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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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vormittag überreichen Sie zum Schluß die Preise für die höchsten Milcherträge des vergangenen Jahres.«
»Dann halten Sie mir den Daumen, daß ich rechtzeitig zu dem Bankett zurück bin«, sagte Charlie. Er stand auf und schlüpfte in seinen Mantel.
»Möchten Sie, daß ich mitkomme?« fragte Selwyn, der versuchte, mit dem Tempo seines Vorgesetzten Schritt zu halten.
»Nein, danke, Arthur. Es ist eine private Angelegenheit. Aber finden Sie eine Ausrede für mich, falls ich nicht rechtzeitig zurück bin.«
Charlie rannte die Treppe hinunter und auf den Hotelparkplatz, wo sein Fahrer friedlich hinter dem Lenkrad schlief.
Charlie sprang in den Wagen und weckte den Mann auf. »Fahren Sie mich nach Hatherton.«
»Hatherton, Sir?«
»Ja, Hatherton. Fahren Sie auf die Straße, die südwärts aus Carlisle hinausführt, dann kann ich Ihnen weitere Anweisungen geben.« Charlie schlug die Straßenkarte auf, suchte den Index und ließ den Finger zu den Hs wandern. Es waren fünf Hathertons aufgeführt, aber glücklicherweise nur eines in Cheshire. Das einzige andere Wort, das während dieser Fahrt über Charlies Lippen kam, war »schneller«, und das wiederholte er mehrmals. Sie kamen durch Lancaster, Preston und Warrington, ehe sie, eine halbe Stunde bevor der Pub für den Nachmittag schloß, vor dem »Fröhlichen Wildschütz« anhielten.
Syd Wrexall quollen die Augen schier aus dem Gesicht, als Charlie hereinschlenderte.
»Ein Schottenei und einen Krug Ihres besten Dunklen, Wirt, und daß Sie mir auch gut einschenken.«
»Daß man Sie in dieser Gegend sieht, Mr. Trumper«, staunte Syd, nachdem er über die Schulter gebrüllt hatte: »‘ilda, ein Schottenei, und komm mal ‘er und schau, wer da ist!«
»Ich bin unterwegs zu einer Landwirtstagung in Carlisle«, erklärte Charlie. »Da dachte ich mir, ich mach’ auf einen Krug und einen Bissen bei einem alten Freund kurz halt.«
»Das ist aber nett«, sagte Syd und stellte den Krug vor ihn auf die Theke. »Wir lesen natürlich jetzt viel über Sie in der Zeitung. Von der Arbeit, die Sie mit Lord Woolton leisten. Sie sind ganz schön berühmt geworden.«
»Es ist eine faszinierende Aufgabe, die mir der Premierminister da übertragen hat. Ich hoffe nur, daß ich damit auch wirklich etwas leiste«, fügte Charlie hinzu und dachte, daß das eigentlich bombastisch genug klingen müßte.
»Aber was ist mit Ihren Läden, Charlie? Wer kümmert sich um Ihre Geschäfte, wenn Sie doch soviel unterwegs sind?«
»Arnold, er tut sein Bestes in dieser Situation, aber wir mußten vier oder fünf Läden schließen, ganz zu schweigen von denen, die wir nach Fliegerangriffen verschlagen mußten. Ich sage Ihnen, Syd, ganz im Vertrauen«, Charlie senkte die Stimme, »wenn es nicht bald wieder besser wird, werde ich wohl selbst nach einem Käufer suchen müssen.« Wrexalls Frau kam mit einem Teller herbeigeeilt.
»Hallo, Mrs. Wrexall«, grüßte Charlie, als sie das bestellte Schottenei – ein in Fleisch gehülltes hartgekochtes Ei – in einem Salatnest vor ihn stellte. »Schön, Sie wiederzusehen. Darf ich Sie und Ihren Mann zu einem Drink einladen?«
»Wie freundlich von Ihnen, Charlie. Bringst du uns was, ‘ilda?« sagte dieser, während er sich verschwörerisch über die Theke beugte. »Sie wissen wohl niemand, der interessiert wär’, die Läden der Vereinigung zu kaufen, und den Pub auch?«
»Das kommt unerwartet, Syd«, entgegnete Charlie. »Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie ziemlich viel für den ›Musketier‹, der jetzt bloß noch ein Schutthaufen ist. Ganz zu schweigen von dem Zustand der paar Läden, die die Vereinigung immer noch mit Brettern vernagelt hat.«
»Ich bin auf die sechstausend ‘eruntergegangen, auf die wir uns, wie ich mir eingebildet ‘ab’, schon den ‘andschlag gegeben ‘atten, aber Arnold ‘at gesagt, daß Sie nicht mehr interessiert sind«, erzählte er Charlie, als Hilda ihnen zwei Krüge auf die Theke stellte, ehe sie sich abwandte, um einen anderen Gast zu bedienen.
»Das hat er Ihnen gesagt?« Charlie bemühte sich, möglichst überrascht zu klingen.
»Und ob«, brummte Wrexall. »Ich ‘ab’ Ihr Angebot über sechstausend angenommen, sogar den unterschriebenen Vertrag an Sie geschickt, aber er ‘at ihn einfach zurückgesandt.«
»Das kann ich nicht glauben!« behauptete Charlie. »Nachdem ich Ihnen mein Wort gegeben hatte, Syd. Warum haben Sie sich denn nicht direkt an mich gewandt?«
»Das ist gar nicht mehr so einfach«, meinte

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