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Arcanum – Das Geheimnis

Arcanum – Das Geheimnis

Titel: Arcanum – Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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man durch den Wintergarten einen wunderbaren Blick ins Nagoldtal und auf die Stadt hatte, die an diesem Samstagmorgen aus einem blauen Himmel von der Sonne angestrahlt wurde, so als hätte es das gestrige Inferno nicht gegeben. Herbert hantierte noch an der Saeco Kaffeemaschine, um sich einen Cappuccino herauszulassen, als Christopher fragte, ob er auch ein Aspirin brauche. Herbert bejahte, setzte sich zu Christopher, schlürfte an der geschäumten Milch und spülte schließlich mit einem großen Schluck die bittere Tablette hinunter, sodass er sich gehörig den Mund verbrannte. Sie saßen schweigend nebeneinander, bis die Wirkung einsetzte, und die pochenden Kopfschmerzen erträglich wurden.
    „Oh Mann, ich hab vielleicht eine dicke Birne“. Christopher erhob sich und zog sich die Jacke über.
    „Ich gehe zum Auto und hole unsere Ausbeute von gestern. Ich glaube, dass es keinen Sinn macht noch einmal zu unserem Fundort zurückzukehren. Das Unwetter hat alles zerstört“.
    Herbert nickte zustimmend. Sein rechtes Augenlied unter der Platzwunde war geschwollen und hing leicht herunter, sodass er aussah wie ein Boxer nach einem verlorenen Kampf. Als Christopher sah, wie er sich einen Eisbeutel auf den Kopf und ein schiefes Grinsen aufsetzte, musste er lachen, bis ihn die pochenden Kopfschmerzen zur Ruhe zwangen. Er ging hinaus und ließ die Türe angelehnt.
    Als er zurück war, sagte er:
    „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass unsere Tüten noch da sind und die schlechte-, dass die Sauerei im Auto kaum zu überbieten ist. Hilfst Du mir beim Saubermachen.“
    Herbert leerte seine Tasse und humpelte hinter Christopher zum Carport. Die Lufttemperatur war unter null Grad gesunken. Die Kälte tat beiden gut, und nach wenigen Minuten fühlten sie sich erfrischt und in der Lage, den Fund aus dem Bärental auszuwerten. Sie ließen das Auto stehen und gingen zu Fuß die kurze Strecke zur Praxis. Christopher telefonierte zuerst mit Carolin und jedem der vier Mädchen. Sie hatte einen schönen Abend mit ihrer Schwester im Kino verbracht, während sein Schwager Franz die Kinder ins Bett brachte. Sie hatte deshalb auch den obligatorischen Anruf von ihm nicht vermisst.
    Nachdem er mit allen über Belanglosigkeiten geplaudert hatte, war eine Viertelstunde vorüber, die Herbert bereits genutzt hatte, um die Münze zu reinigen. Er betrachtete sie unter der Lupe. Sie war aus Silber und entsprach damit einer typischen mittelalterlichen Münze.
    Seit Karl dem Großen waren nach dem Jahr 793 nur noch Pfennige, die man auch Denare nannte, im Zahlungsumlauf. Sie folgten in der Gestaltung den römischen Vorbildern mit zunehmend christlichen Symbolen.
    „Hast Du eine Waage?“, fragte Herbert, nachdem Christopher aufgelegt hatte.
    „Logisch, wir müssen andauernd Gold für den Zahnersatz wiegen. Da drüben steht sie. Sie ist auf ein hundertstel Gramm geeicht.“
    Herbert legte die gesäuberte Münze in die Waagschale.
    „2,6 Gramm. Das ist recht schwer und spricht für eine Prägung vor 1100. Die Münzen wurden von da an immer dünner und schließlich als Brakteaten nur noch einseitig geprägt“, dozierte er.
    Er legte sie Christopher in die Hand, der sie interessiert ansah und schließlich umdrehte. Die Prägung auf der Rückseite war kaum mehr zu erkennen. Er nahm sich die Lupe, stellte die Beleuchtung schräg und auf maximale Leistung ein. Dann fuhr er hoch und runzelte die Stirn.
    „Ein Kreuz und vier Rosen!“ Er hatte nur laut gedacht doch Herbert widersprach.
    „Du siehst dieses Kreuzmotiv auf der Rückseite unzähliger Pfennige. Es sind keine Rosen, sondern lediglich Punkte, manchmal auch in Verbindung mit einem Keil- oder Tatzenkreuz. Ich habe einen sächsischen Randpfennig zu Hause, der genauso aussieht“.
    „Aber hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht, was dieses Motiv bedeutet oder woher es stammt?“, unterbrach ihn Christopher, „denk doch mal an die Pyramide auf den Dollarnoten. Ein Freimaurersymbol, das man deshalb übersieht, weil man es dauernd vor der Nase hat.“
    „Ich weiß nicht…“, Herbert rieb sich wieder die Nase, „mich interessiert vielmehr, warum jemand seine Hand neben dem Pfennig verloren hat.“
    „Vielleicht hing dieser jemand zu sehr am Geld und der Dieb musste erst die Hand erbeuten, um an das Geldstück zu kommen“, erwiderte Christopher scherzhaft.
    Herbert schüttelte den Kopf,“…Um es zusammen mit der goldenen Scheibe dann liegen zu

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