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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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wirkte besorgt und reichte ihm eine Flasche Mineralwasser. »Kelly hat uns übrigens für heute Abend eingeladen.«
    »Du hast doch nicht etwa zugesagt?!«
    »In der Wüste lehnt man keine Einladungen ab. Und außerdem bin ich neugierig.«
    Die untergehende Sonne ließ eine langgestreckte weiße Felsformation in der Ferne rot aufglühen. Als Peter aus dem kleinen Zelt trat und zu dem Kliff hinübersah, erschien es ihm wie eine gewaltige Brandungswelle aus versteinertem Blut, die lautlos auf ihn zuraste.
    Kelly erwartete sie in seiner Jurte abseits des Archäologencamps. Dahinter standen zwei weitere Jurten, in denen seine Arbeiter schliefen und kochten. Auf einem russischen Allrad-Lastwagen wurden Grabungsgerät und Fundstücke aufbewahrt und nachts von einem bewaffneten Arbeiter bewacht.
    Als Peter und Ellen die Jurte betraten – der traditionellen Höflichkeit folgend mit dem rechten Fuß zuerst – bemerkte Peter erneut die Vorteile von Jurten gegenüber den einfachen russischen Armeezelten. Die geräumigen Rundzelte aus einem Holzgerüst und dicken Filzlagen waren nicht nur bequemer, sondern auch besser klimatisiert. Außerdem hielten sie den täglichen Sandstürmen besser stand. Kellys Jurte war zudem am Boden und an den Innenwänden mit Teppichen ausgekleidet und wirkte fast luxuriös. Von den beiden Stützpfeilern der Jurte hingen lange Stoffbahnen mit okkulten Symbolen herab: Dreiecke, Pentagramme, Mandalas, das ägyptische Schleifenkreuz Ankh, Swastikas und auch das Spiralsymbol. An der Wand stand ein kleiner Altar mit einer vergoldeten Pyramide und Räucherkerzen. Peter entdeckte verschiedene Amulette und Talismane, die von der Decke herabbaumelten. Auf einem Tisch lagen Artefakte, die er an seiner Grabungsstelle gefunden hatte. Tonscherben und kleine metallische Gegenstände, die Peter im schummrigen Licht der Jurte nicht zuordnen konnte. Kelly begrüßte sie in einem Seidenkaftan, der auf der Brustseite ebenfalls mit einem Symbol verziert war. Ein großer Kreis mit einem kleineren im Zentrum.

    »Was sind Sie?«, rief Ellen entzückt aus. »Schamane oder Forscher?«
    »Ich bevorzuge die Bezeichnung Suchender .«
    Peter verkniff sich einen Kommentar und kauerte sich neben Ellen. »Wer finanziert eigentlich Ihre Forschungen? Beziehungsweise Suche ?«
    »Ich verfüge selbst über einige Mittel«, erklärte Kelly. »Überhaupt arbeite ich gerne autark. Alles, was ich weiß, habe ich mir selbst beigebracht. Ich bin niemandem verpflichtet außer mir selbst und der Wahrheit.«
    »Bravo!«, applaudierte Ellen ironisch. Für Peters Geschmack nicht ironisch genug.
    »Welche Wahrheit?«, hakte er nach.
    Kelly machte eine vage Geste. »Lassen Sie uns erst essen.«
    Er hatte eine Ziege schlachten lassen. Sie wurde gegrillt mit Tomaten und frischem Brot serviert. Dazu gab es bulgarischen Rotwein.
    »Der einzige, den ich in Asgabad auftreiben konnte«, entschuldigte er sich. »Wenn Sie ihn nicht mögen, dann gehen wir gleich zum Wodka über.«
    Trotz seiner sonderbaren Erscheinung erwies sich Kelly beim Essen als unterhaltsamer und geistreicher Plauderer. Er berichtete von seinen »Forschungen«, diversen Schatzsuchen und Abenteuern in allen Teilen der Welt. Im Grunde präsentierte er sich als die Verkörperung eines »Indiana Jones«. Peter, der Kelly vom ersten Augenblick an für einen maßlosen Aufschneider gehalten hatte, staunte über dessen genaue historische Kenntnisse und die präzisen Beschreibungen ethnischer Minderheiten in Indien, Papua Neuguinea, Tanzania und Birma. Und noch mehr staunte Peter über Kellys flüssige Kostproben ihrer Dialekte.
    »Sie müssen ein Sprachgenie sein.«
    Kelly winkte ab. »Diese Sprachen sind nicht sehr komplex. Man lebt eine Weile mit diesen Leuten, und schon hat man den Bogen raus.«
    »Wie lange ist denn eine Weile?«, wollte Peter wissen.
    Kelly zupfte sich eine Fleischfaser aus einer Zahnlücke. »Ein paar Jahre.«
    Peter sah Ellen zweifelnd an. Fast wäre er Kelly doch noch auf den Leim gegangen. Ellen wollte es jedoch genauer wissen.
    »Und wie viele Sprachen sprechen Sie?«
    Kelly winkte ab. »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Nun kommen Sie schon!«
    »An die Hundert dürften es wohl sein.«
    »Hundert?«, platzte Peter heraus. »Kelly, es reicht. Kein Mensch spricht hundert Sprachen.«
    »Stellen Sie mich auf die Probe, Peter.«
    Peter hatte keine Lust auf dieses Spiel, aber Ellen schien es amüsant zu finden. Sie warf Kelly wahllos Satzbrocken zu, Floskeln,

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