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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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nicht«, erwiderte Thaddeus Cohen, »aber unsere Väter hatten es nicht mit Leuten wie Abel Rosnovski zu tun.«
»Und weshalb halten Sie Ihren Plan für durchführbar?«
»Denken Sie an den Fall Bernard Goldfine und Sherman Adams. Es ging nur um eintausendsechshundertzweiundvierzig Dollar in Hotelrechnungen und um einen Vicunamantel. Aber der Präsident kam in größte Verlegenheit, als man Adams einer bevorzugten Behandlung beschuldigte, weil er Sekretär des Präsidenten war. Wir wissen, daß Mr. Rosnovski viel höher hinauswill. Es sollte daher leichter sein, ihn zu Fall zu bringen.«
»Spiel, Satz und Match. Wieviel wird es mich kosten?«
»Ungefähr fünfundzwanzigtausend, aber vielleicht kann ich die Angelegenheit auch billiger bewerkstelligen.«
»Woher sollen Sie so sicher wissen, daß Rosnovski nicht erfährt, daß ich die Hand im Spiel habe?«
»Ich würde eine dritte Person beauftragen, die nicht einmal Ihren Namen kennt.«
»Und was wollen wir tun, damit Ihr Plan klappt?«
»Sie schicken Senator John Kennedys Büro alle Einzelheiten, und ich garantiere Ihnen, daß damit alle ehrgeizigen Pläne des Herrn Rosnovski ein für allemal beendet sind. Denn in dem Augenblick, in dem seine Glaubhaftigkeit erschüttert ist, ist er erledigt. Dann wird er auch nicht mehr imstande sein, Paragraph 7 der Bankstatuten anzuwenden - selbst wenn er acht Prozent von Lester bekommt.«
»Vielleicht - falls Kennedy Präsident wird«, sagte William. »Und was geschieht, wenn Nixon die Wahl gewinnt? Er liegt bei allen Meinungsumfragen weit vorn, und ich möchte wetten, daß er gute Chancen gegen Kennedy hat. Können Sie sich einen Katholiken im Weißen Haus vorstellen? Ich nicht, aber andererseits muß ich zugeben, daß eine Investition von fünfundzwanzigtausend Dollar bescheiden ist, wenn auch nur eine schwache Chance besteht, Abel Rosnovski damit auszuschalten, so daß ich wieder Ruhe habe.«
»Wenn Kennedy Präsident wird…«
William öffnete die Schreibtischlade, nahm ein großes Scheckbuch mit der Aufschrift »Privatkonto« heraus und schrieb die Zahlen: Zwei, fünf, null, null, null.
Abels Vorhersage, daß von der Eröffnung des Baron Hotels durch Kennedy auf allen Titelseiten berichtet werden würde, traf nicht ganz zu. Obwohl der Präsidentschaftskandidat tatsächlich das Hotel eröffnete, mußte er an diesem Tag bei Dutzenden anderen Veranstaltungen in Los Angeles erscheinen und am folgenden Abend mit Nixon eine Fernsehdebatte führen. Doch die Eröffnung des neuen Baron wurde von der gesamten Presse ausführlich wahrgenommen, und Vincent Hogan versicherte Abel unter vier Augen, daß Kennedy die andere Sache nicht vergessen habe. Florentynas Boutique war nur ein paar hundert Meter entfernt, aber Vater und Tochter sahen einander nicht.
    Als die Wahlresultate von Illinois bekannt wurden und John F. Kennedy aller Voraussicht nach 35. Präsident der Vereinigten Staaten zu werden schien, trank Abel auf das Wohl von Bürgermeister Daley und feierte im demokratischen Hauptquartier auf dem Times Square. Erst um fünf Uhr morgens ging er nach Hause.
»Zum Teufel, ich habe einiges zu feiern«, sagte er zu George, »ich werde der nächste…«
Er schlief ein, bevor er den Satz beendet hatte. George lachte und brachte ihn zu Bett.
    William hörte die Wahlresultate in der Stille seines Arbeitszimmers in der 68. Straße. Nach den Resultaten von Illinois, die erst am nächsten Morgen um zehn Uhr bestätigt wurden (William hatte Bürgermeister Daley nie vertraut), erklärte Walter Cronkite, daß die Sache entschieden sei. William ging zum Telefon und rief Thaddeus Cohen zu Hause an.
    »Die fünfundzwanzigtausend waren, wie sich zeigt, eine gute Anlage«, war alles, was er sagte. »Jetzt wollen wir dafür sorgen, daß Mr. Rosnovski nicht zu lange feiert. Aber unternehmen Sie nichts, bevor er in die Türkei fährt.«
    William legte den Hörer auf und ging schlafen. Er war enttäuscht, daß es Nixon nicht gelungen war, Kennedy zu schlagen, und daß sein entfernter Vetter Henry Cabot Lodge nicht Vizepräsident werden würde.
    Als Abel eine Einladung zu einer der Inaugurationsfeiern von Präsident Kennedy in Washington erhielt, gab es nur einen Menschen, mit dem er diese Ehre teilen wollte. Er besprach die Idee mit George; er mußte jedoch einsehen, daß Florentyna ihn nur begleiten würde, wenn sie überzeugt war, daß der Streit mit Richards Vater endlich beigelegt werden würde. Er begriff also, daß er allein hinfahren mußte.
    Um den

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