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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Einzahlungen finanziert, wie dem Vorstand bekannt ist. Von den Angestellten und Arbeitern werden für den Fonds vier Prozent vom Lohn oder Gehalt einbehalten, und die Geschäftsführung zahlt den gleichen Betrag hinzu. Dieses System basiert auf einer jährlichen Grundlage. Unseren pensionierten Mitarbeitern zahlen wir derzeit vierunddreißig Millionen Pfund, während wir vom aktiven Personal einundfünfzig Millionen hereinbekommen. Dabei ist
– zumindest teilweise – einem klugen Anlageprogramm unserer Hausbank zu verdanken, daß der momentane Stand des Kontos knapp über sechshunderteinunddreißig Millionen Pfund liegt, während unsere rechtlichen Verpflichtungen unseren ehemaligen Arbeitern und Angestellten gegenüber sich auf vierhundert Millionen Pfund belaufen.«
»Außerordentlich zufriedenstellend«, freute sich Sir Paul. Armstrong hörte weiterhin angespannt zu.
»In diesen Zusammenhang muß ich den Vorstand darauf hinweisen«, fuhr Chapman fort, »daß ich einen versicherungsmathematischen Rat eingeholt habe. Zwar sieht es auf dem Papier so aus, als hätten wir einen hohen Überschuß, aber nach Meinung der Experten ist es angesichts der ständig steigenden Lebenserwartung nicht mehr als eine unbedingt erforderliche Rücklage.«
»Wir verstehen, was Sie meinen«, versicherte Sir Paul. »Noch weitere Punkte?«
Niemand meldete sich zu Wort. Die Direktoren machten sich daran, ihre Kugelschreiber einzustecken, Ordner zu schließen und Aktentaschen zu öffnen.
»Gut«, sagte Sir Paul. »Dann erkläre ich die Sitzung für geschlossen. Wir können uns nun zum Lunch begeben.«
Als sie den Konferenzraum verließen und den Speisesaal betraten, übernahm Armstrong die Führung. Er marschierte geradewegs zum Kopf des Tisches, setzte sich und stürzte sich auf den ersten Gang, noch ehe jemand anders Platz genommen hatte. Als Eric Chapman den Saal betrat, winkte Armstrong ihm zu und bedeutete ihm, er solle sich zu seiner Rechten setzen, während Peter Wakeham den Stuhl links von Dick nahm. Sir Paul fand in der Mitte der rechten Tischseite noch einen freien Platz.
Armstrong ließ den Sermon des Verwaltungsleiters über seine Erfolge auf dem Golfplatz, die Schwächen der Regierung und die zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Wirtschaft über sich ergehen. Dick interessierte sich auch nicht sonderlich für Chapmans Ansichten über Nick Faldo, Neil Kinnock oder Alan Walters. Doch als Chapman auf sein Lieblingsthema zu sprechen kam, den Pensionsfonds, ließ Armstrong sich kein einziges Wort entgehen.
»Um ehrlich zu sein, Dick, sind Sie es, dem wir das alles zu verdanken haben«, gestand Chapman. »Sie haben erkannt, welche Goldmine man uns da übergeben hat. Natürlich gehört sie nicht wirklich uns. Aber in der Bilanz lesen die Überschüsse sich immer gut – ganz zu schweigen von den Berichten der Buchprüfer, die bei der Jahreshauptversammlung vorgelegt werden müssen.«
Nachdem fünf Scheiben Roastbeef auf Armstrongs Teller gehäuft worden waren und Dick sie mit Soße übergossen hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit Peter Wakeham zu, der ihm noch immer mit der gleichen sklavischen Ergebenheit diente wie damals, als sie in Berlin gemeinsam bei der Army gewesen waren.
»Wie wär’s, Peter, wenn du auf ein paar Tage zu mir nach New York fliegst?« schlug Armstrong vor, während eine Kellnerin Kartoffeln in seine Beilagenschüssel nachfüllte. »Dann könntest du aus erster Hand erleben, was für einen Druck die Gewerkschaften auf mich ausüben. Und was noch viel wichtiger ist – du könntest dir ein Bild davon machen, welche Fortschritte ich erzielt habe. Und sollte ich aus irgendwelchen Gründen nächsten Monat nicht schon wieder zur Vorstandssitzung nach England fliegen können, kannst du für mich einspringen.«
»Wenn du meinst.« Peter gefiel zwar der Gedanke an einen Besuch in New York, doch er hoffte sehr, daß Dick selbst an der Sitzung teilnehmen konnte.
»Dann flieg nächsten Montag mit der Concorde«, fuhr Armstrong fort. »Am Montagnachmittag habe ich eine Besprechung mit Scan O’Reilly, einem für die Zeitung wichtigen Gewerkschaftsboß. Ich möchte, daß du mit eigenen Augen siehst, wie ich mit dem Burschen umspringe.«
Nach dem Lunch kehrte Armstrong in sein Büro zurück, wo ihn auf seinem Schreibtisch ein Berg von Post erwartete. Er beachtete die Schreiben gar nicht, sondern griff sogleich nach dem Telefon, um sich mit der Buchhaltung verbinden zu lassen. Als der Hörer abgenommen wurde, sagte

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