsch auch nicht weiter. Das letzte Wort schien der Schlüssel zu sein, erwies sich aber auch als das Schwierigste. Immer wieder sah Anselmo sich die Aufnahme an und versuchte, die Lippenbewegungen des Papstes genau zu deuten.
    »Verdammt, soll das ein L sein am Anfang oder ein N?«
    »Keine Ahnung, Bruder!«
    »Nap, Lab, Wap – vielleicht ein Name? Oder die beiden letzten Worte gehören in Wirklichkeit zusammen?«
    Er schnappte sich einen Zettel, probierte verschiedene Kombinationen mit den Vokalen aus, die passen konnten, ›a‹ und ›ei‹, und überprüfte sie mit der Übersetzungssoftware.
    Nur eine einzige Kombination ergab überhaupt einen sinnvollen Satz. Einen Satz, der Anselmo gut kannte.
    DAS IST MEIN LEIB.
    Er erklärte Amal, dass diese Worte, die Jesus beim letzten Abendmahl gesprochen hatte, Teil der eucharistischen Formel bei der Wandlung in der katholischen Liturgie war.
    »Der Wortlaut stimmt in allen Evangelien ziemlich genau überein, daher nimmt man an, dass Jesus genau diese Worte gebraucht hat. Es sind die magischen Worte, die das Brot und den Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln.«
    »Das klingt bescheuert. Und warum hat der Papst das in die Kamera gesagt?«
    »Frag mich was Leichteres. Ein letzter Hinweis? Ein Code?«
    »Auf was?«
    »Scheiße, ich weiSS es nicht!«, rief Anselmo verzweifelt.
    Amal dachte nach. »Wir müssen da was unternehmen. Das Ding ins Netz stellen. Vielleicht kann jemand was damit anfangen.«
    »Nein. Lösch die Datei«, sagte Anselmo nur. »In dem Chaos sind sie mit Glück noch nicht dazu gekommen, die Überwachungsvideos zu sichten.«
    Amal schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht!«
    »Lösch sie!«, herrschte Anselmo ihn jetzt an. Und etwas milder fügte er hinzu. »Vertrau mir bitte. Wir haben keine Ahnung, was da passiert ist. Wir haben es noch nicht mal richtig erkannt. Aber, was immer es auch war - ich glaube an diesen Papst. Und ich glaube, dass wir nur noch eine Chance haben, wenn wir die Einzigen sind, die Bescheid wissen.«
    Amal sah ihn an. Schüttelte wieder den Kopf, zögerte, sah sich noch einmal das Video an.
    »Und wenn du dich irrst, Bruder?«
    »Dann liegt es in Gottes Hand. Lösch es.«
    Da er sie nicht spurlos vom Server löschen konnte, gab Amal einen Steuerbefehl ein, und überschrieb die Datei mit einer zufälligen Datenfolge.
    »Praktisch gelöscht. Zufrieden?«
    Anselmo nickte abwesend. »Das ist mein Leib«, murmelte er die deutschen Worte nach. Das Handy des Papstes neben dem Computer brummte

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