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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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behandeln.
    Wenn ihre Freunde fragten, was sie denn tue, behauptete sie, daß sie in den Hotelläden ihres Vaters mithelfe. Niemand bezweifelte das.
Jessie Kovats - sie brauchte eine Weile, bis sie sich an den Namen gewöhnt hatte - begann in der Kosmetikabteilung. Nach sechs Monaten war Florentyna soweit, daß sie eine eigene Kosmetikabteilung führen konnte. Die Mädchen bei Bloomingdale arbeiteten zu zweit, was Florentyna sofort zu ihrem Vorteil nutzte; sie nahm das faulste Mädchen der ganzen Abteilung zur Partnerin. Das Arrangement war beiden recht, denn Florentyna wählte eine gutaussehende, etwas naive Blondine namens Maisie, die sich nur für zwei Dinge interessierte: für die Uhr, wenn sie sechs zeigte, und für Männer. Ersteres einmal am Tag, letzteres fortwährend.
Die beiden Mädchen wurden zu guten Kameradinnen, wenn auch nicht zu Freundinnen. Florentyna erfuhr, wie man sich von der Arbeit drückt, ohne aufzufallen, und auch, wie man Männer auf sich aufmerksam macht.
Nach den ersten sechs Monaten gemeinsamer Arbeit waren die Einnahmen ihrer Abteilung beträchtlich gestiegen, obwohl Maisie die meiste Zeit damit verbrachte, die Produkte auszuprobieren, anstatt sie zu verkaufen; sie konnte allein zwei Stunden damit verbringen, ihre Fingernägel zu lackieren. Florentyna aber entwickelte ein Verkaufstalent, das man nicht in Kursen lernen konnte. Dieses Talent und rasche Auffassungsgabe erweckten bei ihren Vorgesetzten nach kurzer Zeit den Eindruck, als sei sie bereits seit Jahren Verkäuferin bei Bloomingdale gewesen.
Die Partnerschaft mit Maisie war Florentyna durchaus recht, und als sie in die Kleiderabteilung versetzt wurden, verbrachte Maisie mit Florentynas Zustimmung ihre Zeit damit, Kleider zu probieren, während Florentyna sie verkaufte. Maisie wirkte auf die Männer, die ihre Frauen oder Freundinnen begleiteten, wie ein Magnet; und kaum waren sie in die Falle gegangen, erschien Florentyna und verkaufte ihnen irgend etwas. Es war erstaunlich, daß diese Kombination auch in der Kleiderabteilung funktionierte, aber Florentyna brachte es fast immer zustande, Maisies Opfer zu einem Einkauf zu veranlassen; die wenigsten entkamen, ohne die Brieftasche zu öffnen.
Wieder waren die Einnahmen nach einem halben Jahr gestiegen, und der Manager fand, daß die beiden offenbar ein gutes Team bildeten. Florentyna widersprach nicht. Während sich andere Verkäuferinnen beklagten, wie wenig ihre Partnerinnen arbeiteten, pries Florentyna die ihre, die ihr gezeigt hatte, wie ein großes Warenhaus funktioniert. Die wichtigen Ratschläge, zum Beispiel, wie man sich zudringliche Männer vom Leib hält, erwähnte sie nicht.
Das beste, was eine Verkäuferin bei Bloomingdale erreichen kann, ist ein Arbeitsplatz gegenüber dem Eingang von der Lexington Avenue; in diesem Fall ist sie die erste Person, die die Käufer bei ihrem Eintritt sehen; die Arbeit an einem dieser Tische gilt als eine Art Beförderung, und meistens dürfen dort nur Mädchen verkaufen, die bereits mindestens fünf Jahre bei Bloomingdale gearbeitet haben. Maisie war mit siebzehn Jahren eingetreten und vollendete eben ihr fünftes Arbeitsjahr, während Florentyna erst seit zwölf Monaten verkaufte. Aber da ihre Resultate so gut waren, beschloß der Verkaufsleiter, die zwei Mädchen in der Papierabteilung im Erdgeschoß zu beschäftigen. Für Maisie brachte diese Abteilung wenig Vorteile, da sie nicht gern las und noch weniger gern schrieb Florentyna war nicht ganz sicher, ob sie überhaupt lesen und schreiben konnte. Dessenungeachtet war Maisie von ihrem neuen Arbeitsplatz entzückt, denn sie genoß es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. So wurde die ideale Partnerschaft fortgesetzt.
Abel beichtete George, daß er einmal heimlich zu Bloomingdale gegangen war, um Florentyna bei der Arbeit zu beobachten, und sie sei verdammt tüchtig gewesen. Er freue sich, sagte er zu George, daß Florentyna nach Beendigung ihrer zweijährigen Lehrzeit bei ihm arbeiten würde. Die beiden Männer waren übereingekommen, daß Florentyna, wenn sie Bloomingdale verließ, Vizepräsidentin werden und für alle Hotelläden verantwortlich sein sollte. Sie war aus gutem Holz geschnitzt, wie man eben auch bei Bloomingdale feststellte, und Abel hegte keine Zweifel, daß sie der Aufgabe gewachsen sein würde.
    Florentyna verbrachte ihre letzten sechs Monate bei Bloomingdale mit dem neuen Titel einer Zweiten Aufseherin, als Herrin über sechs Ladentische. Jetzt gehörten die

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