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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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Ecken der Straße; dann blickte er erneut auf die Uhr: 18.49.
Während er auf die andere Straßenseite starrte, betraten mehrere Personen Billy’s und verließen es wieder. Die Ampel wechselte auf Grün, und eingekeilt zwischen anderen Fußgängern überquerte Jake die Straße.
Wieder schaute er auf die Uhr: 18.51. Er blieb innen an Billy’s Tür stehen. Hinter dem Ladentisch stapelte ein Mann Zeitungen auf. Er trug ein schwarzes T-Shirt und Jeans, war um die vierzig, etwa einsachtzig groß und mit der Figur eines durchtrainierten Kraftsportlers.
Ein Kunde streifte Jake beim Eintreten. Er verlangte eine Schachtel Marlboro. Während der Mann hinter dem Ladentisch ihm sein Wechselgeld herausgab, trat Jake in den Laden und tat so, als interessiere er sich für die Magazine in einem Regal.
Als der Marlborokunde sich zum Gehen wandte, schob Jake die Hand in die Jackentasche, holte seine Brieftasche hervor und berührte die Ecke des Hunderters. Sobald der Kunde den Laden verlassen hatte, steckte Jake die Brieftasche zurück und behielt den Hunderter in der Hand.
Der Mann hinter dem Ladentisch wartete gleichmütig, während Jake den Schein auseinander faltete.
»Die Times «, hörte Jake sich sagen, als er den Hunderter auf den Ladentisch legte.
Der Mann im schwarzen T-Shirt blickte auf das Geld, dann auf seine Uhr. Er schien kurz zu zögern, ehe er unter den Tisch langte. Jake erstarrte bei dieser Bewegung, bis ein langes, dickes, weißes Kuvert zum Vorschein kam. Der Mann schob es in den Börsenteil der Zeitung, die er Jake mit unbewegtem Gesicht reichte; dann griff er nach dem Hunderter, tippte fünfundsiebzig Cent in die Registrierkasse ein und gab Jake einen Vierteldollar Wechselgeld. Jake drehte sich um und eilte aus dem Laden. Dabei rempelte er einen kleinen Mann an, der so nervös aussah, wie Jake sich fühlte.
Jake rannte die Oak Street entlang und blickte immer wieder über die Schulter, um zu sehen, ob jemand ihm folgte. Als ein Yellow Cab in seine Richtung kam, winkte er dem Fahrer, stehen zu bleiben.
»Zur East Side«, wies er den Taxifahrer an. Während der Mann das Taxi wieder in den Verkehr einreihte, zog Jake den Umschlag aus der dicken Zeitung und steckte ihn in eine Innentasche. Er konnte sein Herz pochen hören. Die nächsten fünfzehn Minuten verbrachte er hauptsächlich damit, besorgt aus dem Rückfenster des Taxis zu starren.
Als er rechts voraus einen U-Bahn-Eingang entdeckte, bat er den Fahrer, am Bürgersteig zu halten. Er gab ihm einen Zehndollarschein und sprang aus dem Taxi, ohne auf sein Wechselgeld zu warten. Er rannte die Stufen zur U-BahnStation hinunter und tauchte kurz darauf auf der anderen Straßenseite wieder auf. Dann winkte er ein Taxi heran, das in die Gegenrichtung fuhr. Diesmal gab er dem Fahrer seine Adresse. Er beglückwünschte sich zu dieser kleinen List, die er Gene Hackman im Film der Woche abgeschaut hatte.
Nervös betastete er seine Innentasche, um sich zu vergewissern, dass der Umschlag noch da war. Da er überzeugt war, dass niemand ihm folgte, starrte er diesmal auch nicht aus dem Rückfenster. Er hätte schrecklich gern einen Blick in den Umschlag geworfen, doch dafür war noch genügend Zeit, wenn er sich ungestört in seiner Wohnung befand. Er blickte auf die Uhr: 19.21. Ellen und die Kinder würden frühestens in einer halben Stunde zurück sein.
»Sie können mich fünfzig Meter weiter links absetzen«, sagte Jake zum Taxifahrer. Er war froh, wieder hier zu sein, wo er sich auskannte. Vorsichtshalber warf er noch einen Blick durchs Rückfenster, als der Fahrer hielt. Jake bezahlte ihn mit dem Kleingeld, das er aus dem Sparschwein seiner Tochter geschüttelt hatte, stieg aus und ging so gleichmütig wie möglich ins Haus. Im Innern drückte er mit der Handfläche auf den Fahrstuhlknopf. Er funktionierte immer noch nicht. Fluchend und keuchend rannte er die sieben Treppen zu seiner Wohnung hinauf, doch mit jeder Etage wurde er langsamer, bis er schließlich vor seiner Wohnungstür stand. Atemlos öffnete er die drei Schlösser und stolperte fast ins Innere. Rasch knallte er die Tür hinter sich zu; dann lehnte er sich an die Wand, bis er wieder zu Atem kam.
Gerade als er den Umschlag aus der Innentasche zog, läutete das Telefon. Sein erster Gedanke war, dass sie ihn doch irgendwie aufgespürt hatten und ihr Geld zurückhaben wollten. Er starrte das Telefon einen Augenblick an, dann hob er nervös ab.
»Hallo, Jake, bist du’s?«
Da erinnerte er sich. »Ja,

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