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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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zurück. Sie kaufte weiter, bis sie wieder Aktien im Wert von drei Millionen Dollar besaß, die ursprünglich von ihr abgestoßen worden waren.
    Der Präsident und die Direktoren der Lester-Bank schickten Kopien der relevanten Dokumente an die Betrugsabteilung der Securities and Exchange Commission mit der Bitte um Untersuchung.
    Der Artikel zitierte im weiteren den genauen Wortlaut von Regel 10b-5 der S. E. C. und bemerkte, das sei genau der Testfall, auf den Präsident Truman gewartet habe. Eine Karikatur zeigte Harry S. Truman, wie er gerade einen Geschäftsmann mit den Händen in einer Pralinendose erwischt.
    William lächelte, als er den Artikel las. Das war das letzte, was er von Abel Rosnovski gehört hatte - so hoffte er.
Als Henry Osborne ihm den Artikel vorlas, runzelte Abel die Stirn und schwieg. Dann schaute er auf und trommelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte.
»Die Jungs in Washington«, sagte Osborne, »werden der Sache bestimmt auf den Grund gehen.«
»Henry, Sie wissen sehr gut, daß ich die Interstate-Aktien nicht verkauft habe, um einen raschen Profit an der Börse zu machen. Der Profit hat mich überhaupt nicht interessiert.«
»Das weiß ich«, erwiderte Osborne, »aber versuchen Sie, das Finanzkomitee des Senats davon zu überzeugen, daß der ChikagoBaron nicht an einem finanziellen Vorteil interessiert war, sondern nur eine persönliche Rechnung mit William Kane begleichen wollte. Man wird Sie aus dem Gerichtssaal förmlich hinauslachen - oder aus dem Senat, um präziser zu sein.«
»Verdammt. Und was zum Teufel soll ich jetzt tun?«
»Nun, vorläufig würde ich mich ruhig verhalten, bis der Sturm vorüber ist. Beten Sie, daß ein größerer Skandal auftaucht, über den sich Truman aufregt, oder daß die Politiker von den Wahlen so in Atem gehalten werden, daß sie keine Zeit haben, eine Untersuchung zu verlangen. Eine neue Regierung könnte sogar die ganze Sache fallenlassen. Was immer Sie tun, Abel, kaufen Sie keine Aktien mehr, die mit der Lester Bank in Verbindung stehen, sonst ist eine enorme Geldstrafe das mindeste, das Sie erwartet. Überlassen Sie es mir, die Demokraten in Washington umzustimmen.«
»Erinnern Sie Harry Trumans Büro, daß ich bei der letzten Wahl fünfzigtausend Dollar für seinen Wahlfonds gespendet habe und für Adlai das gleiche zu tun beabsichtige.«
»Das hab ich bereits getan«, sagte Henry. »Und ich würde Ihnen raten, auch den Republikanern fünfzigtausend zu spenden.«
»Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten«, ärgerte sich Abel.
»Eine Mücke, die Kane in einen Elefanten verwandeln wird, wenn wir es zulassen.«
Seine Finger fuhren mit dem Trommelkonzert fort.

31
    Thaddeus Cohens nächster Vierteljahresbericht zeigte, daß Abel Rosnovski aufgehört hatte, Aktien der Lester-Gesellschaften zu kaufen oder zu verkaufen. Es schien, als konzentriere er jetzt alle seine Energien auf den Bau neuer Hotels in Europa. Nach Cohens Ansicht würde sich Rosnovski ruhig verhalten, bis die S. E. C. in der Interstate-Affäre zu einer Entscheidung gekommen war.
    Vertreter der S. E. C. hatten William verschiedentlich in der Bank besucht. Er hatte mit ihnen offen gesprochen, sie jedoch deuteten mit keinem Wort an, wie die Nachforschungen sich entwickelten. Schließlich schloß die S. E. C. die Untersuchung ab und dankte William für seine Kooperationsbereitschaft.
    Er hörte nichts mehr von ihnen.
    Die Wahlen rückten immer näher, und Präsident Truman schien sich auf die Entflechtung des Du-Pont-Konzerns zu konzentrieren; William begann zu fürchten, daß man Abel Rosnovski laufenlassen würde. Er wurde den Verdacht nicht los, daß Henry Osborne seine Beziehungen im Kongreß hatte spielen lassen. Auch fiel ihm ein, daß Cohen einmal eine Mitteilung über eine Fünfzigtausend-Dollar-Spende der BaronGruppe an Harry Trumans Wahlfonds unterstrichen hatte. Es überraschte ihn, in Cohens letztem Bericht zu lesen, daß Rosnovski nicht nur für Adlai Stevenson, den demokratischen Präsidentschaftskandidaten, fünfzigtausend Dollar gespendet hatte, sondern auch für den Eisenhower-Wahlfonds. Wieder hatte Cohen die Mitteilung unterstrichen.
    William, dem nie der Gedanke gekommen war, jemand anderen als einen Republikaner zu unterstützen, hoffte, daß Eisenhower, der beim Parteitag in Chikago gewählt worden war, Adlai Stevenson schlagen würde, obwohl eine republikanische Regierung weniger auf eine Untersuchung über Aktienmanipulationen bestehen würde als die

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