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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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Demokraten.
    Als General Dwight D. Eisenhower am 4. November 1952 zum 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde - es schien, daß die Nation Ike tatsächlich mochte -, nahm William an, daß Abel Rosnovski eine Untersuchung erspart bleiben würde. Er konnte nur hoffen, daß Rosnovski nach diesen Erfahrungen die Lester-Bank in Frieden lassen würde. Eine kleine Befriedigung brachte der Wahlausgang für William: Henry Osborne verlor seinen Sitz im Kongreß an einen republikanischen Kandidaten. Thaddeus Cohen vertrat die Meinung, daß Henry Osbornes Einfluß auf Abel Rosnovski schwächer geworden sei. In Chikago kursierte ein Gerücht, wonach Osborne nach der Scheidung von seiner wohlhabenden Frau Rosnovski große Beträge schuldete und wieder um hohe Einsätze spielte.
    William wurde fröhlicher und entspannter und freute sich, an den friedlichen Jahren einer Wirtschaftsblüte teilzuhaben, die Eisenhower in seiner Inaugurationsrede in Aussicht stellte.
    Nach den ersten Jahren der Eisenhower-Regierung begann William Rosnovskis Drohungen aus seinen Gedanken zu streichen und zu glauben, daß sie der Vergangenheit angehörten. Sein Anwalt äußerte sich nicht. Man hatte ihn nicht dazu aufgefordert.
    William arbeitete mit vollem Einsatz an der Konsolidierung der Bank, sowohl was ihre Größe als auch was ihren Ruf betraf, und stellte fest, daß er dies jetzt ebenso sehr für seinen Sohn tat wie für sich selbst. Einige der Bankangestellten sprachen bereits von ihm als »der Alte«.
    »Das mußte kommen«, sagte Kate.
»Und warum nicht bei dir?« erkundigte sich William.
Kate schaute William an und lächelte. »Jetzt weiß ich, warum dir so
    viele Abschlüsse mit eitlen Männern gelungen sind.«
William lachte. »Und mit einer schönen Frau.«
In einem Jahr würde Richard einundzwanzig werden, und William
    ging daran, sein Testament zu ändern. Er vermachte Kate fünf Millionen Dollar und jeder Tochter zwei Millionen, das restliche Familienvermögen sollte Richard bekommen. Bedauernd stellte William fest, wieviel davon an Vermögenssteuer abgehen würde. Ein Legat von einer Million Dollar war für Harvard vorgesehen.
    Richard hatte die vier Jahre in Harvard gut genutzt. Zu Beginn des letzten Jahres durfte er nicht nur auf ein summa cum laude hof f en, sondern spielte auch im Universitätsorchester das Cello und war Werfer des Baseballteams der Universität, eine Leistung, die sogar William Bewunderung abforderte. Und Kate stellte die rhetorische Frage: Wie viele Studenten spielen Samstag nachmittags für Harvard Baseball gegen Yale und Sonntag abends in der Lowell-Konzerthalle das Cello im Streichquartett?
    Das letzte Jahr verging rasch, und nachdem Richard mit einem B. A. in Mathematik, einem Cello und einem Baseballschläger Harvard verlassen hatte, machte er noch rasch ordentliche Ferien, bevor er am anderen Flußufer in die Harvard Business School eintrat. Er flog mit einem Mädchen namens Mary Bigelow, von deren Existenz seine Eltern zu ihrem Glück keine Ahnung hatten, auf die Barbados. Miss Bigelow hatte unter anderem in Vassar Musik studiert, und als die beiden zwei Monate später, braungebrannt wie Indianer, zurückkamen, stellte Richard das Mädchen seinen Eltern vor. William war mit Miss Bigelow zufrieden; schließlich war sie die Großnichte von Alan Lloyd.
    Am 1 . Oktober 1955 begann Richard mit der Harvard Business School. Er wohnte wieder im Red House, warf Williams Rohrmöbel hinaus und entfernte die bunte Tapete, die Matthew Lester einst so modern gefunden hatte, stellte einen Eichentisch ins Eßzimmer, eine Geschirrspülmaschine in die Küche, legte einen großen Spannteppich ins Wohnzimmer und Miss Bigelow dann und wann in sein Schlafzimmer.

32
    Als Abel im Oktober 1952 von David Maxtons tödlichem Herzinfarkt hörte, kehrte Abel, der sich auf einer Reise nach Istanbul befand, sofort zurück. Mit George und Florentyna wohnte er dem Begräbnis in Chikago bei und versicherte Mrs. Maxton, daß sie ihr Leben lang in jedem Baron-Hotel ein willkommener Gast sein würde. Sie hatte keine Ahnung, warum Abel sich so großzügig zeigte.
    Als Abel am folgenden Tag nach New York zurückkehrte, war er beglückt, auf seinem Schreibtisch einen Bericht von Henry Osborne zu finden, der ihm mitteilte, daß die Dinge sich beruhigt hätten. Nach Henrys Meinung würde die Eisenhower-Regierung keine Untersuchung des Interstate-Fiaskos einleiten, besonders, da die Aktien sich seit fast einem Jahr nicht verändert

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