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Arcanum – Das Geheimnis

Arcanum – Das Geheimnis

Titel: Arcanum – Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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das Polizeirevier meldeten. Christopher hoffte, dass sie keine der Sicherheitseinrichtungen übersehen hatten. Das Schlimmste, das er sich ausmalen konnte, war der Zusammenstoß mit einem Mitglied der Verbindung, das Max fesseln oder -schlimmer noch- niederschießen würde.
    Schnell und ohne sichtbare Beschädigung hatte er das Fenster geöffnet, nachdem er geduckt an der Eingangstüre das Kästchen der Alarmanlage so manipuliert hatte, dass sie für exakt eine Stunde ausgeschalten war. Die roten Dioden der Kameras erloschen, und Christopher und Max ließen sich lautlos ins Innere des Verbindungshauses gleiten, während Herbert an der Hausecke die Straße im Auge behielt. Max deutete auf seine Uhr, die ebenso wie die Uhr Christophers ein fluoreszierendes Ziffernblatt hatte, um ihm einzuschärfen, dass sie in einer Stunde aus dem Haus sein müssten, da sonst fünf Minuten später ein Aufgebot der Polizei vor der Türe stehe. Max bewegte sich zielstrebig durch den Versammlungsraum, der durch eine mächtige Eichentafel und passende Stühle mit hohen Lehnen dominiert wurde. An den Wänden hingen ausgestopfte Jagdtrophäen, die in der Dunkelheit sehr lebendig wirkten und Christopher einen Schauer über den Rücken jagten. Er schaute weg und entdeckte über der Mitte der Tafel etwas, das unter dem mächtigen Leuchter baumelte. Es war eine langstielige, weiße Rose, die mit dem Kopf nach unten in einer dafür vorgesehenen Halterung hing.
    „ Sub Rosa , eine weitere Bedeutung der Rose“, überlegte er. Schon in der Antike wurden geheime Versammlungen unter der Rose abgehalten, die allen Teilnehmern signalisierte, dass es bei Strafe verboten war, etwas von dem Besprochenen nach außen zu tragen. Die weiße Rose war das Zeichen der Verschwiegenheit und entsprechend musste hier vor Kurzem eine Geheimversammlung stattgefunden haben.
    Sie erreichten die Türe zur Eingangshalle, die sich mit einem leisen Knarren öffnete. Max spähte angestrengt in die Dunkelheit und signalisierte Christopher weiter zu gehen. Sie durchquerten den Raum und öffneten an der gegenüberliegenden Seite eine weitere Türe, die den Blick auf eine Wendeltreppe freigab. Hier gab es kein Fenster, sodass sich die Stufen in der Dunkelheit verloren. Max schaltete seine Taschenlampe ein, und in dem grellen Lichtkegel eilten sie nach unten.
    Sie gelangten an eine massive Türe mit Sicherheitsschloss. Dahinter musste sich der Tresor befinden. Max fluchte, schaute auf seine Uhr und begann hastig mit zwei schmalen Metallblättern in den Schließzylinder einzudringen, während Christopher die Lampe hielt. Es dauerte eine Ewigkeit bis das erlösende Klick ertönte, und Max erleichtert das schwere Metallblatt der Türe in den Raum schob.
    Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und er schaute erneut nervös auf seine Uhr. Sie hatten bis jetzt zehn Minuten gebraucht. Die nächste Hürde war der Tresor, der sich allerdings mit der Zahlenkombination von Silvia leicht öffnen ließ. Leider kam hinter der massiven Stahltüre eine weitere Klappe zum Vorschein, die nicht sehr dick wirkte, aber ebenfalls mit einem Schloss gesichert war. Max benötigte weitere zehn Minuten und endlich erblickten sie, weshalb sie hergekommen waren. Da lag ein großes Buch in einem Stoffsack. Christopher drängte sich an Max vorbei und öffnete den Beutel. Er legte es behutsam auf den Tisch in der Mitte des Raumes. Auf dem ledernen Deckel prangte kein Kreuz, sondern ein großes T oder Tau, das von vier Rosenblüten umgeben war.
    War es das Arcanum der Rosenkreuzer? Die Seiten waren aus Pergament und Christopher schätzte das Alter auf ungefähr tausend Jahre. Es war in Latein abgefasst und die Initialen auf jeder Seite waren wunderbare Miniaturen in herrlichen Farben, denen die Zeit nichts angehabt hatte.
    Max zischte von hinten, dass sie sich beeilen müssten. Er schob Christopher zur Seite und zückte eine kleine Kamera. Christopher begriff. Er schlug behutsam Seite für Seite um, während Max immer zwei Seiten auf einmal abfotografierte. Das ganze Unterfangen kostete sie rund eine halbe Stunde. Sie beeilten sich, das Buch an seinen Platz zurückzulegen und eilten die Wendeltreppe hinauf. In der Eingangshalle ertönte ein lautes Summen, das sie erstarren ließ.
    Max schaute auf seine Uhr, und sein panischer Gesichtsausdruck bedurfte keiner Erklärung.
    Die Stunde war um, und die rote Diode der Überwachungskamera an der Decke der Halle schaute sie wie ein böses, feuriges Auge an. Die

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