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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Wrexall. »Jetzt, wo Sie doch eine so hohe Stellung ‘aben, ‘ab’ ich mir gedacht, daß Sie für jemand wie mich keine Zeit mehr ‘aben.«
»Arnold hatte kein Recht, das zu tun«, sagte Charlie. »Offenbar bedenkt er nicht, wie lange wir uns schon kennen. Ich entschuldige mich, Syd, und Sie dürfen mir glauben, für Sie habe ich immer Zeit. Sie haben den Vertrag nicht zufällig noch?«
»Selbstverständlich«, versicherte ihm Wrexall. »Und er wird Ihnen beweisen, daß ich mein Wort ‘alte.« Er verschwand und gab Charlie Gelegenheit, sein Schottenei zu essen und einen Schluck von dem hiesigen Gebräu zu versuchen.
Der Wirt kehrte ein paar Minuten später zurück und legte ein paar Dokumente auf die Theke. »Da, Charlie, so wahr ich ‘ier stehe.«
Charlie studierte den Vertrag, den ihm Arnold vor neun Monaten gezeigt hatte. Er war bereits von Syd Wrexall unterschrieben und der Betrag von sechstausend Pfund eingetragen.
»Es ‘at bloß noch das Datum und Ihre Unterschrift gefehlt«, sagte Syd. »Ich ‘ätte nie gedacht, daß Sie mir das antun würden, Charlie, nicht nach all den Jahren.«
»Wie Sie sehr wohl wissen, Syd, stehe ich zu meinem Wort. Ich bedauere ehrlich, daß mein Direktor nicht in unsere persönliche Abmachung eingeweiht war.« Charlie zog die Brieftasche aus der Brusttasche, nahm das Scheckbuch heraus, füllte einen Scheck auf Syd Wrexall über die Summe von sechstausend Pfund aus und unterschrieb ihn.
»Sie sind ein Gentleman, Charlie, das ‘ab’ ich immer gesagt, ‘ab’ ich das nicht immer gesagt, ‘ilda?«
Mrs. Wrexall nickte begeistert, als Charlie lächelte, nach dem Vertrag griff und die gesamten Papiere in seiner Aktenmappe verstaute, ehe er dem Wirt und seiner Frau die Hände schüttelte.
»Was macht es?« fragte er, nachdem er den Krug bis auf den letzten Tropfen geleert hatte.
»Nichts. Sie waren unser Gast«, antwortete Wrexall.
»Aber Syd …«
»Ich bestehe darauf, ich werde doch einen alten Freund nicht bezahlen lassen! Sie waren unser Gast«, wiederholte er, als das Telefon läutete und Hilda Wrexall ging, um es zu beantworten.
»Ich muß weiter«, sagte Charlie. »Sonst komme ich zu spät zu dieser Tagung, und ich muß heute abend eine Ansprache halten. Schön, ein Geschäft mit Ihnen zu machen, Syd.«
Charlie erreichte gerade die Tür, als Mrs. Wrexall zur Theke zurückgerannt kam.
»Da will dich eine Dame sprechen, Syd. Ferngespräch. Eine Mrs. Trentham.«
    Im Lauf der Monate schien Charlie allgegenwärtig zu sein. Kein Hafenaufsichtsbeamter konnte sicher sein, daß er nicht im nächsten Moment in sein Büro gestürmt kam; kein Lieferant wunderte sich, wenn er die Lieferscheine persönlich überprüfen wollte; und der Vorsitzende der National Farmers Union schnurrte regelrecht, wenn Charlies Name zur Sprache kam.
    Charlie fand es nie notwendig, sich an den Premierminister zu wenden, doch Mr. Churchill rief ihn einmal an. Es war morgens um Viertel vor fünf, als das Telefon auf Charlies Schreibtisch klingelte, und Charlie hob sofort ab.
    »Guten Morgen«, sagte er.
»Trumper?«
»Ja, wer spricht da?«
»Churchill.«
»Guten Morgen, Premierminister. Was kann ich für Sie tun,
    Sir?«
»Nichts. Ich wollte mich nur vergewissern, ob es stimmt,
was man sich über Sie erzählt. Übrigens, danke.« Er legte auf. Charlie schaffte es sogar hin und wieder, mit Daniel zu
Mittag zu essen. Der Junge arbeitete jetzt im War Office, doch
er sprach nie über die Arbeit, die er da machte. Als er zum
Captain befördert wurde, war Charlies einzige Sorge Beckys
Reaktion, wenn sie ihn einmal in Uniform sähe.
Als Charlie gegen Ende des Monats Tom Arnold aufsuchte,
erfuhr er, daß Mr. Hadlow als Direktor der Bank in den
Ruhestand getreten sei und sein Nachfolger, ein Mr. Paul
Merrick, sich als nicht ganz so entgegenkommend erweise. »Er
meint, unsere Kontoüberziehung habe unannehmbare Ausmaße
erreicht und vielleicht sei es Zeit, daß wir etwas dagegen
unternähmen«, erklärte Tom.
»Meint er das?« sagte Charlie. »Dann werde ich mir
offensichtlich diesen Mr. Merrick einmal ansehen und ein
Wörtchen mit ihm reden müssen.«
Obwohl nun alle Geschäfte in der Chelsea Terrace,
abgesehen einstweilen noch von dem Antiquariat, zu Trumper
gehörten, sah sich Charlie nach wie vor dem Problem mit Mrs.
Trentham und ihrem ausgebombten Wohngebäude gegenüber,
von der zusätzlichen Sorge wegen Adolf Hitler und seinem
noch immer nicht beendeten Krieg ganz zu schweigen. Das
ordnete er in etwa die gleiche

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