Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
turkmenischen Behörden durchgegeben. Sie vermuten, dass er und Ellen möglicherweise von einem militanten Stamm entführt wurden.«
»Verdammt, und warum hat er dann vorher noch seine gesamte Jurte mit allem Drum und Dran ausgeräumt?«, schrie Peter den Professor an.
Haase schluckte betreten. »Ich weiß es nicht.«
Kelly blieb unauffindbar. Sie fanden ihn weder in der Karakum, noch später durch Nachforschungen der internationalen Polizeibehörden. Trotz der Aussagen von Haase und seinen Leuten kam man zu dem Schluss, dass ein Selfmade-Archäologe und Schatzsucher, auf den Edward Kellys Beschreibung passte, nie existiert hatte.
Ellen dagegen fanden sie schon am nächsten Tag. Eine Nomadenfamilie, die zehn Meilen südlich ihr Sommerlager aufgeschlagen hatte, entdeckte ihre Leiche am Fuße einer Düne, und einer von Haases Pickups brachte sie zurück ins Camp. Als man Ellens Körper vorsichtig aus den Baumwolltüchern wickelte, sackte Peter wimmernd zusammen. Vor ihm auf der Ladefläche des Toyotas lag die Frau, der er geliebt hatte. Oder vielmehr das, was noch von ihr übrig war. Peter erkannte sie zunächst nur an ihrer Kleidung wieder. Tiefe, klaffende Schnittwunden verstümmelten ihren ganzen Körper bis zur Unkenntlichkeit. Nur ihr Kopf wirkte unversehrt. Aber den hatten ihre Mörder ihr vom Rumpf abgetrennt und achtlos neben der Leiche im Sand liegen lassen.
Haase gab ein Zeichen, dass man die Leiche schnell wieder bedecken solle.
»Nein, warten Sie!«, keuchte Peter. Er wollte Ellen noch ein letztes Mal berühren. Denn die Berührung war die letzte, verzweifelte Hoffnung.
Dass dies alles nur ein furchtbarer Albtraum war.
Dass er mit der Berührung erwachen würde, einfach erwachen.
»Nicht, Peter«, flüsterte Haase neben ihm.
Peter schlug die gut meinende Hand weg und versuchte weinend und mit zitternden Händen, Ellen eine blutige Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
Kein Erwachen. Stattdessen sah er die Wirklichkeit von Ellens Tod in ihrem abgetrennten Kopf. Den letzten Ausdruck ihres Lebens. Den Ausdruck furchtbarsten Grauens.
LI
12. Juni 2010, Nekropole, Vatikanstadt
P apst Johannes Paul III. erfuhr erst über eine Stunde später von der Katastrophe in der Nekropole.
»Zwei Mitarbeiter von Professor Sederino sind tot!«, teilte ihm Don Luigi atemlos am Telefon mit.
Der Papst krampfte seine Hand um den Hörer. »Was ist passiert?«
»Zwei Doktoranden von Professor Sederino. Offenbar hat sie der Ehrgeiz geritten, eine Jahrhundertentdeckung zu machen. Jedenfalls haben sie heimlich an der versiegelten Kammer mit den mysteriösen Zeichen weitergraben. Man hat sie vor einer Stunde gefunden. Ihre Leichen waren …« Don Luigi stockte. »… grässlich verstümmelt. Zerfetzt.«
Johannes Paul III. schloss die Augen und sprach ein leises, verzweifeltes Gebet.
»Ich kann das als Unfall ausgeben«, fuhr Don Luigi fort. »Niemand wird Fragen stellen. Aber …«
»Was aber, Don Luigi?«
Der Pater räusperte sich. »Wir müssen uns die Sache ansehen, Heiliger Vater.«
Eine weitere Stunde später standen der Papst und sein Chef-Exorzist mit Stirnlampen, Werkzeug und Kreuzen vor einem Wanddurchbruch in der kleinen unterirdischen Krypta mit den rätselhaften Symbolen. Sanitäter hatten die Leichen der beiden Doktoranden bereits geborgen. Getrocknetes Blut, Knochensplitter und Fetzen von Eingeweiden bedeckten jedoch immer noch den ganzen Boden und die Wände ringsum. Papst Johannes Paul III. kämpfte gegen den Brechreiz an, zwang sich aber dennoch, genau hinzusehen.
»Was um alles in der Welt ist hier passiert, Don Luigi?«
Der Jesuit deutete auf den Wanddurchbruch, hinter dem man eine grob aus dem Fels gehauene Treppe erkennen konnte, die steil in die Tiefe führte. »Was auch immer die beiden jungen Forscher getötet hat – es kam aus der Wand. Ich vermute, dass es die beiden kurz nach dem Wanddurchbruch erwischt hat.«
»Was, glauben Sie, war es?«
Don Luigi zuckte mit den Schultern, wie ein Arzt bei einer Standarddiagnose. »Ein Dämon … Oder was Schlimmeres.«
»Schön, dass Sie noch zu Scherzen aufgelegt sind, Pater«, sagte der Papst und schaltete seine Stirnlampe an. »Aber was es auch war, es ist jetzt weg.« Mit einem Kruzifix, den er fest in der rechten Hand hielt, trat der Papst durch den Wanddurchbruch.
»Lassen Sie mich vorgehen, Heiliger Vater!«, rief ihm Don Luigi nach. »Ich bin der Fachmann!«
Fauliger Geruch schlug ihnen entgegen, als sie über die steile Treppe
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