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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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wünschen, was würden Sie dann tun?«
    »Das Wochenende in Paris mit Ihnen verbringen«, antwortete ich lachend.
»Dann tun wir’s doch«, sagte sie. »Im Centre Pompidou ist eine Hockney-Ausstellung, die hervorragende Kritiken bekommen hat, und ich kenne ein nettes kleines Hotel, in dem ich schon seit Jahren nicht gewesen bin – ganz zu schweigen von einem Restaurant, das dafür sorgt, nicht in einem Reiseführer für gewöhnliche Touristen erwähnt zu werden.«
    Ich habe es immer für wenig gentlemanlike gehalten, wenn ein Mann von einer Dame spricht, als wäre sie lediglich eine Eroberung oder eine Trophäe, doch als ich Susie am nächsten Montag hinterherschaute, wie sie auf dem Flugsteig zu ihrem Jet nach New York verschwand, war dieser magische Augenblick all die Jahre des Wartens wert.
    Seither hat sie sich nicht mehr mit mir in Verbindung gesetzt.

 
    Umsonst ist der Tod …
    Jake wählte langsam die Nummer, wie er es fast jeden Tag gegen achtzehn Uhr tat, seit sein Vater dahingeschieden war. Die nächsten fünfzehn Minuten lehnte er sich zurück, um zuzuhören, was seine Mutter an diesem Tag alles getan hatte.
    Sie führte ein so nüchternes, geordnetes Leben, dass sie ihm selten etwas Interessantes erzählen konnte. Schon gar nicht an einem Samstag. Jeden Vormittag trank sie Kaffee mit ihrer ältesten Freundin, Molly Schultz, und an manchen Tagen saßen sie bis zum Mittag zusammen. An jedem Montag, Mittwoch und Freitag spielte sie Bridge mit den Zaccharis, die auf der anderen Straßenseite wohnten. Und jeden Dienstag und Donnerstag besuchte sie ihre Schwester Nancy.
    An den Samstagen ruhte sie sich von ihrer anstrengenden Woche aus. Ihre einzige nennenswerte Beschäftigung an diesem Tag war, sich nach dem Lunch die umfangreiche Sonntagsausgabe der Times zu besorgen – eine von diesen merkwürdigen New Yorker Traditionen, doch sie verschaffte ihr die Chance, ihren Sohn zu beraten, welche Storys er am folgenden Tag zumindest überfliegen sollte.
    Jakes Repertoire beim abendlichen Gespräch setzte sich aus einigen, dem betreffenden Tag angepassten Fragen zusammen. Montag, Mittwoch und Freitag: Wie war dein Bridge? Wie viel hast du gewonnen? Oder verloren? Dienstag und Donnerstag: Wie geht es Tante Nancy? Wirklich? So schlimm? Und Samstag: Irgendetwas Interessantes in der Times, mit dem ich mich morgen beschäftigen sollte?
    Aufmerksame Leser werden darauf hinweisen, dass jede Woche sieben Tage hat, und sie möchten sicher wissen, was Jakes Mutter am Sonntag tat. Nun, an den Sonntagen war sie immer zum Lunch bei Jake und seiner Familie eingeladen; deshalb war es unnötig, dass er sie an diesem Abend anrief.
    Jake wählte die letzte Zahl der Telefonnummer und wartete, dass seine Mutter sich meldete. Er hatte sich bereits auf ihren Hinweis vorbereitet, wonach er in der morgigen New York Times Ausschau halten sollte. Gewöhnlich läutete ihr Telefon dreimal, bevor sie den Hörer abnahm, denn so lange brauchte sie, von ihrem Sessel am Fenster zum Apparat an der anderen Seite des Zimmers zu gelangen. Als das Telefon vier-, fünf-, sechs-, siebenmal klingelte, fragte er sich, ob sie vielleicht ausgegangen war. Doch das war unmöglich. Nach achtzehn Uhr war sie nie außer Haus, weder im Sommer noch im Winter. Ihr Tagesablauf war so perfekt verplant, dass ein Feldwebel davon nur träumen könnte.
    Endlich hörte Jake ein Klicken. Er wollte gerade sagen: »Hi, Mom, ich bin’s, Jake«, als er eine Stimme vernahm, die ganz gewiss nicht die seiner Mutter war und die sich offenbar mitten in einer angeregten Unterhaltung befand. Er vermutete, dass er durch eine technische Panne in ein fremdes Gespräch hineingeraten war, und wollte schon auflegen, als eine Stimme sagte: »Es sind 100.000 Dollar für dich drin. Du brauchst sie nur abzuholen. Sie sind in einem Umschlag im Billy’s.«
    »Und wo ist dieses Billy’s?«, fragte eine andere Stimme.
    »An der Ecke Oak Street und Randall. Man erwartet dich gegen neunzehn Uhr.«
Jake bemühte sich, den Atem anzuhalten, und kritzelte die Adresse rasch auf den Notizblock neben dem Telefon.
»Und wie sollen die Leute dort wissen, dass der Umschlag wirklich für mich ist?«, erkundigte sich die zweite Stimme.
»Du verlangst eine New York Times und gibst dem Verkäufer einen Hundertdollarschein. Er wird dir einen Vierteldollar herausgeben, als hättest du ihm nur einen Dollar zugeschoben. Auf diese Weise wird niemand misstrauisch, falls außer euch überhaupt jemand in dem Laden

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