Apollonia
meinen Freundinnen Bea, Stefanie und Brigitt an die Küste. Meist warnte sie mich aber vor irgendeinem Kerl. Der taugt nichts, und der taugt nichts und der taugt auch nichts. Am Ende kriegte ich doch noch einen, nach langer langer Zeit, wenn alle schon meinten, es sei bei mir Hopfen und Malz verloren. Ich kriegte auch mal ein Kind, das könnte schön singen, aber es hätte das blonde, futschelige Haar von meiner Großtante Klarissa. Ich bedankte mich bei meiner Oma für ihre Prophezeiungen.
Eines Tages sagte sie unerwartet:
– Darf ich denn mal aanen mitbringen?
Und ich murmelte:
– Was? Wen denn?
Da lachte sie verschämt und streckte den Arm aus, und da kam mein Großvater Klemens, und beide waren viel jünger und sahen so gesund aus und leuchtend, meine Oma trug ein helles Kleid und hatte braunes Haar, und Opa hatte Haare auf dem Kopf. Sie nahmen sich bei der Hand, und er grüßte und sagte so etwas wie:
– Ei – na wie dann!?! Ei wie geht’ et dann?
Da hab ich mich im Traum erschrocken, denn ich hatte meinen Großvater noch niemals nüchtern und mit so klarer Stimme reden gehört. Und niemals hätten sie sich an den Händen genommen, das machte man nicht im Westerwald.
– Wir haben uns wieder vertragen, sagte sie lächelnd, und mein Großvater beugte sich zu mir, als wollte er mit mir spielen wie mit einem Kind oder mit einem Hund.
– Ach wie gut, seufzte ich im Traume und wälzte mich zufrieden auf den Rücken.
– Da freue ich mich aber.
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher