Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
Vom Netzwerk:
in London gerade noch die Verluste in New York decken. In wenigen Wochen müssen wir bei der Jahreshauptversammlung unseren Aktionären Rede und Antwort stehen …«, er blickte die Vorstandsmitglieder am Tisch an, »… und sie werden unsere Methode der Vermögensverwaltung nicht billigen, sofern diese Situation noch länger anhält. Wie Sie alle wissen, ist der Kurs unserer Aktien im vergangenen Monat von drei Pfund zehn auf zwei Pfund siebzig gefallen.« Sir Paul lehnte sich im Stuhl zurück, blickte auf Armstrong und deutete auf diese Weise an, daß er nun bereit war, sich Dicks Erklärung anzuhören.
Armstrong schaute sich bedächtig um. Fast jeder der Anwesenden hatte es ihm zu verdanken, daß er hier an diesem Tisch saß.
»Ich kann dem Vorstand nunmehr mitteilen, Herr Vorsitzender«, begann er, »daß meine Verhandlungen mit den New Yorker Gewerkschaften – die mich viele schlaflose Nächte gekostet haben, wie ich zugeben muß – endlich vor dem Abschluß stehen.« Er machte eine Pause, als einige der Vorstandsmitglieder ein Lächeln wagten.
»Siebenhundertzwanzig Mitglieder der Druckergewerkschaft haben sich inzwischen bereit erklärt, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen oder eine Abfindung zu akzeptieren. Das werde ich bekanntgeben, sobald ich wieder in New York bin.«
»Aber nach Schätzungen des Wall Street Journal… « Sir Paul verwies auf einen Artikel, den er aus seiner Aktentasche gezogen hatte, »… müssen wir den Personalstand noch um weitere tausend bis fünfzehnhundert Mitarbeiter verringern.«
»Was wissen diese Burschen in ihren luxuriösen Büros mit Klimaanlage denn schon?« entgegnete Armstrong. » Ich bin derjenige, der mit diesen Leuten direkt zu tun hat!«
»Trotzdem…«
»Die zweite Entlassungswelle wird in den nächsten Wochen folgen«, fuhr Armstrong fort. »Ich bin ziemlich sicher, daß ich die entsprechenden Verhandlungen noch vor der nächsten Vorstandssitzung abgeschlossen habe.«
»Und was meinen Sie, wie viele Wochen es dauern wird, bis wir die positiven Auswirkungen dieser Verhandlungen spüren?«
Armstrong zögerte. »Sechs Wochen. Im Höchstfall acht, Herr Vorsitzender. Selbstverständlich werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um den Vorgang zu beschleunigen.«
»Und wieviel wird dieses letzte Verhandlungspaket unsere Gesellschaft kosten?« fragte Sir Paul und blickte auf ein maschinegeschriebenes Blatt Papier. Armstrong sah, daß er seine Fragen allesamt aufgezeichnet hatte und sie eine nach der anderen abhakte.
»Einen genauen Betrag kann ich im Augenblick nicht nennen, Herr Vorsitzender«, erwiderte Dick.
»Für heute würde ich mich auch mit einem ungefähren Betrag begnügen.«
»Zweihundert Millionen. Höchstenfalls zweihundertdreißig Millionen«, erklärte Armstrong, obwohl seine New Yorker Finanzberater ihn gewarnt hatten, daß dreihundert Millionen wahrscheinlicher wären. Niemand am Tisch sagte etwas, doch einige notierten sich diese Summen.
»Vielleicht ist es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen, Herr Vorsitzender«, fügte Armstrong hinzu, »daß das Gebäude der New York Tribune auf uns eingetragen ist. Nach niedrigen Schätzungen beträgt sein Wert einhundertfünfzig Millionen Dollar.«
»Als Verlagsgebäude, ja«, wandte Sir Paul ein und blätterte durch eine Glanzpapierbroschüre, die ihm die Chicagoer Anwaltskanzlei Spender, Dickson & Withers zugesandt hatte. »Aber wie ich aus zuverlässiger Quelle erfahren habe, ist das Gebäude nach einer Betriebsschließung im Höchstfall noch fünfzig Millionen wert.«
»Wir schließen den Betrieb nicht«, erklärte Armstrong. »Im Gegenteil, wir werden expandieren.«
»Ich kann nur hoffen, daß Sie recht haben«, sagte Sir Paul leise.
Armstrong schwieg, während der Rest der Tagesordnung Punkt für Punkt durchgegangen wurde. Dick fragte sich, warum er in seiner eigenen Heimat so schlecht behandelt wurde, während man ihn in den Staaten als Held bejubelte. Seine Gedanken richteten sich wieder auf die Tagesordnung, als er Eric Chapman, den Verwaltungsleiter, sagen hörte: »… wir haben derzeit einen hinreichenden Überschuß auf diesem Konto, Herr Vorsitzender.«
»Wie es sich auch gehört«, erwiderte Sir Paul. »Wenn Sie so liebenswürdig wären, uns die genauen Zahlen zu nennen, Mr. Chapman.«
Der Verwaltungsleiter der Gesellschaft bückte sich und hob ein altmodisches, ledergebundenes Hauptbuch auf den Tisch, in dem er bedächtig blätterte. »Der Pensionsfonds«, begann er, »wird durch gemeinsame

Weitere Kostenlose Bücher