Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
kannst du nicht wissen. Die Abwehr meines Vaters hat ihn insofern geschützt, als dass keine Waffe ihm irgendeinen physischen Schaden zufügen konnte. Es ist wesentlich diffiziler, sich durch diese Art Verteidigung vor Magieschaden zu schützen, und er hielt sich für mehr als fähig, mit magischen Angriffen auch so fertig zu werden. Dein Schwert konnte ihn nicht verletzen. Erst als seine Magie erlosch, war es auch mit seiner Abwehr vorbei.«
    Er schlug die Decke zurück, schob sie sanft von sich und stand auf. »Aber es lässt sich leicht überprüfen, ob es auch Zauber brechen kann.«
    Er zog eine Sitzbank zu einer freien Stelle im Raum und beschrieb darüber ein paar Zeichen in der Luft. Dann schüttelte er den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Eigentlich könnten wir es auch gleich mit einem mächtigeren Zauber probieren, denn damit werden wir es auf jeden Fall zu tun haben.« Er vollführte einige weitere Handbewegungen. »So, jetzt sollte nichts und niemand mehr in der Lage sein, diese Bank zu berühren.«
    Aralorn, in ihrem warmen Nest unter der Bettdecke, musste kichern. »Von der wundersamen Bank, die weder Axt noch Hintern erreicht«, verkündete sie, als ob es der Titel eines Bänkelliedes wäre.
    »Zumindest nicht in den nächsten ein bis zwei Wochen. So lange dauert es nämlich, bis die Magie abgeflaut ist«, sagte Wolf. »Ich hab der Bank eine ganze Reihe von Zaubern verpasst. Wie sieht’s aus, möchtest du dein Schwert daran erproben?«
    Aralorn sprang aus dem Bett und holte Ambris unter der Matratze hervor, wo sie es versteckt hatte, bevor sie zu der Trauerfeier aufgebrochen war. Sie zog die rosafarbene Klinge aus der Scheide und betrachtete den Widerschein des flackernden Kaminfeuers darin.
    Die Waffe war recht klein für ein Schwert, schien eher für einen Jungen oder Frauenhände gemacht als für einen erwachsenen Mann. Sah man von dem metallenen Heft ab, wirkte sie, als wäre sie erst vor Kurzem geschmiedet worden – aber niemand stellte heute noch Schwerter mit Metallgriffen her. Nach dem Ende der Magierkriege, in denen die meisten Magier ums Leben gekommen waren, hatten derartige Hefte kein ganz so großes Problem mehr dargestellt. Aber über etwas Metallenes mit einem sterbenden Magier verbunden zu sein war nach wie vor eine sehr schlechte Idee. Inzwischen wurden die Griffe aus Holz oder Knochen gefertigt, und so hatte man es auch die letzten paar Jahrhunderte über gehalten, als die Zahl der Magiebegabten allmählich wieder zugenommen hatte.
    Als sie sich, vor ihrem Weggang aus Lammfeste, das Schwert aus der Waffenkammer ausgesucht hatte, hatte sich Aralorn wegen des Metallgriffs keine allzu großen Gedanken gemacht. Sie war schon immer imstande gewesen, Magiebegabte von normalen Sterblichen zu unterscheiden. Das Schwert hatte genau die richtige Größe gehabt und war hervorragend ausbalanciert gewesen, also hatte sie es genommen. Während all der Jahre, die sie es getragen hatte, wäre sie nie auf die Idee gekommen, etwas anderes in Händen zu halten als ein zu klein geratenes Schwert in komischer Farbe, wie geschaffen für einen zu klein geratenen Kämpfer.
    Langsam näherte sie sich der Sitzbank und musterte sie argwöhnisch.
    »Keine Angst, sie schlägt nicht zurück«, bemerkte Wolf amüsiert. »Du kannst bedenkenlos draufhauen.«
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. Mit der verdammten Waffe kam sie sich immer irgendwie unbeholfen vor, auch wenn sie nach Jahren der Übung ganz passabel im Umgang mit der Klinge war. Zudem fühlte sie sich seit der Veränderung in ihrer Beziehung in Wolfs Gegenwart stets ein wenig befangen. Sie wollte ihn beeindrucken und nicht daran erinnern, was für eine lausige Schwertkämpferin sie nun einmal war.
    Probeweise schwang Aralorn das Schwert und ließ es auf die Bank niedersinken. Es prallte mit einer Heftigkeit ab, dass es ihr beinahe aus der Hand gerissen wurde. Sie veränderte ihre Position und versuchte den nächsten Schlag ausschließlich gegen die magische Abwehr zu richten. Die Rückstoßkraft war nach wie vor da, doch indem sie ihre Unterarme versteifte und sich in das Schwert hineinbeugte, schaffte sie es, dass die Klinge in Berührung mit dem Zauber blieb. Einen Moment lang hielt sie es so fest, bevor sie kapitulierte und das Schwert sinken ließ.
    »Vielleicht solltest du es besser durchziehen«, sagte Wolf mit solchem Ernst, dass es nur spöttisch gemeint sein konnte.
    Aralorn wandte sich um und funkelte ihn mit gespieltem Zorn an. »Wenn

Weitere Kostenlose Bücher