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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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ihrer Entourage.“
    Dicht neben Maria auf dem Boden der Kammer sitzend, stellte Maria den Wasserkrug beiseite, damit Thadus nicht das Gebräu bemerkte, das der Krug jetzt anstelle des Wassers enthielt. Maria ließ die noch verbliebenen Zweige unter ihrem Rock verschwinden.
    „Euer König ist ein kleiner Junge, der schon genug Ärger hat. Aber ich danke Euch für Eure zärtliche Besorgnis.“ Thadus schien geistesabwesend zu sein und sah sich gedankenverloren in dem kahlen Raum um. „Außerdem führt eine Seeroute viel schneller nach Hause, sodass wir gar nicht erst Richards Gebiet durchqueren müssen.“
    Arabella überlief es eiskalt.
    „Ihr wollt per Schiff reisen?“ Ihr war ja klar, dass sie sich dicht am Wasser befanden, denn die Wellen schlugen gegen die Grundmauern von Ravenmoor. Innerhalb einer Stunde konnte Thadus sie außer Landes schaffen.
    „Ja.“ Thadus löste eine Holzbohle aus dem Boden, griff darunter und zog ein winziges Kästchen hervor. Er öffnete das von Wind und Wetter abgenutzte Ding, um ihnen den Inhalt unter die Nase zu halten. Ein Schatz von Edelsteinen und Gold glitzerte darin. „Das sollte doch genügen, um eine sichere Überfahrt zu erkaufen, meinst du nicht auch, meine Zigeunerprinzessin?“
    Arabella verstand nicht, was er meinte, aber sie vermutete, dass die Juwelen einst einer königlichen Familie gehörten. Auf jeden Fall begriff sie, dass Thadus nicht länger hierbleiben wollte.
    „Ich bin durstig.“ Sie räusperte sich, um das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen. Bei dem Gedanken, von England fort zu segeln und Tristan verlassen zu müssen, entschloss sie sich, rasch zu handeln. „Habt Ihr keinen Wein, um diesem schalen Wasser, das Ihr uns hier ließet, etwas Geschmack zu verleihen?“
    Thadus starrte sie eine ganze Zeit lang verdutzt an. Sein Gesichtsausdruck weckte ein unangenehmes Gefühl in ihr. Dann brach er in ein bellendes Gelächter aus.
    „Ivan!“, rief er zur Tür hinaus in den Turm. „Bring uns etwas Wein und nimm Lady Maria mit, damit ich mit der neuen Herrin von Ravenmoor ein Wort unter vier Augen wechseln kann.“
    Maria drückte Arabellas Hand. Es war eine stumme Ermutigung. Arabella drehte sich um und blickte in das Gesicht ihrer Freundin. Sie entdeckte darin eine kalte Entschlossenheit, eine Wildheit, wie sie sie an diesem zarten Wesen noch nie bemerkt hatte. Arabella vermutete, dass die frisch erblühte Liebe zu Simon der tiefere Grund war, weshalb sie jetzt kämpfen wollte. So, wie auch Arabella es vorhatte.
    Marias Anblick, wie sie selbstbewusst das Kinn reckte, gab Arabella Kraft, als sie Ivans schwere Schritte die Treppe herunterkommen hörte.
    Mit einem schmutzigen Becher in der einen und einem Weinschlauch in der anderen Hand betrat der ältere Mann die Kammer. Wenn Arabellas Plan fehlschlug, würde sie diejenige sein, die mit einer kleinen Portion Gift in den Adern endete, während ihre Entführer gesund und munter blieben. Sie betete, dass wenigstens einer von ihnen trinken würde, nachdem sie nur so getan hatte, als würde sie einen Schluck nehmen.
    Thadus reichte beides Arabella.
    „Ich hätte zuvor gerne noch Gelegenheit gehabt, den englischen Ritter zu töten.“
    „Du hattest zwei Monde lang Zeit, den Bastard umzubringen, und noch immer läuft er frei herum. Wir können nicht riskieren, wegen deines Grolls gegen ihn die zwei hier zu verlieren.“
    Während sie sich beeilte, den Wein einzuschenken, lauschte Arabella nur mit einem Ohr dem Gerede der Männer. Maria hielt den Weinschlauch, und Arabella füllte den Becher halb mit Wasser. Dann goss Maria langsam etwas Wein hinzu, bis Arabella zufrieden nickte. Zu spät fiel ihr ein, dass ein voller Becher zeigen würde, wie wenig sie getrunken hatte.
    Sie verwünschte ihre Aufregung, die sie nicht klar hatte denken lassen und schluckte so viel wie sie konnte von dem Gebräu. Dabei benutzte sie die Zähne, um die Kräuterblätter von dem mit Wasser verdünnten Wein zu trennen. So würde sie nicht zu viel des Giftes in sich aufnehmen. Marias blaue Augen weiteten sich.
    „Nimm Maria mit dir und bereite alles zum Aufbruch vor“, sagte Thadus. „Binde sie auf eines der Pferde, während ich hier mit unserer Gefangenen spreche, hinter der wir schon so lange her sind.“
    Arabella hielt die Blätter in der Backentasche zurück, während Ivan Maria auf die Füße zerrte. Arabella war sich nicht sicher, wie sie einen der Männer zum Trinken überreden sollte. Schließlich versuchte sie ihr Glück

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