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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Kategorie ein und fast immer in
dieser Reihenfolge.
Das Problem mit Adolf Hitler entwickelte sich gegen Ende
1942 einen Schritt in die richtige Richtung, und zwar durch den
Sieg der achten Armee bei El Alamein. Charlie war
zuversichtlich, daß Churchill mit seinen Worten, die Wende sei
gekommen, recht hatte, als den Alliierten die Invasion zuerst in
Afrika glückte, dann in Italien und Frankreich und schließlich
in Deutschland selbst.
Aber inzwischen war es Mr. Merrick, der darauf bestand,
Charlie zu sprechen.
Als Charlie zum erstenmal in Mr. Merricks Büro trat, war er
überrascht, wie jung Mr. Hadlows Nachfolger war. Er brauchte
auch ein paar Augenblicke, um sich an einen Bankdirektor zu
gewöhnen, der keine Weste und keinen schwarzen Schlips trug.
Paul Merrick war eine Spur größer als Charlie und genauso
breit in allem außer seinem Lächeln. Charlie entdeckte auch
schnell, daß Mr. Merrick keine Höflichkeitsfloskeln kannte. »Ist Ihnen bewußt, Mr. Trumper, daß das Konto Ihrer
Gesellschaft ein Minus von etwa siebenundvierzigtausend
Pfund aufweist und Ihre gegenwärtigen Einnahmen nicht
einmal …«
»Aber der Bestand an Grund und Immobilien muß allein das
Vier- oder Fünffache wert sein.«
»Nur wenn wir jemanden finden, der es kaufen will.« »Aber ich verkaufe nicht.«
»Sie werden vielleicht keine andere Wahl haben, wenn die
Bank sich entschließt, ihre Forderungen geltend zu machen.« »Dann werde ich mir wohl eine neue Bank suchen müssen«,
meinte Charlie.
»Sie haben offensichtlich in jüngerer Zeit versäumt, Ihre
eigenen Vorstandsprotokolle zu lesen, denn bei der letzten
Sitzung berichtete Ihr Geschäftsführender Direktor, Mr.
Arnold, daß er im Monat zuvor sechs Banken aufgesucht habe
und keine davon auch nur das geringste Interesse gezeigt habe,
das Firmenkonto von Trumper zu übernehmen.«
Merrick wartete auf eine Reaktion seines Kunden, aber als
Charlie stumm blieb, fuhr er fort: »Mr. Crowther erklärte dem
Vorstand bei der Gelegenheit auch, daß das Problem, das Ihnen
nun ins Haus steht, sich daraus ergeben habe, daß die Preise für
Grund- und Hausbesitz viel niedriger sind als je zuvor seit den
dreißiger Jahren.«
»Aber das wird sich über Nacht ändern, sobald der Krieg
vorüber ist.«
»Mag sein, aber das könnte noch mehrere Jahre dauern, und
Sie könnten bis dahin längst zahlungsunfähig sein …« »Zwölf Monate, höchstens, wenn Sie mich fragen.« »… insbesondere wenn Sie weiterhin Schecks über
sechstausend Pfund ausschreiben für einen Gegenwert, der
höchstens halb so hoch liegt.«
»Aber wenn ich nicht …«
»Wären Sie nicht in einer so prekären Lage.«
Charlie sagte ein paar Augenblicke gar nichts. »Was also
sollte ich Ihrer Meinung nach tun?« fragte er schließlich. »Ich erwarte von Ihnen, daß Sie uns sämtlichen Besitz und
alle Anteile an Ihrer Gesellschaft als Sicherheit gegen den
Schuldbetrag verpfänden. Ich habe bereits die notwendigen
Papiere vorbereitet.«
Merrick drehte ein Dokument zu ihm um, das auf seinem
Schreibtisch lag. »Wenn Sie sich in der Lage sehen«, fügte er
hinzu, »dies zu unterzeichnen«, er deutete auf eine gepunktete
Linie am unteren Ende der Seite, die mit zwei Bleistiftkreuzen
markiert war, »wäre ich gewillt, Ihren Kredit für weitere zwölf
Monate auszusetzen.«
»Und wenn ich mich weigere?«
»Dann hätte ich keine andere Wahl, als innerhalb von
achtundzwanzig Tagen ein Konkursverfahren einzuleiten.« Charlie starrte auf das Dokument hinunter und sah, daß ein
Stück höher Becky bereits unterschrieben hatte. Beide Männer
saßen eine Weile, ohne etwas zu sagen, während Charlie die
Alternativen abwog. Dann, ohne weiteren Kommentar, zog
Charlie seinen Füllfederhalter heraus, kritzelte seine
Unterschrift zwischen die beiden Bleistiftkreuze, drehte das
Dokument wieder in seine Ausgangslage zurück, stand auf und
ging ohne ein Wort aus dem Raum.
    Am 7. Mai 1945 unterzeichnete General Jodl die Gesamtkapitulation Deutschlands, die im Namen der Alliierten von General Bedell Smith in Reims angenommen wurde.
    Charlie hätte sich den Siegesfeiern auf dem Trafalgar Square gern angeschlossen, hätte ihn nicht Becky daran erinnert, daß ihre Bankschulden nun fast sechzigtausend Pfund erreicht hatten und Merrick ihnen wieder einmal mit dem Konkursverfahren drohte.
    »Er hat bereits die Hand auf unserem ganzen Besitz mitsamt den Gesellschaftsanteilen gelegt. Was erwartet er denn jetzt noch von mir?«
    »Er schlägt vor, daß wir das einzige

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