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Arcanum – Das Geheimnis

Arcanum – Das Geheimnis

Titel: Arcanum – Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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die Scheinwerfer aus und nun sah man deutlich, dass sich jemand im Haus zu schaffen machte. Er zog sein Handy aus der Gesäßtasche, um den Notruf der Polizei anzuwählen. In diesem Moment öffnete sich die Haustüre, und eine schwarz gekleidete Gestalt huschte über die Straße und verschwand in der Dunkelheit.
    Er vergaß den Anruf bei der Polizei, stürmte aus dem Auto und fand die Haustüre verschlossen und unbeschädigt vor. Auch sein Schlüssel drehte sich anstandslos im Schloss. Er trat ein und tippte auf den Schalter für das Flurlicht.
    Herbert, der noch immer benommen war, keuchte hinterher und flüsterte: „Sei vorsichtig, vielleicht gibt es einen Komplizen.“
    Das war Christopher egal, er war jetzt wütend, und nach diesem grauenvollen Tag hatte er gute Lust einen Einbrecher windelweich zu klopfen. Nachdem er das ganze Haus beleuchtet und in jeden Winkel geschaut hatte, beruhigte er sich. Da war niemand mehr und erstaunlicherweise gab es weder offen stehende Schubladen noch Zeichen von Vandalismus. Es fehlte nichts, was hatte der Einbrecher also gesucht? Es sah so aus, als sei ihm daran gelegen gewesen, nicht die geringste Spur zu hinterlassen. Hatte auch der Einbruch mit dem Fund der goldenen Scheibe zu tun, oder wurde er langsam paranoid? Konnte es andrerseits Zufall sein, dass in den letzten vierundzwanzig Stunden mehr verwirrende Dinge passiert waren als in den vierundzwanzig Jahren zuvor?
    Er war müde und hungrig und in diesem Zustand sah er sich außerstande nachzudenken.
    „Herbert geh mal in den Keller und hol uns eine…, nein zwei Flaschen von dem 2003er Château Dingsbums. Ist ein gutes Tröpfchen, aber Du weißt ja, ich bin ein Trinker, kein Kenner. Ich mach uns inzwischen eine Kleinigkeit zu essen.“
    Herbert grunzte, was als Zustimmung galt, und trottete leicht humpelnd die Treppe in den Keller hinunter. Christopher deckte inzwischen den Esszimmertisch mit allem, was der Kühlschrank hergab. Als Herbert mit zwei verschiedenen Flaschen zurückkehrte, die er sich mit Kennerblick geangelt, und deren alleiniger Anblick offensichtlich seine Lebensgeister reaktiviert hatte, prasselte schon ein Feuer im Kaminofen und tauchte das Wohnzimmer in ein warmes Licht.
    Christopher lümmelte auf einem Stuhl am Esstisch. Er hatte die nassen, verdreckten Sachen ausgezogen, sich notdürftig sauber gemacht und trockene Kleider angezogen. Erst jetzt fiel ihm der erhebliche Kontrast zu Herberts Äußerem auf.
    „Schenk uns was ein. Der Korkenzieher hängt am Küchenbord. Ich hol Dir inzwischen ein paar Klamotten von mir“.
    Christopher war schon verschwunden und Herbert kippte das erste Glas Rotwein hinunter, ohne abzusetzen. Die wohlige Wärme breitete sich schnell von seinem Magen in die Füße und den Kopf aus, und als Christopher zurückkehrte, seufzte er selig.
    „So ein Wein schmeckt erst richtig gut, wenn man knapp dem Tod durch Ertrinken in einer widerlichen Dreckbrühe entronnen ist“.
    „Kannst Du noch alleine gehen, oder muss ich Dich stützen? Hier sind trockene Sachen. Geh nach oben ins Bad, mach Dich sauber und zieh Dich um, bevor Du überall Spuren hinterlässt.“
    Herbert erhob sich schwer von seinem Stuhl und humpelte ins Bad. Wenige Minuten später kam er notdürftig gereinigt in Sachen, die ihm eine Nummer zu eng und zu lang waren, wieder zurück. Sie aßen herzhaft und leerten schweigend den Rest der ersten Flasche.
    „Sind wir schon zu betrunken, um unsere Schätze zu untersuchen?“, murmelte Christopher mehr an sich selbst gewandt als an Herbert, dem hin und wieder die Augen zufielen.
    „Gib mir die Sachen mit nach Tübingen. Ich kümmere mich darum.“
    „Du kannst unmöglich fahren. Ich überzieh Dir das Bett in Friederikes Zimmer. Sie kommen erst am Sonntag zurück.“ Herbert willigte ein, und nachdem das geklärt war, entkorkte Christopher mit einem abschätzenden Blick auf das Etikett die zweite Flasche.
    „Wie bei der Hochzeit von Kanaan kommt jetzt der bessere Jahrgang. Hoffentlich weißt Du das in Deinem Zustand noch zu schätzen.“
    Sie lachten beide und die wohltuende Wirkung des Alkohols ließ sie das Erlebte in einem milderen Licht erscheinen. Sie wollten nicht mehr über die goldene Scheibe, die alten Knochen, die Münze, die mysteriösen Heinzelmännchen oder den Einbrecher nachdenken. Es war für einen Tag genug. Als das Feuer heruntergebrannt und die zweite Flasche geleert war, gingen sie zu Bett.

5.
     
    Christopher saß auf der Wohnzimmercouch, von der

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