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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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sodass sie ihrerseits die Leser erziehen kann. Und für jede Publikation ändert man das, was man sagt, ein bisschen. Jede Publikation sieht ein bisschen anders aus und fragt nach anderen Sachen. Business Week wird etwas anderes wollen als Time .“
    Die Tür ging auf und ein zerzauster, mürrischer Steve Jobs kam herein, ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte die Füße auf den Tisch. Er trug Jeans, Rautensocken, ein Navy-T-Shirt und Slipper. Gerade hatte er erfahren, dass ein Professor vom MIT in einer Sendung auf einem Kabel-Nachrichtensender die Funktionen von Lisa und Mac erklärt hatte. Jobs war verärgert und wandte sich an Klein. „Ich wette, das war Marvin Minsky. Er ist der einzige, der es gewesen sein kann. Beschaffen Sie ein Band davon, und wenn es Minsky war, dann hänge ich ihn an den Fußnägeln auf.“
    Murray und Klein diskutierten weiter über verschiedene Möglichkeiten, mit der Presse umzugehen, bis Jobs sie unterbrach: „Wir sollten entscheiden, was wir wollen, und dann anfangen, etwas Bestimmtes zu entwickeln, denn ich habe das Gefühl, dass wir bekommen werden, was wir wollen.“ Er fuhr fort: „Was wir brauchen, ist eine Titelstory in Time oder Newsweek . Ich sehe das Cover als Chance für das gesamte Mac-Team. Bei Newsweek haben wir mehr Chancen als bei Time “, prophezeite er. „Wir haben mit dem Präsidenten von Newsweek und einem Haufen Redakteuren in einem Raum ganz oben in dem Gebäude zu Mittag gegessen, dann sind wir geblieben und haben nach dem Essen noch ein paar Stunden miteinander geredet. Das ging einfach immer weiter. Technologie. Re-Industrialisierung. All solche Sachen.“ Er nickte bestätigend. „Die fahren da echt drauf ab. ‚Neue Computer von Hightech-Kids‘ und solche Sachen.“
    „Jetzt sehe ich die Story vor mir“, sagte Murray. „Da wird es ein Dutzend Fotos geben, mit Kurzbiografien darunter.“
    „Dann könnten wir ein einstündiges TV-Special mit Cavett machen, der Burrell und Andy interviewt“, sagte Jobs.
    „Wir brauchen etwas Populäreres“, widersprach Klein.
    „Johnny Carson oder etwas in der Art“, schlug Murray vor.
    „Johnny Carson wäre nicht schlecht“, pflichtete Jobs bei.
    „Was ist denn mit dem Briten, der die Nixon-Interviews gemacht hat?“, fragte Murray.
    „Wenn es einmal angefangen hat, gibt es einen Schneeballeffekt“, sagte Jobs. „Ich sehe es schon vor mir, dass die Zeitschrift People herkommt und Andy Hertzfeld auf die Titelseite setzt. Wir können diesen ganzen Leuten ein bisschen Ruhm verschaffen. Das wird genial. Wir werden Artikel bekommen, in denen es heißt: ‚Das ist der Mann, der ihn entworfen hat‘, ‚Das ist die Fabrik, in der er gebaut wurde‘. Die Leute werden einfach ständig alles darüber hören. Wir müssen viel kostenlose redaktionelle Werbung bekommen.“
    Jobs erblickte einen Anzeigen-Dummy, der auf dem Tisch lag: „Oooh, das gefällt mir“, sagte er mit sanfterer Stimme. „Oooh ja, das wäre heiß.“ Er las den Slogan: „APPLE COMPUTER TUT’S SCHON WIEDER. Das gefällt mir. Das ist echt heiß.“
    „Das wäre ein netter Titel für Newsweek “, warf Murray ein.
    „Der wäre hübsch für Byte “, konterte Jobs, und seine Laune besserte sich. „Das sieht so anders aus als IBM.“
    „Für Byte ist das zu stilvoll“, widersprach Klein.
    „Für Newsweek wäre es toll“, stimmte Jobs zu. „Die würden davon Millionen verkaufen.“
    Das Gespräch kam auf die Probleme zurück, die mit dem Image für den Computer verbunden waren. Jobs seufzte: „Wisst Ihr, was dem am nächsten kommt, ist Charlie Chaplin. IBM hat seinem Computer eine Persönlichkeit gegeben.“ Er machte eine Pause. „Ich habe eine Idee für eine Werbung. Wir nehmen eine Art spastischen Charlie Chaplin, aber einen künstlichen, also nicht wirklich lustig, und wir könnten das machen, weil IBM Charlie Chaplin nicht schützen lassen kann. Dann kommt Mac-Man herein, zerquetscht Chaplin oder überrennt ihn einfach, oder er stellt sich vor ihn hin und schießt aus seinem Mantel heraus Pfeile auf ihn ab.“ Er machte eine Pause, um die Spannung zu erhöhen. „Und dann heißt es: ‚Charlie Chaplin trifft Mr. Mac.‘“
    Murray und Klein lächelten und sagten nichts. Jobs fuhr fort: „Wir brauchen Werbung, die einen anspringt. Wir brauchen eine große visuelle Bandbreite. Wir haben die Chance, eine Werbung zu machen, die nicht über das Produkt spricht. Nach dem Motto, wir sind so gut, wir brauchen keine Fotos von Computern

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