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Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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überhaupt nur ein Drittel starten. Aber die Raketen! Die Raketen konnten starten, und sie trafen ihre Ziele. Indien und Pakistan bombten sich innerhalb von einer Woche in die Steinzeit zurück. Teheran wurde ausgelöscht, Jerusalem in Schutt und Asche gelegt, Washington, New York, Peking, London, Paris, Tokio, Berlin – in Trümmern und in Flammen. Nur Nordkorea schwieg. Kurz nach Ausbruch der Seuche verschwanden die Truppen an seiner Grenze. Der Rundfunk stellte sein Programm ein, das ganze Land verstummte. Verschwand einfach. Satellitenaufnahmen zeigten zwar große Mengen von Leichen in Pjöngjang und Umgebung, aber weit weniger als das Land Einwohner hatte. Niemand weiß bis heute, was dort passiert ist. Vielleicht hat die Seuche das ganze Land mit einem Schlag ausgerottet, vielleicht haben sie sich aber auch in gigantische Bunkersysteme retten können, in denen heute noch Hunderttausende von Backies eingeschlossen leben. Keiner weiß das. Es gab aber auch bald niemanden mehr, den das noch interessiert hätte. Genauso wenig wie das, was auf dem afrikanischen Kontinent passierte. Auch dort gingen einfach die Lichter aus. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Satellitenaufnahmen zeigten den Kontinent einen Monat nach Ausbruch der zweiten Welle in völliger Dunkelheit unter einem Schleier von Rauch und Staub.
    Gut möglich, dass es auch dort zu einzelnen Schlachten, Genoziden und Massakern kam, aber die Welt erfuhr es nie, weil Afrika ohnehin keinen mehr interessierte. Ich war vor vielen Jahren dort. Es gibt wieder Wälder und Tiere, paradiesische Orte, klare Luft und überwucherte Ruinen von ehemaligen Städten. Aber ich bin keinem einzigen Menschen begegnet, noch nicht mal einem Backie. Vielleicht gab’s dort nie Backies , vielleicht sind sie aber auch einfach ausgewandert, weil sie in Afrika keine Nahrung mehr fanden. Jedenfalls hat der Mensch seine Wiege endgültig verlassen. Vielleicht kehren wir ja irgendwann dorthin zurück. Es ist nämlich sehr schön da. … Aber was rede ich von Afrika – sprechen wir von den Backies. Den Wiedergängern, den Wiederauferstandenen, den Zombies. So nannten wir sie damals, aber heute sagt man Backies , das kommt von ›zurück‹ aus dem Englischen, eine alte Sprache, die gut darin war, grauenhaften Dingen lustige Namen zu geben. Wer von euch hat denn schon mal ein Backie gesehen?«
    Zwei der Kinder und die Hälfte der Erwachsenen hoben die Hände.
    »Und wie habt ihr sie erledigt?«
    »Kopf ab«, sagte der Junge vor ihm ernst.
    »Dann wisst ihr ja Bescheid. Aber mehr wisst ihr eben auch nicht. Solange es noch so etwas wie eine funktionierende Wissenschaft gab, fand man heraus, dass etwa zwanzig Prozent der Opfer, die die Seuche forderte, kurz nach ihrem klinischen Tod als Backies wieder zurückkehrten. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn Backies waren nie ganz tot, sie hatten nur einen kurzen Moment, in dem sie sich von Menschen in gefühllose Monster ohne Bewusstsein und Verstand verwandelten. Mehr hat man nie über sie herausgefunden, und fragen kann man die paar Backies , die noch übrig sind, auch nicht. Na ja, fragen schon, aber außer ein bisschen Grunzen und einem Biss in die Kehle kriegt man halt nie eine Antwort. Kleiner Scherz. … Wo war ich? … Also, die Backies waren gar nicht richtig tot, man musste ihnen erst noch den Rest geben. Und das war das Problem, denn ihre Angehörigen betrachteten sie immer noch als Verwandte. Als Geschwister, Ehefrauen, Eltern. Sie hatten Skrupel, sie zu erschießen oder ihnen die Köpfe abzuschlagen. Und zack – waren auch sie schon erledigt. Es dauerte, bis man die Backies als das erkannte, was sie sind: dumpfe, seelenlose Fressmaschinen. Ausgeburten der Hölle. Aber bis man das kapierte, war ihre Zahl auf Zigmillionen angewachsen. Sie schlurften und krochen stur und unbeirrt weiter, auf der Suche nach Menschenfleisch. Erst seit der Großen Reinigung vor zweihundert Jahren ist ihre Zahl so weit zurückgegangen, dass man Gebiete wie die Adam-Wüste wieder besiedeln kann.
    Der Krieg tobte also zwei Wochen lang. Danach herrschte Stille. Die ganze Menschheit schien zu keuchen und zu stöhnen, fest in der Hand des weißlichen Todes und des Grauens durch die Backies , obdachlos, hungernd und frierend. Aber ohne Hoffnung? Nein! Zu diesem Zeitpunkt hatte sich nämlich die Botschaft bereits um die ganze Welt verbreitet. Solange irgendwo noch eine Rundfunkstation arbeitete, strahlten sie stündlich die Botschaft aus. Bis zum

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