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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Armstrong lachend hinzu.
»Da mußt du aber schon verdammt viel Glück haben«, murmelte Townsend. »Frag ihn jetzt, was er gegen die Gewerkschaften unternehmen will«, fügte er hinzu und starrte Barbara Walters wie hypnotisierend an.
»Aber werden durch den viel zu hohen Personalstand keine Schwierigkeiten entstehen? Dieses Problem macht der Tribune bereits seit drei Jahrzehnten zu schaffen.«
Townsend ließ das Wasser laufen, während er auf Dicks Antwort wartete. »Das mag bisher ja der Fall gewesen sein, Barbara«, antwortete Armstrong. »Aber ich habe es allen betreffenden Gewerkschaften mehr als deutlich gemacht, daß mir keine andere Wahl bleibt, als die Zeitung ein für allemal zu schließen, falls sie die von mir erwähnten Personalkürzungen nicht akzeptieren.«
»Wieviel Zeit wirst du ihnen geben?« fragte Townsend.
»Und wie lange sind Sie bereit, weiterhin über eine Million Dollar pro Woche zu verlieren, ehe Sie Ihre Drohung wahr machen?«
Townsend blickte unverwandt auf den Bildschirm.
»Bei den Gesprächen mit den Gewerkschaftsführern habe ich meine Haltung in dieser Frage sehr, sehr deutlich gemacht«, stellte Armstrong selbstsicher fest. »Sechs Wochen im Höchstfall!«
»Dann wünsche ich Ihnen viel Glück, Mr. Armstrong.« Barbara Walters blickte ihn an. »Und ich würde sagen, wir sehen uns in sechs Wochen hier wieder.«
»Das ist eine Einladung, die ich gern annehme, Barbara.« Armstrong tippte an den Schirm seiner Baseballmütze. Townsend schaltete das Fernsehgerät aus, schlüpfte aus seinem Bademantel und stieg in die Dusche.
Von diesem Moment an brauchte er keine Detektive mehr, um herauszufinden, was Armstrong vorhatte. Für fünfundzwanzig Cent den Tag – indem er die Tribune las – blieb er stets auf dem neuesten Stand. In einer Talkshow meinte Woody Allen, daß es schon eines Flugzeugabsturzes mitten in Queens bedürfe, um Armstrong von der Titelseite der Zeitung zu vertreiben – und selbst dann müßte es eine Concorde sein.
Townsend hatte ebenfalls seine Probleme mit den Gewerkschaften. Als der Star bestreikt wurde, verdoppelte sich der Umsatz der Tribune über Nacht. Armstrong war nun Dauergast bei allen Fernsehsendern, die ihn haben wollten. Er erzählte den New Yorkern: »Wenn man mit den Gewerkschaften umzugehen versteht, werden Streiks überflüssig.« Die Gewerkschaftsführer erkannten rasch, wie sehr Armstrong es genoß, sich so oft wie möglich auf der Titelseite seiner Zeitung und auf dem Bildschirm zu bewundern, und sie vermuteten nicht zu Unrecht, daß er die Tribune nur ungern einstellen oder zugeben würde, daß er versagt hatte.
Als Townsend sich endlich mit den Gewerkschaften einigte, hatte der Star bereits zwei Monate nicht mehr erscheinen können und dadurch mehrere Millionen Dollar eingebüßt. Es kostete Townsend viel Zeit und Mühe, den Vertrieb wieder anzukurbeln.
Doch es steigerte auch den Absatz der Tribune nicht, daß seine Schlagzeilen den New Yorkern verkündeten: »DICK BEISST IN DEN BIG APPLE« (der Spitzname New Yorks), »DICK TRIFFT FÜR DIE YANKEES INS SCHWARZE« und: »MAGIC DICK WIRFT KORB FÜR DIE KNICKS« . Aber das alles wirkte bescheiden im Vergleich zu dem großen Ereignis, als die Truppen aus dem Golfkrieg zurückkamen und New York für die heimkehrenden Helden die gesamte Fifth Avenue entlang eine Konfettiparade veranstaltete. Die Titelseite der Tribune zeigte ein beinahe ganzseitiges Bild Armstrongs, wie er auf dem Podium zwischen General Schwarzkopf und Bürgermeister Dinkins stand. Die Story auf der Innenseite berichtete in allen Einzelheiten über dieses denkwürdige Ereignis, und auf nicht weniger als vier verschiedenen Seiten konnte man nachlesen, daß Captain Armstrong Träger des Militärverdienstkreuzes war.
Doch als die Wochen ins Land zogen, fand Townsend, so oft er durch die Seiten der Tribune blätterte, nie irgendwo etwas darüber, daß Armstrong eine Einigung mit der Druckergewerkschaft erzielt hätte.
Als Barbara Walters, wie angekündigt, Dick sechs Wochen später erneut in ihre Show einlud, teilte Armstrongs PRManager ihr mit, daß sein Boß nichts lieber getan hätte, als in der Show aufzutreten; bedauerlicherweise aber halte er sich gerade zu diesem Zeitpunkt in London auf, um an einer Vorstandssitzung der Muttergesellschaft teilzunehmen.
Das zumindest stimmte – aber nur, weil Peter Wakeham Dick angerufen und gewarnt hatte, daß Sir Paul sich auf dem Kriegspfad befand und wissen wollte, wie lange Armstrong die New York

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