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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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hatte, dass er weitersprechen konnte. »Meine Schwester, Aralorn, hat festgestellt, dass es irgendeine Art von Verzauberung ist, die meinen Vater unterjocht. Ich werde umgehend nach dem ae’Magi schicken, damit dieser ihm Hilfe zuteil werden lässt. Bis zu seiner Ankunft möchte ich die versammelten Gäste darum bitten, die Kammer nicht zu betreten.«
    »Du meinst, die Gestaltwandlerin wünscht, dass wir sie nicht betreten?« Nevyns Gesicht war aschfahl. Freya legte ihm eine Hand auf den Arm, aber er schüttelte sie mit einer unwirschen Bewegung ab.
    » Ich sage, niemand hat sie zu betreten«, schnappte Correy zurück.
    »Das Ganze ist eine Art Falle«, beeilte sich Aralorn zu erklären, bevor die Dinge zwischen den beiden Männern eskalierten. »Es übersteigt meine Fähigkeiten bei weitem, damit umzugehen. Ich fürchte daher, dass ohne besondere Sicherheitsmaßnahmen jeder Gefahr laufen würde, in den gleichen unglücklichen Zustand zu gelangen wie mein Vater.« Sie verbeugte sich förmlich vor Nevyn. »Da du in diesen Dingen jedoch weit besser geschult bist als ich, steht es dir natürlich frei, selbst zu entscheiden, ob du hineingehen willst oder nicht.«
    Nevyn nickte knapp, ohne jedoch den Blick von Correy abzuwenden. »Ich würde ihre Einschätzung gern überprüfen.«
    »Fein«, entgegnete Correy.
    »Sei vorsichtig«, murmelte Aralorn, als Nevyn an ihr vorbeieilte, um sich in die kleinere Kammer zu begeben.
    Aralorn gab Wolf einen kleinen Wink in Richtung Nevyn. Er seufzte laut und folgte dem Menschenmagier hinter den Vorhang.
    Während Irrenna sich alle Mühe gab, die ganzen Fragen zu beantworten, die auf sie einprasselten, hob Falhart den verbeulten Krug wieder auf und überreichte ihn mit brüderlichem Grinsen Correy. »Hätte nicht gedacht, dass ich mal erleben würde, wie mein vornehmer Bruder gutes Ale auf dem Boden verschüttet.«
    Mit einem verlegenen Lächeln nahm Correy den Krug und zuckte die Schultern. »Es schien mir … angemessen.«
    Falhart drehte sich zu Aralorn um. »Nun, Federgewicht, du hast es schon wieder getan.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Was wieder getan?«
    »Es geschafft, den kompletten Haushalt in Aufruhr zu versetzen. Hast sogar den guten Correy in einen Barbaren wie uns verwandelt. Sieh dir nur an, was die Dienerschaft wegen dir nun für Arbeit haben wird: Hier wird’s mindestens eine Woche lang stinken wie in einer Brauerei.«
    Aralorn holte Luft, um zu ihrer Verteidigung anzusetzen, da wurde sie bereits von Falharts Armen umschlungen.
    »Danke«, sagte er.
    Als Falhart sie wieder auf dem Boden absetzte, hob Correy sie ebenfalls in die Höhe und übergab sie anschließend an einen älteren Mann – ein Schildbruder des Löwen, wie sie erkannte –, und sie war nicht die einzige Frau, die von Arm zu Arm weitergereicht wurde. An diesem Punkt schlug die Stimmung endgültig um, und plötzlich hatte die Totenfeier etwas von der Ausgelassenheit eines Frühlingsjahrmarkts.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah Aralorn, dass sich Wolf einen sicheren Platz unter einem der mit Essen beladenen Tische gesucht hatte. Sie nahm daher an, dass Nevyn wohlbehalten aus dem verhängten Alkoven zurückgekehrt war, und entspannte sich. Es gab nun keinen Grund mehr, sich nicht wie alle anderen zu amüsieren.
    Nevyn hatte nicht vor, Magie unter den wachsamen Blicken von Aralorns Begleiter zu wirken, der ihm unerklärlicherweise gefolgt war.
    Normalerweise hatte er durchaus etwas übrig für Vierbeiner jedweder Art, aber die kalten gelben Augen des Wolfs jagten ihm einen Schauer über den Rücken. Wäre das Biest ihm gefolgt, wenn es wirklich bloß ein zahmer Wolf war, wie sie behauptete? War es vielleicht ein Verwandter von ihr? Er vermochte Gestaltwandler von irgendeinem der anderen Geschöpfe des Waldes nicht zu unterscheiden.
    Nachdem er den Raum flüchtig inspiziert hatte, gesellte sich Nevyn wieder zu den Gästen. Er würde zum Löwen zurückkehren, wenn alle gegangen waren.
    Während der kurzen Zeit, die er fort gewesen war, hatte sich die Stimmung des Abends grundlegend verändert. Die vormals stille Menge war laut und heiter geworden und hatte in ihrer Freude über Aralorns Neuigkeiten völlig vergessen, dass der Löwe sich immer noch in Gefahr befand.
    Eine Weile sah Nevyn seiner mit Correy tanzenden Frau zu, doch das lärmende Volk verursachte ihm Unbehagen. Er hegte eine tiefe Abneigung gegen Fremde und Menschenansammlungen. Nicht einmal elf Jahre auf Lammfeste hatten daran etwas ändern

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