Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
fuhr fasziniert mit dem Finger über das Blech. Sie erschrak, als etwas Gold dabei an ihrem Finger kleben blieb.
»Sehen Sie, das ist nur eine der Merkwürdigkeiten dieser Platte. Das Gold selbst. Die Platte besteht aus vergoldetem Kupfer. Aber aus sehr ungewöhnlichem Gold. Ich habe es in einem Labor untersuchen lassen. Es ist Hundert Prozent reines Gold.«
»Na und?«
»Hundert Prozent reines Gold kommt in der Natur nicht vor. Das beste Gold, das Sie finden können, hat einen Reinheitsgehalt von höchstens neunundneunzig Prozent.«
»Und was ist das?«
»Alchemistisches Gold«, erklärte Kelly so sachlich, als vergleiche er zwei Pflanzenarten.
»Sie meinen, es ist künstlich?«
»Genau.«
»Es reicht, Kelly!«, rief Peter. »Danke für den Rotwein, aber wir werden jetzt gehen.«
Er wollte aufstehen, doch Ellen hielt ihn zurück.
»Wer hat dieses Gold hergestellt?«, wollte sie wissen.
»Ich weiß es nicht. Aber das Gold ist nur eine der Merkwürdigkeiten dieser Platte. Sehen Sie diese Schriftzeichen? Sie entstammen keiner bekannten Kulturen dieser Welt. Und dennoch gibt es einen weiteren Text, der in dieser Schrift verfasst ist. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert.«
Er zeigte Peter ein Fragment eines mittelalterlichen Pergaments. »1912 erwarb der Antiquar Wilhelm Michael Voynich in Italien eine Sammlung illustrierter mittelalterlicher Handschriften. Ein Band zog seine Aufmerksamkeit besonders an, denn er war in einer Art Geheimschrift verfasst und mit völlig rätselhaften Zeichnungen illustriert. Die Herkunft dieses seitdem so genannten Voynich-Manuskripts konnte nie geklärt werden. Auch ist es keinem Kryptologen mit den schnellsten Superrechnern der Welt bislang gelungen, diese Schrift zu entschlüsseln. Man konnte nur nachweisen, dass es sich tatsächlich um eine Schrift handelt, denn es gibt bestimmte Regelmäßigkeiten.«
Ellen betrachtete fasziniert die Abbildungen der Handschrift.
»Sie wirken wie Kinderzeichnungen«, stellte Peter fest.
»Aber was bedeuten sie? Niemand weiß es. Und sehen Sie dort und dort …« Kelly tippte auf verschiedene Stellen in der Handschrift und auf einige Schriftzeichen der Metallplatte. »Die gleichen Zeichen! Die vergoldete Metallplatte ist in der gleichen Schrift verfasst worden wie das Voynich-Manuskript.«
»Ist das Henochisch?«, fragte Ellen.
»Nein. John Dees Henochisch ist dagegen so simpel wie Suaheli im Vergleich zu Mandarinchinesisch.«
»Worauf wollen Sie eigentlich hinaus, Kelly?«, fragte Peter gereizt.
»Nun, wir haben Hieroglyphen und eine seltsame Schrift auf Metallplatten, die mit alchemistischem Gold überzogen sind. Wenn wir uns jetzt noch einmal diese Hieroglyphe anschauen, was sehen wir da?«
»Ein Mann, der zwei Kegel in der Hand hält«, sagte Ellen.
»Genau. Aber nicht irgendwelche Kegel. Die Hieroglyphen drum herum klären uns auf, um was es sich handelt: Weißes Brot . Oder auch Mfkzt im Altägyptischen. Es handelte sich dabei um eine Art weißes Pulver. Ein geheimnisvoller Stoff, der für die Ägypter eine große Rolle spielte. Dieses weiße Pulver entstand bei der Metallveredelung.«
»Sie meinen also, dass die Ägypter in der Lage waren, künstlich Gold herzustellen und dass dieses Pulvers dabei als Nebenprodukt abfiel?«
»Nein, Peter. Ich meine, dass das Gold das Nebenprodukt war. Den Ägyptern ging es einzig und allein um die Herstellungen jenes geheimnisvollen Weißen Brotes , dem Mfkzt. Eine mächtige Substanz, der man übernatürliche Kräfte zuschrieb. Im Arabischen auch El Iksir genannt. Oder wie man im Mittelalter sagte: Lapis philosophorum – den Stein der Weisen. Das Wissen um seine Existenz und seine Herstellung ist der wahre Schatz der Templer!«
Peter blickte Ellen bedeutungsvoll an. Er hielt Kelly für eindeutig verrückt. Ellen jedoch wirkte weiterhin elektrisiert.
»Welche übernatürlichen Kräfte hat denn nun dieses Pulver?«, wollte sie wissen.
»Ich vermute, es handelt sich um einen Sprengstoff«, erklärte Kelly. »Beziehungsweise um eine hochexplosive Energiequelle. Wie sonst, frage ich Sie, hätten die Ägypter ihre Pyramiden bauen können? Ich kann nachweisen, dass es hier in Misrian im 13. Jahrhundert eine gewaltige Explosion gegeben hat. Zu einer Zeit, als das Schwarzpulver in Europa noch gar nicht bekannt war. Ich vermute, dass mit Hilfe des Weißes Brots eine Substanz hergestellt werden konnte, die von den Alchemisten Rotes Quecksilber genannt wurde. Ein Sprengstoff von ungeheurer Kraft,
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