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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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bestätigen, dann sagte er: »Verwunderlich, dass man eine Kuh oder einen Bullen aufgetrieben hat, die sich nah genug an einen Roggenfuchs herangewagt haben, um sich mit ihm zu paaren.«
    »Das muss das Viehexperiment sein, von dem Correy gestern Abend sprach. Das, bei dem mein Onkel meinem Vater geholfen hat.«
    Während sie weitergingen, behielt sie die Herde wachsam im Auge, aber die Roggenfüchse schienen zufrieden zu sein, dass ihr Territorium nicht bedroht wurde, und blieben, wo sie waren.
    Eine halbhohe Steinmauer markierte die Grenze, wo die Weiden endeten und das nördliche Ackerland begann. Aralorn ergriff die obere Latte des Holzgatters, das den Weg versperrte, und schwang sich, ohne es zu öffnen, darüber. Ein paar Meter daneben setzte Wolf leichtfüßig über die niedrige Einfriedung hinweg und landete brusttief in einer Schneewehe. Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu, während er auf den Pfad zurückkletterte, doch Aralorn verzog keine Miene.
    Schließlich räusperte sie sich. »Ich, ähm, wollte dich eben noch warnen, dass es hier von Zeit zu Zeit recht windig wird – die Berge, weiß du? Und … äh, dass du besser auf Schneeverwehungen achten solltest.«
    »Danke«, erwiderte Wolf ernst. Er schüttelte er sich, wobei er dafür sorgte, dass Aralorn ordentlich etwas mitbekam von dem Schnee.
    Sie setzten ihren Weg fort. Nach einer Weile teilte sich der Pfad, dem sie folgten, wurde mit jeder Gabelung schmaler und schmaler und war schon bald kaum mehr als Weg erkennbar.
    »Wieso hier etwas anbauen?«, fragte Wolf, das unebene Gelände betrachtend. »Das Gebiet, durch das wir eben gekommen sind, ist viel besseres Ackerland.«
    »Vater hat mit diesem Land nichts gemacht. Seine Höfe befinden sich entlang der südlichen Grenze, mehrere Tausend Fuß tiefer als hier, wo das Klima milder ist. Aber hier, in den kleinen Tälern zwischen den Hügelkämmen, gibt es gute, fruchtbare Erde – das größte Flurstück ist vielleicht zwanzig Morgen groß. Das Land wird von Pächtern bestellt, die meinem Vater für die Nutzung und dafür, dass er sie vor Banditen beschützt, den Zehnten ihres Ertrags zahlen. Er könnte mehr Gold verdienen, wenn er hier stattdessen nur Tiere halten würde – aber verteidigungstechnisch gesehen ist diese Lösung schon ganz sinnvoll. Die Felder in den Ebenen können von Armeen leicht abgebrannt oder zertrampelt werden, doch hier oben würde das zu viele Umstände machen.«
    »Wo wir gerade von abbrennen sprechen«, sagte Wolf. »Hier hat vor Kurzem etwas gebrannt. Riechst du das auch?«
    Sie schnüffelte in die Luft, aber das Einzige, was ihre Nase wahrnahm, war der trockene, liebliche Geruch nach Winter. »Nein, aber Correy hat erzählt, dass einer der kleinen Bauernhöfe niedergebrannt worden wäre. Kannst du ausmachen, von wo der Geruch kommt?«
    »Ungefähr eine Meile in der Richtung.« Er deutete vage nach Süden.
    »Dann gehen wir da doch mal hin«, sagte sie. »Ich würd mir das gerne mal ansehen.«
    Sie verließen den Hauptweg und folgten einem Pfad, der sich auf und ab durch die felsigen Bodenerhebungen wand. Er musste unlängst viel benutzt worden sein, mehr jedenfalls als die anderen Wege, an denen sie vorbeigekommen waren, obwohl eine dünne Schneeschicht die frischesten Spuren bereits wieder bedeckte. Als sie sich dem Hof näherten, konnte Aralorn den scharfen Geruch von verkohltem Holz wahrnehmen, doch selbst das konnte sie nicht auf den Anblick vorbereiten, der sich ihr kurz darauf bot.
    Verbrannte Erde zog sich entlang der Umrisse der Felder bis knapp vor den Grenzzaun. Der Holzzaun selbst war von den Flammen verschont geblieben, die dafür das Haus so gründlich verzehrt hatten, dass Aralorn seinen Standort nur noch anhand der Sockelsteine ausmachen konnte. Die schneebedeckten Felder rings um den Hof herum waren unberührt.
    Wolf huschte durch den Zaun und untersuchte den schmalen verbrannten Streifen, der das Ende des Feuers markierte.
    »Magie«, sagte er. Er zögerte kurz, prüfte schnüffelnd die Luft. »Schwarze Magie. Und sie hat denselben seltsamen Geruch wie die Zauber, die den Löwen in ihrem Bann halten. Schau mal hier, auf dem Stein in der Ecke des Zauns.«
    Sie stieg über den Zaun und kniete sich auf den geschwärzten Boden. Auf der anderen Seite des Eckpfostens lag ein faustgroßer grauer Stein, an dem eine rostfarbene Substanz klebte.
    »Ist es Menschenblut?«, fragte sie.
    Wolf schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht sagen. Irgendjemand hat dieses

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