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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Das Reisproblem, das ich gestern abend erwähnte. Es gibt Schwierigkeiten mit der Freigabe. Der Beamte hier …«
Simkins wedelte nun verzweifelt mit den Händen wie ein signalisierender Matrose, um Charlies Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, während er gleichzeitig heftig mit dem Kopf nickte.
»Es werden jeden Monat eine Million Tonnen hierherkommen, Premierminister, und die Mädchen sitzen wartend auf ihren …«
»Es wird alles erledigt«, flüsterte Simkins. »Es wird bestimmt erledigt, glauben Sie mir.«
»Möchten Sie mit dem Beamten sprechen, Sir?«
»Nein, nein«, flehte Simkins, »das ist nicht nötig. Ich habe alle Formulare hier, alle, die Sie brauchen, alle Formulare.«
»Ja, ich werde es ihm sagen, Sir.« Charlie lauschte einen Augenblick, ehe er antwortete: »Ich werde gegen Abend in London zurück sein. Ja, Sir, ja. Ich werde es Sie wissen lassen, sobald ich zurück bin. Auf Wiederhören, Premierminister.«
»Bis später«, sagte Becky, bevor sie aufhängte. »Und du wirst mir hoffentlich erzählen, was das Ganze sollte, wenn du heute nacht endlich heimkommst.«
Der Minister schüttelte sich vor Lachen, als Charlie nach seiner Rückkehr ihm und Jessica Allen die ganze Geschichte erzählte.
»Wissen Sie«, sagte Woolton, »der Premierminister hätte dem Mann sicher nur zu gern seine Meinung gesagt, wenn Sie es gewollt hätten.«
»Ich fürchte, dann hätte dieser Simkins einen Herzanfall bekommen; und meine Reissäcke, ganz zu schweigen von meinen Fahrerinnen, hätten eine Ewigkeit in dem Hafen festgesessen. Und bei unserer Lebensmittelknappheit wollte ich nicht, daß der arme Kerl noch einen Zwieback vergeudet.«
    Charlie nahm in Carlisle an einer Tagung der Landwirte teil, als er einen dringenden Anruf aus London erhielt.
    »Wer will mich sprechen?« fragte er, während er sich auf einen Redner zu konzentrieren versuchte, der sich über das Problem einer Verstärkung des Rübenanbaus ausließ.
    »Die Marquise von Wiltshire«, antwortete Arthur Selwyn. »Gut, dann nehme ich den Anruf entgegen«, sagte Charlie und verließ den Konferenzsaal, um aufsein Hotelzimmer zu gehen, wohin die Hotelzentrale seinen Anruf durchstellte.
»Daphne, Liebes, was kann ich für dich tun?«
»Nein, Liebes, ich kann etwas für dich tun, wie üblich. Hast du die Times heute schon gelesen?«
»Nur die Schlagzeilen überflogen. Warum?« fragte Charlie.
»Dann sieh dir mal die Seite mit den Todesanzeigen genauer an. Vor allem die letzte Zeile von einer. Aber jetzt möchte ich nicht mehr deiner Zeit vergeuden, Liebes, da der Premierminister uns ja ständig daran erinnert, was du für eine wichtige Rolle spielst, damit wir diesen Krieg gewinnen.«
Charlie lachte, als sie aufhängte.
»Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Sir?« fragte Selwyn.
»Ja, Arthur, ich brauche die heutige Times .«
Als Selwyn mit der Zeitung zurückkehrte, blätterte Charlie sie rasch durch, bis er zu den Todesanzeigen kam:
Admiral Sir Alexander Dexter, Kommandeur mit herausragenden taktischen Leistungen im ersten Weltkrieg; J. T. Macpherson, Ballonfahrer und Schriftsteller; und Sir Raymond Hardcastle, Industrieller …
Charlie las die kurze Biographie darunter: Geboren und aufgewachsen in Yorkshire. Baute um die Jahrhundertwende die Maschinenfabrik seines Vaters aus und machte das Hardcastle-Unternehmen in den zwanziger Jahren zu einer der Industriegrößen in Nordengland. 1938 verkaufte er seinen Aktienbesitz an John Brown & Co. für siebenhundertundachtzigtausend Pfund. Aber Daphne hatte recht – nur die letzte Zeile war wirklich von Interesse für ihn.
»Sir Raymond, dessen Gemahlin 1933 starb, hinterläßt zwei Töchter, Miss Amy Hardcastle und Mrs. Gerald Trentham.«
Charlie griff nach dem Telefon auf dem Tisch neben ihm und bat um eine Chelseaer Nummer. Wenige Sekunden später antwortete Tom Arnold.
»Wo, sagten Sie, ist Wrexall?« fragte er ohne Umschweife.
»Wie ich Ihnen bereits das letzte Mal sagte, hat er jetzt einen Pub in Cheshire, genannt ›Der Fröhliche Wildschütz‹, in einem Dorf namens Hatherton.«
Charlie dankte seinem geschäftsführenden Direktor und hängte ohne weitere Erklärung ein.
»Kann ich Ihnen helfen?« fragte Selwyn erneut trocken.
»Wie sieht mein Programm für den Rest des Tages aus, Arthur?«
»Na ja, sie sind immer noch nicht mit ihren Rüben fertig. Dann sollen Sie den ganzen Nachmittag an den verschiedenen Sitzungen teilnehmen und heute abend beim Bankett einen Toast auf die Regierung ausbringen; morgen

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