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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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auf die ich nicht eingehen möchte, ist der Präsident indisponiert. Würden Sie so freundlich sein und dem Außenminister erklären, wer in einer solchen Situation Handlungsvollmacht besitzt?«
    Niemand rührte sich, und alle starrten das besorgte Gesicht auf dem Bildschirm an; die Falten in Levales Gesicht waren deutlicher zu sehen als je zuvor. Man wußte, daß Parkin ihn zum Justizminister gemacht hatte, andererseits hatte er bisher immer das Gesetz vor den Präsidenten gestellt.
    »Die Verfassung ist in dieser Frage nicht ganz eindeutig«, begann er, »insbesondere nach der Bush-Haig-Kontroverse nach dem Attentat auf Präsident Reagan.
    Aber nach meiner Auffassung liegt bei Abwesenheit des Präsidenten alle Verantwortung beim Vizepräsidenten, und diese Meinung würde ich auch vor dem Senat vertreten.«

    »Danke, Pierre«, sagte Florentyna und sah immer noch auf den Schirm. »Würden Sie das bitte schriftlich festhalten und dafür sorgen, daß dem Präsidenten sofort eine Kopie des Schriftstücks auf den Schreibtisch gelegt wird.«
    Der Justizminister verschwand vom Bildschirm.
    »Das wäre geklärt. Bitte informieren Sie mich jetzt rasch, Ralph.«
    Widerwillig stand Brooks vom Stuhl des Präsidenten auf, während ein Stabsoffizier auf einen Knopf unter dem Lichtschalter drückte. Der Vorhang an der Wand hinter dem Stuhl des Präsidenten teilte sich, und von der Decke senkte sich eine große Leinwand mit einer Weltkarte herab.
    Charles Selover, der Verteidigungsminister, stand auf und erklärte die verschiedenen Punkte, die auf der Karte aufleuchteten. »Die roten Punkte sind U-Boote, die grünen Flugzeuge und die blauen Divisionen.«
    »Jeder Kadett, der die Karte sieht, weiß, was die Russen im Sinn haben«, sagte Florentyna und sah auf die zahlreichen roten Lichter im Indischen Ozean, auf die grünen auf dem Flugplatz von Kabul und die blauen entlang der afghanischpakistanischen Grenze.
    Paul Rowe bestätigte, daß die Russen seit einigen Tagen beträchtliche Verstärkungen heranführten. Vor einer Stunde habe man von einem CIA-Agenten hinter den Linien eine verschlüsselte Nachricht erhalten, wonach die Sowjets beabsichtigten, um zehn Uhr Eastern Standard Time die pakistanische Grenze zu überschreiten. Er gab Florentyna einige entschlüsselte Kabel und beantwortete ihr verschiedene Fragen.
    »Der Präsident sagte mir«, unterbrach Brooks, »er halte Pakistan nicht für ein zweites Polen, und die Sowjets würden es nicht wagen, die Grenze Afghanistans zu überschreiten.«
    »Wir werden sehr bald feststellen, ob er die Lage richtig beurteilt«, bemerkte Florentyna.
    »Der Präsident«, fügte Brooks hinzu, »stand letzte Woche sowohl mit Moskau als auch mit dem Premierminister von England, dem Präsidenten von Frankreich und dem Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in Verbindung. Sie alle schienen seiner Meinung zu sein.«
    »Da sich die Situation dramatisch verändert hat«, sagte Florentyna kalt, »muß ich offenbar selbst mit dem sowjetischen Staatsoberhaupt sprechen.«
    Wieder zögerte Brooks. »Und zwar sofort«, sagte Florentyna. Brooks griff zum Telefonhörer. Alles wartete schweigend, bis die Verbindung hergestellt war. Florentyna hatte noch nie mit Andropow gesprochen und spürte ihr Herz klopfen. Sie wußte, daß ein Gerät sowohl auf ihrer wie auf russischer Seite alle Stimmschwankungen bis ins kleinste Detail analysierte und aufzeichnete. Man behauptete, dieses Gerät habe es den Russen ermöglicht, mit Jimmy Carter so rücksichtslos umzuspringen.
    Nach ein paar Minuten meldete sich Andropow. »Guten Abend, Mrs. Kane«, sagte er, ihren Titel ignorierend.
    Seine Stimme klang so klar, als befinde er sich im Nebenzimmer. Nach vier Jahren als russischer Botschafter in London war sein Akzent minimal, und sein Englisch beeindruckend. »Darf ich fragen, wo sich Präsident Parkin aufhält?«
    Florentynas Mund wurde trocken. Andropow sprach weiter, bevor sie antworten konnte.
    »Vermutlich mit seiner Geliebten in Kalifornien.«
    Es erstaunte Florentyna nicht, daß der russische Staatschef mehr über Parkin wußte als sie. Jetzt wurde ihr klar, warum die Sowjets die Grenze zu Pakistan um zehn Uhr abends überschreiten wollten.
    »Sie haben recht«, sagte Florentyna. »Und da er vermutlich noch weitere zwei Stunden indisponiert sein wird, müssen Sie mit mir verhandeln. Ich möchte Sie daher nicht im Zweifel lassen, daß ich in seiner Abwesenheit die volle Verantwortung trage.«
    Sie spürte

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