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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Unterschrift nötig war.
Als ich in der Chelsea Terrace zurück war, übergab ich Tom Arnold sogleich die Leitung der Fischhandlung, bis er den richtigen Geschäftsführer dafür gefunden hatte. Ich verlor die ganze Zeit nie ein Wort darüber, aber es dauerte noch Wochen, nachdem Tom einem Burschen aus Billingsgate die Leitung übertragen hatte, bis er selbst den hartnäckigen Fischgestank losgeworden war.
Der Generalstreik endete offiziell am neunten Morgen, und bis zum Letzten des Monats hatte ich noch sieben Läden erstanden. Ich schien mehr und mehr Zeit in der Bank zu verbringen, aber wenigstens war jede meiner Neuerwerbungen zu einem Preis gewesen, der sogar Hadlow ein zufriedenes Lächeln entlockte, wenngleich er mich warnend darauf hinwies, daß unser Kapital dahinschmolz.
Bei unserer nächsten Vorstandssitzung konnte ich melden, daß Trumper nun zwanzig Geschäfte in der Chelsea Terrace gehörten, das waren mehr als die der Mitglieder von Wrexalls Vereinigung der Geschäftsinhaber. Hadlow wies daraufhin, daß wir uns nun auf eine längere Zeit der Konsolidierung einstellen sollten, wenn wir Qualität und Standard der Neuerwerbungen unseren ursprünglichen elf Geschäften anpassen wollten. Ich brachte nur noch einen weiteren nennenswerten Antrag bei dieser Sitzung vor, der einstimmig angenommen wurde: daß wir Tom Arnold in den Vorstand nahmen.
    Ich konnte es immer noch nicht lassen, mich hin und wieder auf die Bank gegenüber Nummer 147 zu setzen und die Verwandlung der Chelsea Terrace zu beobachten. Ich konnte nun den Unterschied ausmachen zwischen meinen Geschäften und jenen, die ich noch erstehen mußte; dazu gehörten die vierzehn im Besitz der Mitglieder von Wrexalls Vereinigung – und nicht zu vergessen die renommierte Nummer 1 und der »Musketier«.
    Zweiundsiebzig Tage waren seit der Auktion vergangen, und obwohl Mr. Fothergill immer noch sein Obst und Gemüse in Nummer 147 erstand, ließ er nie ein Wort darüber verlauten, ob Mrs. Trentham den Vertrag inzwischen erfüllt hatte. Joan Moore erzählte mir, daß ihre frühere Herrin vor kurzem bei Mr. Fothergill gewesen war; die Köchin hatte zwar nicht viel des Gesprächs mitbekommen, sagte jedoch, daß die Stimmen erregt gewesen seien.
    Als Daphne mich in der nächsten Woche im Laden besuchte, fragte ich sie, ob sie Näheres über Mrs. Trenthams Absicht wisse.
    »Hör doch auf, dir Sorgen wegen dieser verdammten Frau zu machen«, riet mir Daphne. »Die neunzig Tage sind bald genug um, und ich finde, daß du dir mehr Gedanken über dein persönliches Fortkommen machen solltest als über Mrs. Trenthams finanzielle Probleme.«
    »Stimmt. Wenn ich in diesem Tempo weitermache, werde ich es nicht schaffen, bevor ich dreißig bin.« Ich hatte zwölf makellose Pflaumen ausgesucht und legte sie auf die Waage.
    »Dir pressiert alles so, Charlie. Weshalb muß denn immer alles zu einem bestimmten Termin geschafft sein?«
»Weil mich das in Schwung hält.«
»Aber Becky wird von deiner Leistung genauso beeindruckt sein, wenn du erst zu deinem einunddreißigsten Geburtstag fertig wirst.«
»Es wäre nicht dasselbe«, entgegnete ich. »Ich werde ganz einfach schwerer arbeiten müssen.«
»Der Tag hat nur vierundzwanzig Stunden«, erinnerte mich Daphne. »Selbst für dich.«
»Zumindest dafür kann man mir nicht die Schuld geben.«
Daphne lachte. »Wie kommt Becky mit ihrer Arbeit über Luini voran?« Sie reichte mir einen Zehnshillingschein.
»Sie hat das verdammte Ding fertig, muß nur noch den letzten Entwurf von etwa achtzig Seiten redigieren; sie ist mir also immer noch voraus. Aber durch den Generalstreik und die Neuerwerbungen, ganz zu schweigen von Mrs. Trentham, habe ich in dieser Spielsaison nicht einmal geschafft, mit Daniel zu West Ham ins Stadion zu gehen.« Ich begann ihr Obst in eine große braune Papiertüte zu packen.
»Ist dir Becky schon auf die Schliche gekommen?«
»Nein. Ich passe gut auf, daß ich nur dann ganz verschwinde, wenn sie Überstunden bei Sotheby’s macht oder unterwegs ist, eine größere Sammlung zu katalogisieren. Ihr ist immer noch nicht aufgefallen, daß ich jeden Tag um halb fünf aufstehe. Um die Zeit schaffe ich das meiste.« Ich reichte ihr die Tüte und gab ihr sieben Shilling und Tenpence heraus.
»Wir sind richtige Verschwörer, nicht wahr?« Daphne lachte. »Übrigens habe ich Percy noch nicht in unser kleines Geheimnis eingeweiht, aber ich kann es nicht erwarten, ihre Gesichter zu sehen, wenn …«
»Psst, kein

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