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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Wort!«
    Wenn man hinter etwas sehr lange her war, kann es mitunter vorkommen, daß es einem in den Schoß fällt, wenn man es am wenigsten erwartet.
    Ich arbeitete an diesem Vormittag in Nummer 147. Es ärgert Bob Makins jedesmal, wenn ich die Ärmel hochkremple, aber ich halte eben gern ein Schwätzchen mit meinen alten Kunden, und in letzter Zeit war das die einzige Gelegenheit, den neuesten Klatsch zu erfahren und hin und wieder auch einen Einblick zu bekommen, was die Kunden wirklich von meinen anderen Geschäften hielten. Ich muß jedoch gestehen, daß sich die Schlange, als Mr. Fothergill an die Reihe kam, bis fast zum Lebensmittelladen erstreckte, den Bob, wie ich wußte, immer noch als Konkurrenz ansah.
    »Guten Morgen«, sagte ich, als mir Mr. Fothergill gegenüberstand. »Was darf es heute sein, Sir? Wir haben ausgezeichnete …«
    »Ich möchte gern privat mit Ihnen reden, Mr. Trumper, wenn das möglich wäre.«
Ich war so verblüfft, daß ich nicht sofort reagierte. Mrs. Trentham hatte noch neun Tage, ehe sie den Vertrag erfüllen mußte, und ich hatte nicht erwartet, daß sich zuvor etwas tun würde. Schließlich hatte sie bestimmt ihre eigenen Hadlows und Crowthers, die den Kram für sie erledigten.
»Ich fürchte, der einzige Ort, wo wir uns hier unter vier Augen unterhalten können, ist der Lagerraum«, sagte ich. Ich zog meinen grünen Overall aus, rollte meine Ärmel hinunter und schlüpfte in mein Jackett. »Wissen Sie, mein Geschäftsführer wohnt jetzt über dem Laden«, erklärte ich, während ich den Auktionator durch die hintere Tür führte.
Ich bot ihm einen Platz auf einer umgedrehten Apfelsinenkiste an und zog mir selbst eine andere heran. So saßen wir uns wie Schachspieler gegenüber. Eine ungewöhnliche Umgebung für das größte Geschäft meines Lebens, dachte ich. Ich versuchte, ruhig zu bleiben.
»Ich will direkt zur Sache kommen«, begann Fothergill. »Mrs. Trentham hat seit Wochen nichts von sich hören und sich in letzter Zeit am Telefon verleugnen lassen. Von Savill erfuhr ich, daß man dort keine Anweisungen hat, den Vertrag für sie zu erfüllen, und man sagte sogar, sie habe durchblicken lassen, daß sie an dem Objekt nicht mehr interessiert sei.«
»Aber Sie haben auf jeden Fall Ihre eintausendzweihundert Pfund Anzahlung, die Sie nicht zurückgeben müssen«, erinnerte ich ihn und bemühte mich, nicht zu grinsen.
»Das mag sein«, erwiderte Fothergill. »Aber ich bin inzwischen andere Verpflichtungen eingegangen, und dann kam auch noch der Generalstreik …«
»Ja, schwere Zeiten«, bestätigte ich. Ich spürte, wie meine Hände zu schwitzen begannen.
»Aber Sie haben doch nie ein Hehl daraus gemacht, daß Sie Nummer 1 kaufen möchten.«
»Stimmt, aber seit der Auktion habe ich mit dem Geld, das ich dafür gedacht hatte, mehrere andere Objekte erstanden.«
»Ich weiß, Mr. Trumper. Doch ich wäre durchaus bereit, zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen.«
»Und ich war bereit, dafür dreitausendfünfhundert Pfund zu bezahlen, wie Sie sich bestimmt erinnern.«
»Ihr letztes Gebot war neuntausend, wenn ich mich nicht irre.«
»Reine Taktik, Mr. Fothergill, nichts weiter. Ich hatte nie die Absicht, so viel auszugeben, wie Ihnen bestimmt klar ist.«
»Aber selbst wenn wir Mrs. Trumpers letztes Gebot von elftausend Pfund nicht rechnen, war sie bereit, fünftausendfünfhundert zu bezahlen.«
»Da kann ich Ihnen nicht widersprechen. Aber ich war es nicht.«
»Ich würde Ihnen das Ganze für siebentausend Pfund überlassen«, versicherte er mir. »Aber nur Ihnen.«
»Sie würden es jedem, der wirklich bezahlt, für fünftausend geben.«
»Nie!« entrüstete sich Fothergill.
»Ich würde wetten, schon in neun Tagen. Aber ich sage Ihnen, was ich tun werde«, fügte ich hinzu und beugte mich so weit vor, daß ich fast von meiner Kiste gerutscht wäre. »Ich lasse das Gebot meiner Frau über fünftausendfünfhundert gelten. Das war, wie ich zugebe, das Limit, das uns der Vorstand gesetzt hatte. Aber nur, wenn Sie den ganzen Papierkram fertig haben, daß ich noch vor Mitternacht unterschreiben kann.«
Mr. Fothergill öffnete den Mund, doch ich redete weiter, ehe er protestieren konnte.
»Das dürfte keine große Arbeit für Sie sein. Schließlich haben Sie den Vertrag seit einundachtzig Tagen auf Ihrem Schreibtisch. Sie brauchen bloß den Namen und den Betrag zu ändern. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden? Ich muß mich wieder um meine Kunden kümmern.«
»So ungentlemanlike

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