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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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findet am 15. Juni 1927 in St. Mary in Ashurst, Berkshire, statt.
Der Vikar der Gemeinde hielt die Trauerfeier und Abschiedsrede für den teuren Dahingeschiedenen. Sein Tod, versicherte er den Trauergästen, sei eine Tragödie für alle, die ihn gekannt hätten.
    Guy Trentham fand seine letzte Ruhestätte in der Grabstelle, die ursprünglich für seinen Vater vorgesehen gewesen war. Verwandte, Freunde der Familie, Gemeindemitglieder und Dienstboten verließen den Friedhof mit gesenkten Köpfen.
    In den nächsten Tagen erhielt Mrs. Trentham über hundert Kondolenzbriefe, von denen ihr ein paar ein wenig Trost zu spenden suchten, indem sie erwähnten, wie gut es war, daß sie noch einen zweiten Sohn habe, der Guys Platz einnehmen könne.
    Am nächsten Tag hatte Nigels Foto das seines älteren Bruders auf ihrem Nachttisch abgelöst.

Charlie 1926 – 1945
    25
    Ich ging mit Tom Arnold auf unserer üblichen Montagmorgenrunde die Chelsea Terrace entlang, als er zum erstenmal sagte, wie er die Lage einschätzte.
    »Es wird nie dazu kommen«, behauptete ich.
    »Sie könnten recht haben, Sir, aber viele Ladenbesitzer bekommen es mit der Angst.«
»Eine Meute Feiglinge«, entgegnete ich. »Bei fast einer Million Arbeitsloser wird höchstens eine Handvoll so dumm sein, an einen Generalstreik zu denken.«
»Vielleicht, aber die Vereinigung der Ladeninhaber rät ihren Mitgliedern, die Fenster zu verschlagen.«
»Das würde Syd Wrexall seinen Mitgliedern schon raten, wenn ein Pekinese am Eingang zum Musketier bloß das Bein hebt. Der Köter brauchte nicht mal zu pissen.«
Ein Lächeln huschte über Toms Lippen. »Sie sind also bereit zu kämpfen, Mr. Trumper?«
»Darauf können Sie Gift nehmen. Ich stehe in dieser Sache hundertprozentig zu Mr. Churchill.« Ich blieb stehen, um das Schaufenster des Hutgeschäfts zu begutachten. »Wie viele Angestellte haben wir zur Zeit?«
»Einundsiebzig.«
»Und wie viele, glauben Sie, wollen bei dem Streik mitmachen?«
»Sechs bis zehn höchstens, würde ich sagen – und auch nur die Mitglieder der Einzelhandelsgewerkschaft. Aber da wäre immer noch das Problem, daß einige andere nicht zur Arbeit kommen können, weil ja auch keine Busse und Züge fahren werden.«
»Machen Sie mir bis heute abend eine Liste von allen, bei denen Sie nicht sicher sind, dann werde ich mich im Lauf der Woche mit jedem einzelnen persönlich unterhalten. Auf diese Weise kann ich vielleicht den einen oder anderen von seiner langfristigen Zukunft bei unserer Firma überzeugen.«
»Und was ist mit der langfristigen Zukunft der Firma, wenn es zu dem Streik kommt?«
»Wann geht das je in Ihren Kopf, Tom, daß nichts geschehen wird, was Trumper in Mitleidenschaft ziehen könnte?«
»Syd Wrexall denkt …«
»Ich versichere Ihnen, das ist etwas, was er bestimmt nicht tut.«
»… denkt, daß im nächsten Monat wenigstens drei Läden zum Verkauf kommen werden. Und wenn es wirklich einen Generalstreik gibt, könnten möglicherweise mit einem Schlag noch mehr zu haben sein. Die Bergarbeiter überreden …«
»Charlie Trumper überreden sie ganz bestimmt nicht«, versicherte ich ihm. »Also geben Sie mir sofort Bescheid, wenn Sie von jemand hören, der verkaufen will, denn ich bin immer noch ein Käufer!«
»Während alle anderen verkaufen?«
»Das ist genau der Zeitpunkt, zu dem man kaufen soll«, erwiderte ich. »Die richtige Zeit, in die Trambahn zu steigen, ist, wenn alle anderen aussteigen. Besorgen Sie mir die Namen, Tom. Ich werde jetzt zur Bank gehen.« Ich marschierte in Richtung Knightsbridge davon.
Als wir allein in seinem neuen Büro in der Brompton Road waren, informierte mich Hadlow, daß wir jetzt über zwölftausend Pfund auf dem Konto zur Verfügung hatten. Ein gutes Kissen, meinte er, falls es zum Generalstreik kam.
»Nicht auch Sie!« sagte ich gereizt. »Es wird nicht zum Streik kommen. Und wenn doch, wird er in wenigen Tagen vorbei sein.«
»Wie der letzte Krieg?« Mr. Hadlow blickte mich über seine Brille hinweg an. »Ich bin von Natur aus ein vorsichtiger Mann, Mr. Trumper …«
»Ich nicht«, unterbrach ich ihn. »Also halten Sie das Geld bereit, um es anzulegen.«
»Ich habe bereits etwa die Hälfte der Summe reserviert für den Fall, daß Mrs. Trentham auf ihre Option für Nummer 1 verzichtet«, erinnerte er mich. »Sie hat noch «, er drehte sich zu dem Wandkalender um, »zweiunddreißig Tage.«
»Dann sollten wir in diesem Monat die Nerven behalten, würde ich sagen.«
»Wenn der Markt

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